Onshore und Offshore-Zubau nach Ländern. Bild: Wind Europe

Onshore und Offshore-Zubau nach Jahren. Bild: Wind Europe

Zubauszenarien nach Jahren und Ländern. Bild: Wind Europe

WindEurope geht davon, dass im Zeitraum 2022 –2026 in Europa 116 GW an Windenergieleistung neu installiert werden, das sind durchschnittlich 23 GW pro Jahr. Bild: Wind Europe

Europa: 17.4 GW neu installierte Windenergieleistung im Jahr 2021 – Spitzentrio Schweden, Deutschland und Türkei

(©ee-news.ch) 2021 wurden in Europa Windenergieanlagen mit einer Leistung von 17.4 GW neu installiert. Damit wurde die bisherige Rekordmarke von17.1 GW aus dem Jahr 2017 geknackt. 11 GW wurden in den 27 EU-Staaten (EU-27) zugebaut. Installiert wurden vorwiegend Windkraftanlagen an Land, sie machen 81 % der 17.4 GW aus. Schweden, Deutschland und die Türkei bauten die meisten neuen Windenergieanlagen. Grossbritannien installierte die meisten neuen Offshore-Windkraftanlagen und war gleichzeitig Spitzenreiter bei der insgesamt zugebauten Windenergieleistung. (Texte en français >>)


Insgesamt verfügt Europa jetzt über eine Windenergieleistung von 236 GW. Die durchschnittliche Leistung der neuen Onshore-Turbinen lag bei 4 MW, bei Offshore-Turbinen betrug sie 8.5 MW.

11% hinter den Prognosen
2021 konnte Europa den Zubau an neuer Windenergieleistung gegenüber 2020 um 18 % auf 17.4 GW steigern. 81 % der neu installierten Leistung gehen auf das Konto der Onshore-Windenergie. In der EU-27 wurden 11 GW neu installiert, davon entfielen 91 % auf das Konto der Onshore-Windenergie. An Offshore-Windkraft wurden europaweit 3.4 GW zugebaut. Insgesamt produzierten die europäischen Windparks im Jahr 2021 437 Mrd. kWh Strom. Damit konnten 15 % des Strombedarfs in der EU-27 zuzüglich Grossbritannien gedeckt werden. Obwohl 2021 hinsichtlich der Neuinstallationen ein Rekordjahr war, in dem die Marke von 17.1 GW aus dem Jahr 2017 geknackt wurde, blieben die Neuinstallationen 11 % hinter den Prognosen zurück.

Grossbritannien ist Spitzenreiter beim Zubau von Offshore-Windenergieanlagen
Grossbritannien, Schweden, Deutschland, die Türkei und die Niederlande (in dieser Reihenfolge) sind die Länder mit der höchsten neu installierten Windenergieleistung. Schweden installierte mit 2.1 GW die meisten Onshore-Windenergieanlagen in Europa. Grossbritannien baute insgesamt 2.3 GW an Windenergieleistung zu, davon entfielen 88 % auf die Offshore-Windenergie. Damit ist Grossbritannien Spitzenreiter bei der neu installierten Leistung von Offshore-Windenergieanlagen. Schweden (2.1 GW), Deutschland (1.9 GW), die Türkei (1.4 GW) und Frankreich (1.2 GW) belegen die ersten Plätze bei der Installation neuer Onshore-Windparks.

Sechs Länder decken mehr als 20 % ihres Strombedarfs mit Windstrom
Dänemark und Irland bleiben mit einem Anteil von 44 % beziehungsweise 31 % auch weiterhin die Länder mit dem höchsten Windenergieanteil am Strommix. In weiteren vier Ländern konnte die Windenergie über 20 % der Stromnachfrage decken: Portugal (26 %), Spanien (24 %), Deutschland (23 %) und Grossbritannien (22 %). In den Niederlanden führte der Ausbau der Offshore-Windenergie 2020 dazu, dass sich ihr Anteil am Strommix innerhalb nur eines Jahres verdoppelte (von 3.4 % im Jahr 2020 auf 7 % im Jahr 2021), im selben Zeitraum stieg der Anteil der Windenergie insgesamt am Strommix von 12 % auf 15 %. Auch in Griechenland machte die Windenergie 2021 hinsichtlich ihres Anteils am Strommix einen deutlichen Schritt nach vorne: von 15 % im Jahr 2020 auf 18 % im Jahr 2021.

Trotz Steigerung des Ausbautempos wird EU-Ziel nicht erreicht
WindEurope geht davon, dass im Zeitraum 2022 –2026 in Europa 116 GW an Windenergieleistung neu installiert werden, das sind durchschnittlich 23 GW pro Jahr. Dreiviertel dieses Zubaus werden auf die Onshore-Windenergie entfallen. Für die EU-27 rechnet der europäische Branchenverband für den gleichen Zeitraum damit, dass durchschnittlich Windenergieanlagen mit einer Leistung von insgesamt 18 GW pro Jahr zugebaut werden. Das ist zwar mehr als in den vorhergehenden Jahren, wird aber bei weitem nicht ausreichen, um das Ziel der EU von 40 % Erneuerbaren zu erreichen. Dazu müssten jährlich 32 GW zugebaut werden.

Deutschland wird zum grössten Windenergiemarkt
Aufgrund des erwarteten Zubaus bei der Onshore-Windenergie über die nächsten fünf Jahre (19.7 GW) und der steigenden Installationszahlen bei der Offshore-Windenergie (5.4 GW), wird sich Deutschland laut WindEurope zu Europas stärkstem Windenergiemarkt entwickeln. Weitere Märkte mit bedeutenden Neuinstallationen im Zeitraum 2022-2026 werden Grossbritannien (15 GW insgesamt), Frankreich (12 GW), Spanien (10 GW) und Schweden (7 GW) sein.

Jährlich Zubau von 25 GW neuer Onshore- und 8 GW neuer Offshore-Leistung nötig
Trotz der steigenden jährlichen Zubauraten wird Europa es allerdings nicht schaffen, die Leistung an Onshore-Windenergie zu installieren, die nötig wäre, um die selbstgesteckten Energie- und Klimaziele zu erreichen. Dazu müssten im Zeitraum 2022 bis 2026 jährlich durchschnittlich 25 GW Leistung an Onshore-Windenergie zugebaut werden.

Bei der Offshore-Windenergie sieht es ähnlich aus. Obwohl die jährlichen Zubauraten steigen, ist Europa weit davon entfernt, die neue Leistung zu installieren, die nötig wäre, um die eigenen Energie- und Klimaziele zu erreichen. Dazu müssten europaweit im Zeitraum 2022 bis 2026 jährlich durchschnittlich mehr als 8 GW Offshore-Windenergie zugebaut werden.

Um Bericht auf Englisch >>

©Text: ee-news.ch, Quelle: Wind Europe

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