Emissionen der Biokraftstoffe sowie Eimissionseinsparung der Biokraftstoffe im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen. Summendifferenzen sind durch Rundungen bedingt. ©Bild: Ble

Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie: Biokraftstoffe liefern laut Ble-Bericht weiterhin wichtigsten Beitrag zur CO2-Minderung im Verkehr

(PM) Biokraftstoffe haben im Jahr 2021 den CO2-Ausstoss im Verkehr in Deutschland um rund 11.1 Millionen vermindert. Damit leisteten sie wie in den Vorjahren den mit Abstand grössten Beitrag zur Reduktion des Treibhausgasausstosses im Verkehr. Die durchschnittliche Einsparung der Biokraftstoffe im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen stieg auf 84 Prozent (2020: 83 Prozent). Dies geht aus den Zahlen der veröffentlichten Hintergrunddaten zum ‚Evaluations- und Erfahrungsbericht für das Jahr 2021‘ der deutschen Bundesanstalt für Ernährung und Landwirtschaft (Ble) hervor.


„Klimaschutz im Verkehr ist ohne Biodiesel, Bioethanol und Biomethan nicht denkbar. Die Biokraftstoffbranche hat grosse Anstrengungen unternommen, um den CO2-Ausstoss ihrer nachhaltig hergestellten Produkte weiter zu reduzieren, das zahlt sich jetzt aus. Über 11 Millionen Tonnen CO2-Einsparungen sind ein Beweis hierfür“, sagte Elmar Baumann, Geschäftsführer beim Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (Vdb). In den kommenden Jahren wird auch die Elektromobilität einen grösseren Beitrag leisten. 2021 lag die CO2-Reduktion nach Angaben der Generalzolldirektion bei 25‘000 Tonnen. Der vollständige Evaluations- und Erfahrungsbericht soll noch im Laufe des Dezembers 2022 veröffentlicht werden.

Weitere Einschränkung würde Erreichen der Klimaziele im Verkehr verhindern
Biodiesel, Bioethanol und Biomethan aus Anbaubiomasse hatten im Jahr 2021 einen Anteil von 4.6 Prozent am Energieverbrauch im Kraftstoffsektor. Ab 2022 ist dieser Anteil auf 4.4 Prozent begrenzt. Darüber hinausgehende Mengen behandelt der Gesetzgeber wie fossile Kraftstoffe, was ihren Einsatz für die Mineralölindustrie unattraktiv macht. Zudem ist der Einsatz von Palmöl als Rohstoff im Jahr 2022 auf einen Anteil von 0.9 Prozent begrenzt und ab 2023 faktisch ausgeschlossen. „Durch die Regelungen reagiert der Gesetzgeber auf Befürchtungen, dass die CO2-Einsparungen von Biokraftstoffen im Falle einer stärkeren Nutzung durch indirekte Effekte aufgehoben werden. Deutschland geht dabei weit über die Vorsorgeregelung der EU hinaus. Eine weitere Einschränkung wäre jedoch weder erforderlich noch sinnvoll, zumal sie das Erreichen der Klimaziele im Verkehr bis mindestens 2030 unmöglich machen würde“, sagte Baumann.

Deutsche Biodieselindustrie exportiert ins europäische Ausland
Die von der Ble veröffentlichten Zahlen beziehen sich auf die in Deutschland auf die Treibhausgasminderungsquote (Thg-Quote) angerechneten Biokraftstoffe, nicht auf die deutsche Produktion. Demnach kamen 2.29 Millionen Tonnen Biodiesel, 1.15 Millionen Tonnen Bioethanol und 450‘000 Tonnen hydriertes Pflanzenöl (Hvo, Hydrotreated Vegetable Oil) zur Anrechnung. Heimische Biokraftstoffhersteller haben im Jahr 2021 nach Schätzungen des Vdb rund 3.45 Millionen Tonnen Biodiesel hergestellt, während die Bioethanolproduktion bei etwa 700‘00 Tonnen lag. „Die starke deutsche Biodieselindustrie bedient nicht nur den inländischen Verbrauch, sondern exportiert einen grossen Anteil des in Deutschland produzierten Biodiesels ins europäische Ausland“, sagte Baumann.

Die von den Mineralölunternehmen zur Anrechnung auf die Thg-Quote gebrachten Biokraftstoffe wurden zu 71.1 Prozent aus Anbaubiomasse produziert und zu 28.9 Prozent aus Abfall und Reststoffen. 30 Prozent der angerechneten Biokraftstoffe wurden aus Palm-, 15 Prozent aus Rapsöl hergestellt. Wichtigste Herkunftsregion der Rohstoffe war mit 48 Prozent Europa, gefolgt von Asien mit einem Anteil von 39 Prozent. Im Gegensatz dazu verwenden die deutschen Biokraftstoffhersteller für ihre Produktion von Biodiesel zumeist Raps und Altspeisefette. Palmöl hatte nach Schätzungen des Vdb einen Anteil von 1.3 Prozent an der deutschen Biodieselherstellung.

Nachhaltige Erzeugung ist Pflicht
Die Rohstoffe für die Biokraftstoffproduktion müssen nachhaltig erzeugt werden. Das heisst, sie dürfen nicht von ehemaligen Regenwaldflächen, Torfmooren oder anderen Gebieten stammen, die besonders viele Treibhausgase speichern. Dies wird von unabhängigen Auditoren auf Basis von durch die Europäische Kommission zugelassener Zertifizierungssysteme weltweit überprüft. „Nachhaltige Biokraftstoffe sind die günstigste und derzeit einzige in grösseren Mengen verfügbare Möglichkeit zur Minderung des Treibhausgasausstosses im Strassenverkehr. Sie tragen gerade angesichts der infolge des Ukraine-Krieges angespannten Situation im Kraftstoffmarkt zur Versorgungssicherheit bei. Durch die Rohstoffnachfrage liefern sie wichtige wirtschaftliche Impulse im ländlichen Raum. Aus den Zahlen der Ble kann man ablesen: Biokraftstoffe sind heute und in den kommenden Jahren für den Klimaschutz im Verkehr unverzichtbar“, sagte Baumann.

Hintergrunddaten zum Evaluations- und Erfahrungsbericht für das Jahr 2021 >>

Text: Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie e.V. (Vdb)

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