Der Konzern macht die Realisierung der 2 MW-Anlage auch davon abhängig, ob das Bundesamt für Energie das Vorhaben in die Liste der Leuchtturmprojekte aufnimmt. Bild: Axpo

Axpo: Will 2 MW-Photovoltaikanlage an Muttsee-Staumauer bauen – aber nur wenn der Bund hilft!

(SDA) Der Energiekonzern Axpo plant in Glarus ein Solar-Grossprojekt. Dazu sind 6000 Photovoltaik-Module nötig an der Mauer eines Stausees. Die Anlage soll vor allem im Winter die Stromknappheit bekämpfen. Gebaut wird aber nur, wenn der Bund die Anlage in die Liste der Leuchtturmprojekte aufnimmt.


Auf der Muttsee-Staumauer des Pumpspeicherwerks Limmern (GL) soll die erste alpine Solar-Grossanlage der Schweiz entstehen. Die Axpo stellte dieses Projekt an einer Medienkonferenz vom Donnerstag vor. Die 2-Megawatt-Anlage soll rund die Hälfte der Stromproduktion im Winter liefern - also in einer Jahreszeit, in der es laut der Axpo tendenziell zu wenig Strom gibt. Geplant ist eine Jahresproduktion von 2.7 Gigawattstunden.

Baustart ist Sommer 2020
Die Anlage befindet sich auf einer nebelfreien Höhe von 2500 Metern. Bei Schneelage ist die Stromproduktion der Module höher, da das Sonnenlicht zusätzlich vom Schnee reflektiert wird. Der Energiekonzern geht von Kosten von 5.5 Millionen Franken aus. Vom Bund erwartet Axpo einen Beitrag von 600'000 Franken.

Die Anlage soll im Sommer 2020 gebaut und im Herbst in Betrieb gesetzt werden. Ob es soweit kommt, ist allerdings nicht nur von allfälligen Einsprachen abhängig, sondern auch von Stromabnehmern, die bereit sind, höhere Preise für den Ökostrom zu bezahlen.

Gebaut wird nur, wenn Geld fliesst
Der Konzern macht die Realisierung zudem davon abhängig, dass das Bundesamt für Energie das Vorhaben in die Liste der Leuchtturmprojekte aufnimmt. Der stellvertretende CEO von Axpo, Andy Heiz, sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA: "Wenn die Anlage nicht als Leuchtturmprojekt aufgenommen wird und wir keine Abnehmer finden, wird sie nicht gebaut."

Die Schweiz verbraucht im Winter deutlich mehr Strom, als sie produziert. Die Winterstromproblematik wird sich laut Axpo in den nächsten Jahren verschärfen, wenn bestehende Grossanlagen im In-und Ausland vom Netz gehen.


Geld für ein Video war bereits vorhanden. Nun will die Axpo noch, dass der Bund die Anlage als Leuchtturmprojekt fördert. Video: Axpo

©Text: ee-news.ch / Keystone SDA

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1 Kommentare

Max Blatter

Soso: Zuerst die finanzielle Absicherung, dann der Bau. Nach Pioniergeist klingt das nicht gerade.

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