Qualitätsprüfung der Solarmodule im Energiepark Haringvliet Zuid. ©Bild: Vattenfall

Wind- und Solarenergie ergänzen sich hervorragend bei der Stromproduktion: In den dunkleren Wintermonaten ist die Produktivität von Wind höher, während im Sommer mehr Solarenergie erzeugt wird. ©Bild: Vattenfall

Hybrid-Energiepark Haringvliet Zuid: Kombiniert Wind- und Solarenergie mit Batteriespeicher

(PM) Im Südwesten der Niederlande errichtet Vattenfall derzeit den grössten Hybridenergiepark des Unternehmens. Bei Fertigstellung soll dieser Windpark aus sechs Windturbinen, 115‘000 Solarmodulen und zwölf Schiffscontainern mit Batterien bestehen: der Hybridenergiepark Haringvliet Zuid.


Die Windturbinen wurden installiert, der Bau der Solarmodule wurde im Juni begonnen und die Batterien werden derzeit ausserhalb des Standorts getestet, um im August zur Auslieferung bereitzustehen. Die vom Energiepark produzierte Grünstrommenge soll dem Jahresverbrauch von 39‘000 Haushalten entsprechen.

Wind- und Solarenergie sowie Batteriespeicher
„Hier in Haringvliet kombinieren wir drei Technologien: Wind- und Solarenergie sowie Batteriespeicher“, erläutert Ross Williams, Projektmanager beim Energiepark Haringvliet Zuid. „Wind- und Solarenergie ergänzen sich hervorragend bei der Stromproduktion. In den dunkleren Wintermonaten ist die Produktivität von Wind höher, während weniger Solarenergie erzeugt wird. Und die optimalen Monate für die Solarstromproduktion sind im Sommer, wenn die Windkraft weniger generiert.

Das bedeutet, dass wir durch die gemeinsame Nutzung eines einzigen Netzanschlusses die gesamte Netzanschlusskapazität häufiger im Jahr ausnutzen können, sodass wir auf diese Weise die Gesamtproduktion des Hybridparks bei in etwa derselben Investition in den Netzanschluss steigern können. Darüber hinaus lässt sich mit dem Batteriespeicher im Hinblick auf Betriebsfrequenz und Speicherung überschüssiger Energie ein ausgeglichenes System aufrechterhalten.“ Das Projekt Haringvliet ist das erste seiner Art bei Vattenfall. Der Fokus des Projekts liegt auf einer Maximierung der Nutzung erneuerbarer Energien, der Kostensenkung – und darauf, die Auswirkungen auf die Umwelt auf ein Minimum zu beschränken, indem Synergien zwischen den Technologien genutzt werden.

Corona sorgt für Verzögerungen beim Bau der Windturbinen
Nach Baubeginn im Februar 2020 dauerte es zwei Monate bis alle sechs Turbinen des Energiepark Haringvliet Zuid fertiggestellt waren. Bauleiter Leon de Graaf: „Im letzten Winter gab es viel Regen und Wind. Dann verlangsamte der Ausbruch des Coronavirus unsere Arbeit. Normalerweise schliessen wir die Kabel mit Teams bestehend aus drei oder vier Kollegen an. Aufgrund der Abstandsregeln konnten wir jedoch immer nur zwei Personen gleichzeitig einsetzen. Im April verbesserte sich das Wetter und wir konnten das Tempo anziehen und schlussendlich unsere Verspätung teilweise aufholen.“ Derzeit werden die Turbinen getestet und optimiert, bevor sie in Betrieb genommen werden.

Qualitätsprüfung der Solarmodule und Parkgestaltung
Anfang Mai 2020 wurden die ersten Pfähle für die Solarmodule in den Boden eingebracht; anschliessend folgte die Montage der ersten 20 von 115‘000 Solarmodulen des Energiepark Haringvliet Zuid. Nach der Inbetriebnahme sollen allein die Solarmodule ausreichend Energie produzieren, um 12‘000 Haushalte mit Grünstrom zu versorgen. Hermen Visser, Bauleiter des Solarparks: „Wir führen immer eine umfassende Qualitätsprüfung der ersten Module durch. Erfüllt der Aufbau unsere Kriterien? Sind die Module korrekt installiert? Wenn wir diese Prüfungen abgeschlossen haben, kann es weitergehen. Wir werden bis Oktober arbeiten, um die verbleibenden 114‘980 Solarmodule fertigzustellen.“

Bei der Gestaltung des Parks hat Vattenfall die Erfahrungen von Fahrradfahrern und Wanderern aus der Region einbezogen: Sie konnten ihre eigenen Ideen für den Bau eines Fahrradwegs und eines Aussichtshügels einbringen. Zudem sind die Solarmodule nicht höher als 1,. Meter, sodass alle Passanten darüber hinwegblicken können. Aktuell stellt Vattenfall Bienenstöcke auf.

Batterien für Ausgleich und Speicherung
Im eigenen Werk bereitet der Zulieferer Alfen gerade zwölf Schiffscontainer mit 288 BMW-Batterien und den notwendigen Peripheriekomponenten vor. Es handelt sich um dieselben Batterien, die im BMW-Elektrofahrzeug i3 zum Einsatz kommen. Das Energiespeichersystem mit zwölf Megawatt soll für ein ausgeglichenes Stromnetz sorgen und kann in Zukunft als Speicher für erneuerbare Energie dienen. Daan Terpstra, Teamleiter Battery Projects bei Vattenfall, erläutert: „Alle Batterien und weiteren Komponenten werden im Werk in die Container eingebaut, sodass möglichst wenige Arbeiten hier vor Ort ausgeführt werden müssen. Anfang Juni wurden die Batterien getestet, und der Transport der Container ist für diesen Sommer geplant.“

Zusätzlich wird es im Energiepark ausserdem ein Batterie-Umspannwerk geben, das alle Systeme und das gesamte Energiespeichersystem mit dem Rest des Energieparks verbinden wird. „Sobald alle Container und das Umspannwerk aufgestellt und an das Umspannwerk des gesamten Energieparks angeschlossen wurden, folgt eine zweite Testphase vor Ort“, so Daan Terpstra.

Daten Solarmodule
- 115‘000 Solarmodule mit insgesamt 38 Megawatt
- 1800 Tonnen Stahl
- 5 Transformatoren
- 40 Hektar Land

Daten Windturbinen
- 6 Windturbinen mit insgesamt 22 Megawatt
- 60 Meter lange Rotorblätter mit einem Gewicht von jeweils 12 Tonnen
- 150 Meter Höhe (bis Rotorblattspitze)
- Durchmesser des Fundaments einer Windturbine: 17 Meter

Daten Batterien
- 12 Schiffscontainer
- 288 BMW-Batterien
- 12 Megawatt Speicher

Text: ee-news.ch, Quelle: Vattenfall GmbH

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