Im Terminal soll zu einem Grossteil flüssiges Fracking-Gas aus den USA gelagert und dann weitergeleitet werden.

VSHEW: Scharfe Kritik an Brunsbütteler Flüssiggasterminals für US-Frackinggas

(ee-news.ch) Der Verband der Schleswig-Holsteinischen Energie- und Wasserwirtschaft (VSHEW) kritisiert den politischen Beschluss zur Förderung einer Flüssiggas-Infrastruktur in Norddeutschland aufs Schärfste. Damit würde Infrastruktur für US-Frackinggas vom Verbraucher bezahlt, das sei purer Irrsinn.


Die deutsche Bundesregierung hat die "Verordnung zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für den Aufbau der LNG-Infrastruktur in Deutschland “ beschlossen. Der VSHEW hat dafür überhaupt kein Verständnis. Danach werden Fernleitungsnetzbetreiber künftig verpflichtet, LNG-Anlagen (Liquefied Natural Gas) an ihre Netze anzuschliessen und die Anschlussleitungen zu betreiben. 90 Prozent der Kosten wird später der Netzbetreiber zahlen – und damit über die Netzentgelte der Verbraucher.

50 Mio. Euro Fördergelder
Schätzungsweise 100 Millionen Euro soll allein eine 60 Kilometer lange Gastrasse zwischen dem geplanten LNG-Terminal in Brunsbüttel und dem schleswig-holsteinischen Hetlingen kosten. In dem Terminal soll zu einem Grossteil flüssiges Fracking-Gas aus den USA gelagert und dann weitergeleitet werden. Weitere Millionenzahlungen kommen auf den Steuerzahler aufgrund einer geplanten Förderung von 50 Millionen Euro durch die schleswig-holsteinische Landesregierung zu.

Purer Irrsinn
„Wir haben keinerlei Verständnis dafür, dass Schleswig-Holsteins Verbraucher und Steuerzahler ausgerechnet die Verwertung klimaschädlicher fossiler Energieträger fördern sollen“, sagt Spehr. Erschwerend komme hinzu, dass das Gas im umstrittenen Fracking-Verfahren gewonnen, unter Energieeinsatz verflüssigt und dann mit Schiffen mit Verbrennungsmotoren nach Europa verfrachtet werde. „Das ist purer Irrsinn, zumal unsere Versorgungssicherheit völlig ungefährdet ist“, sagt Spehr. „Wir warnen vor einer Fortsetzung der negativen Entwicklung auf dem Strommarkt. Hier hat eine Förderung der Stromerzeugung durch fossile Energieträger bereits zur Explosion der Netzentgelte und damit der Strompreise geführt.“

Text: Schleswig-Holsteinischen Energie- und Wasserwirtschaft (VSHEW)

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