Der europäische Windkraftausbau am Meer 2018 brach 2018 um 16 % auf 2649 MW ein. 85 % der neuen Windkraftleistung wurde in nur zwei Ländern, Grossbritannien und Deutschland, errichtet. ©Bild: Wind Europe

Offhore-Windenergie in Europa: Bleibt 2018 unter ihren Möglichkeiten - Ausbaurückgang von 16 Prozent

(ee-news.ch) 2018 blieb die europäische Windbranche am Meer weit unter ihren Möglichkeiten. Durch geänderte Rahmenbedingungen in Europa ging der Ausbau von Offshore-Windkraftwerken 2018 um 16 % Prozent zurück. „Die Windbranche muss von der Politik zurück auf die Überholspur geholt werden. Die Branche braucht wieder Planungssicherheit“, fordert Stefan Moidl, Geschäftsführer der österreichischen IG Windkraft.


Gemäss den Daten des europäischen Dachverbands Wind Europe brach der europäische Windkraftausbau am Meer 2018 um 16 % auf 2649 MW ein. 85 % der neuen Windkraftleistung wurde in nur zwei Ländern, Grossbritannien und Deutschland, errichtet. In Summe steht 18‘499 MW Offshore-Windkraftleistung in elf europäischen Ländern. Damit wird zwei Prozent der europäischen Stromversorgung zur Verfügung gestellt. „Beim Windkraftausbau am Meer haben die europäischen Staaten offenbar die Handbremse angezogen und verspielen gerade den erarbeiteten Vorsprung im internationalen Wettbewerb“, bemerkt Moidl. „Dies ist auch aus österreichischer Sicht sehr schade, sind doch Zulieferfirmen aus Österreich mit ihren Produkten am Windkraftausbau am Meer beteiligt.“

Österreich am Meer
Österreichische Unternehmen spielen auch im Bereich der Offshore-Technologie am Weltmarkt mit. In einem Viertel der 2018 installierten Offshore-Windräder steckt laut IG Windkraft eine Kupplung der Firma Geislinger, die in Bad St. Leonhard in Kärnten produziert. Diese Kupplung ist auch Bestandteil der derzeit grössten Windräder, die von MHI Vestas, einem Joint Venture zwischen Vestas und Mitsubishi, stammen. Sie haben eine Leistung von 8 bis 10 MW (siehe ee-news.ch vom 11.4.2018 >>). Die ELIN Motoren GmbH ist im Bereich Entwicklung und Produktion von kundenspezifischen Generatoren und Hauptkomponenten tätig. Zu ihren Kunden zählen ebenfalls namhafte Windkrafthersteller. Die ELIN-Komponenten werden auch in MHI-Vestas-Anlagen eingesetzt. Der Kranhersteller Palfinger aus Salzburg deckt nahezu alle Anwendungsgebiete für Offshore Servicekrane wie Gondel und Plattform als auch Krane für Umspannstationen ab. Und last but not least: Im Siemens Transformatorenwerk in Weiz werden Transformatoren für Offshore-Windparks hergestellt.

Planungssicherheit ist oberstes Gebot
An den aktuellen Zahlen für den Windkraftausbau am Meer sehe man deutlich, dass sich eine fehlende Planungssicherheit auf die Windbranche, die Ausbauzahlen und die Investitionen auswirke, so Moidl. Für den Windkraftausbau in Österreich sei dies nicht anders. „Das in Ausarbeitung befindliche ‚Erneuerbaren Ausbau Gesetz‘ muss genau diese Planungssicherheit herstellen. Diese fehlt der Windbranche derzeit auch in Österreich“, erläutert Moidl und weist einmal mehr darauf hin, dass das neue Gesetz einen gesteigerten Windkraftausbau von 500 MW pro Jahr ermöglichen muss. „Andernfalls ist das gesteckte Ziel von 100 % erneuerbarer Stromversorgung bis 2030 nicht erreichbar“, ergänzt Moidl abschliessend.

Wind Europe: Offshore Wind in Europe – Key trends and statistics 2018 >>

IG Windkraft: Hintergundpapier Aubaurückgang im 16 Prozent bei Offshore-Windrädern 2018 >>

Text: ee-news.ch, Quelle: Interessengemeinschaft Windkraft Österreich (IG Windkraft)

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