Hermann Albers: „Ausschreibungen leisten keinen ausreichenden Beitrag mehr, um den Zubau des Leistungsträgers der Energiewende geordnet und planmässig abzusichern. Erforderlich ist ein deutlicher Schub (…) in der Genehmigungspraxis.“

Windenergie an Land: Mangelnde Teilnahme an Ausschreibungen zeigt hohe Verunsicherung der Branche

(BWE) Obwohl insgesamt 1840 Megawatt Wind an Land zur Teilnahme an der aktuellen Ausschreibung berechtigt waren, haben sich nur Projekte im Umfang von 499 Megawatt beteiligt. Dies zeigt die Veröffentlichung der Zuschläge durch die Bundesnetzagentur Mitte Februar (siehe ee-news.ch vom 18.2.2019 >>).


Insgesamt verstellen die im Anlagenregister sichtbaren Genehmigungen den Blick auf die reale Projektereife. Auf die im Anlageregister gemeldeten 1840 Megawatt, entfallen 914 Megawatt auf Projekte für die bis 31.12.2016 eine Genehmigung erteilt worden waren, die aber nicht bis 31.12.2018 in Betrieb gegangen sind. Ein relevanter Teil dieser Genehmigungen befindet sich in der Phase der Umgenehmigung und steht damit nicht für Ausschreibungen bereit. Eine Branchenabfrage zeigt, dass mindestens 750 Megawatt in Klageverfahren stecken. Zusätzlich verlängerten sich die Genehmigungsverfahren zwischen auf inzwischen durchschnittlich 550 bis 800 Tage. Im Verlauf der Verfahren geht gut ein Drittel der beantragten Leistung verloren.

Verkürzte Umsetzungsfrist verunsichert Branche
Erschwerend ist, dass für die Ausschreibungen im Februar, Mai und August 2018 eine Änderung des EEG greift. Danach müssen in diesen drei Runden bezuschlagte Projekte bereits innerhalb von 24 Monaten umgesetzt sein. Diese verkürzte Umsetzungsfrist verunsichert die Branche, die zunehmend erleben muss, dass Projekte noch bei Baubeginn beklagt werden.

Schub bei Flächenausweisungen und Genehmigungspraxis erforderlich
„Der Ausbau der Windenergie an Land hat sich vom Fehlstart der Ausschreibungen in 2017 noch nicht erholt. Ausschreibungen leisten keinen ausreichenden Beitrag mehr, um den Zubau des Leistungsträgers der Energiewende geordnet und planmässig abzusichern. Erforderlich ist ein deutlicher Schub bei den Flächenausweisungen und in der Genehmigungspraxis. Nur dann lässt sich das bereitstehende Volumen signifikant erhöhen. Bund, Länder und Branche haben in der Fachagentur Wind an Land bereits die Ursache der schleppenden Genehmigungen analysiert. Jetzt gilt es erkannte Ursachen abzustellen“, so Hermann Albers, Präsident des deutschen Bundesverbands Windenergie.

Text: Deutscher Bundesverband Windenergie (BWE)

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