Diese fordern einen massiven Ausbau der Photovoltaik zur Erreichung der Schweizer Klimaziele. Ein solcher Ausbau kann nur erreicht werden, wenn die Betreiber von PV-Anlagen Vergütungen erhalten, welche ihre Kosten decken. Diese Kosten betragen gemäss der Stromversorgungsverordnung 10.96 Rp/kWh und dürfen auch ausdrücklich in diesem Umfang vergütet werden. Die betroffenen Netzbetreiber und ihre Eigentümer, die Gemeinden und Kantone, sind somit dringend gefordert, die entsprechenden Anpassungen vorzunehmen, wenn sie nicht als Bremser der Energiewende dastehen wollen.
Von 5.87 Rp/kWh bis zu 13 Rp/kWh
VESE erhebt seit 2015 jährlich die Vergütungen der Netzbetreiber für eingespeiste Energie aus PV-Anlagen und publiziert diese auf der Webseite www.pvtarif.ch. Aus den bereits bekannt gegebenen Tarifen der 30 grössten Netzbetreiber kann eine erste Bilanz für 2021 gezogen werden: Nach wie vor sind Vergütungen äusserst unterschiedlich, mit Tarifen, welche für die gleiche Kilowattstunde zwischen 5.87 Rp/kWh und 13 Rp/kWh liegen. Der gewichtete Durchschnitt stieg um 3% von 9.0 Rp/kWh im 2020 auf 9.2 Rp/kWh im 2021. Dieser erfreuliche Trend erfolgt vor einem Hintergrund von sehr volatilen Vergütungen der einzelnen Netzbetreiber, welche im Durchschnitt ihre Vergütungen um 8% änderten. Von den 30 Betreibern senkten 8 ihre Vergütung, 7 erhöhten diese und 15 blieben gleich.
10.96 Rp/kWh vom Bundesrat verordnet
Wie erklären sich die hohe Volatilität und die zum Teil sehr tiefen Vergütungstarife? «Dies ist für uns auch nicht ganz einleuchtend», meint der zuständige Projektleiter bei VESE, Dr. Diego Fischer. Denn mit dem neuen Bundesgesetz über den Um- und Ausbau der Stromnetze, welches seit dem 1.6.2019 in Kraft ist, dürfen die Netzbetreiber die Kosten der inländischen Produktion erneuerbarer Energien zu den realen Kosten einer effizienten Anlage vergüten. Diese Kosten wurden vom Bundesrat in der Stromversorgungsverordnung für neue PV-Anlagen unter 100 kWp explizit auf 10.96 Rp/kWh festgelegt. Für ältere Anlagen liegt dieser Wert sogar noch höher. Betrachtet man nun die Vergütungen 2021 der 30 grössten Netzbetreiber, so zeigt sich, dass bloss 6 von ihnen diesen Wert auch erreichen. Alle anderen bezahlen tiefere Vergütungen, im Extremfall nur knapp der Hälfte dieses Ansatzes.
Fortschrittliche Netzbetreiber oder Bremser der Energiewende
«Alle sind sich unterdessen eigentlich einig, dass wir ab sofort viel mehr Photovoltaikzubau brauchen, um die Schweiz zu dekarbonisieren. Aber wie sollen positive Investitionsentscheide fallen, wenn die Vergütungen nicht kostendeckend sind, und zudem von Jahr zu Jahr dermassen heftige Ausschläge erfahren?», fragt sich Diego Fischer, „an dieser Stelle sind die Netzbetreiber und vor allem ihre Besitzer, die Gemeinden und Kantone, direkt in der Pflicht. Mit dem neuen Gesetz haben sie es in der Hand, dafür zu sorgen, dass der zügige Ausbau der Photovoltaik nach Jahren der Stagnation nun endlich in Gang kommt. Einige fortschrittliche Netzbetreiber zeigen auf, wie das geht. Alle anderen, welche noch zuwarten, müssen befürchten, als Bremser der Energiewende dazustehen».
Text: VESE, Verband der unabhängigen Stromproduzenten
Job-Plattform
Ist Ihr Unternehmen im Bereich erneuerbare Energien oder Energieeffizienz tätig? Dann senden sie ein e-Mail an info@ee-news.ch mit Name, Adresse, Tätigkeitsfeld und Mail, dann nehmen wir Sie gerne ins Firmenverzeichnis auf.
News
- In der Werkstatt des Riesen: In Zug entsteht ein 80 m hohes Hochhaus aus Holz
- OFEN : Consommation d’électricité 2020 baisse de 2.6% en raison de la pandémie
- BFE: Stromverbrauch 2020 wegen Pandemie um 2.6% gesunken
- NNBS: Stephan Wüthrich übernimmt als Technischer Sekretär die Leitung des Sekretariats SNBS
- Österreich und Schweiz: Angebot an PV-Speicherlösungen wächst
- Exportinitiative Energie: Experten erwarten Anstieg der PV-Kapazität in Polen um 11 GW
- Suntrace und Baywa re: Nehmen derzeit grösstes netzunabhängiges Solar-Batterie-Hybridsystem der Minenindustrie in Betrieb
- Meyer Burger: Rechtsanwalt Urs Schenker für den Verwaltungsrat nominiert - leider noch immer keine Frau in Sicht!
- Biden: Kündigt massive Investitionen in Offshore-Windenergie an
- ABB: Plant weiteren Aktienrückkauf nach Abschluss des ersten Programms - weiteres Aktienrückkaufprogramm läuft voraussichtlich von April 2021 bis zur Generalversammlung 2022
Windnews
- Biden: Kündigt massive Investitionen in Offshore-Windenergie an
- Ørsted: Setzt auf norddeutsches Netzwerk und langjährige Erfahrung – Hans-Joachim Stietzel als Berater neu an Bord
- Nordex Group: Erhält von Wpd einen Auftrag über 97 MW aus Finnland
- Enercon: Lanciert erfolgreich Fonds „Enercon Wind Onshore Deutschland I“
- Fraunhofer Iwes: Welchen Einfluss hat der Klimawandel auf Erträge der Windenergie?
- Suisse Eole: Nouvelle brochure «Notre vent, notre énergie»
- Suisse Eole: Neue Broschüre „Windenergie ist systemrelevant“
- Nordex Group: Erhält Auftrag über 96 MW in Mexiko
- Offshore Innovation Award: Vom 25. März bis 18. April 2021 bewerben!
- Aloys-Wobben-Stiftung (Enercon) und EWE: Gründen Joint Venture für Projektierung und Betrieb von Onshore-Windparks
5 Kommentare
Kommen Sie zu «Strom von hier»:
stromvonhier.ch ????
Mehr Wettbewerb wäre auch eine Lösung. Würde sofort den Netzbetreiber wechseln.