Das neu erstelle Strohballen-Berner-Bauernhaus mit Solarstromdach sowie Solarkollektoren ist ein Ersatzneubau. Am Gebäude wird fast doppelt so viel Energie produziert, wie die Bewohnenden verbrauchen. Bild: Solaragentur

Das Unternehmen Tarcisi Maissen SA speist jährlich rund 260‘000 kWh überschüssigen Strom ins Netz ein. Bild: Solaragentur

Studentenhochhaus Silo Bleu in Renensl: Hier produziert eine Fassandenanlage Strom. Bild: Solaragentur

Ein Holzbau ganz mit Photovoltaik eingekleidet, das Mehrfamilienhaus in Höngg. Bild: Solaragentur

Solarstrom passt auch auf das alte „Burehüsli“ das jetzt aber als Wohnhaus gebraucht wird. Bild: Solaragentur

Gemäss den Berechnungen der Solaragentur wird in der Siedlung Tobel fast doppelt so viel Strom produziert, wie vor Ort verbraucht wird. Bild: Solaragentur

Dach, Fensterläden und Vordach, diese Elemente produzieren im Vierfamilienhaus Hutter in Küssnacht Strom. Bild: Solaragentur

Solarstrom macht natürlich auch auf der Eishalle Sinn, wie hier in Wohlen (AG). Bild: Solaragentur

Obwohl bei diesem Gebäude in Weinfelden die Photovoltaikanlage auf dem Dach „versteckt“ wurde, produziert sie fast zwei Drittel mehr, als im Gebäude verbraucht wird. Bild: Solaragentur

Drin wird Wein angesetzt, auf dem Dach wird Strom produziert. Bild: Solaragentur

Auch auf dem Dach eines Velountertands und seiner Fassade kann Strom produziert werden. Er gehört zum Mehrfamilienhaus im Hintergrund, ohne Solarfassade notabene. Bild: Solaragentur

Faltbare Solarstromanlage auf der Ara Chur. Bild: Solaragentur

Der Stromverbrauch der Kirche in Ebmatingen ist gering, so dass das Solardach über zwei Mal so viel Strom produziert wird, wie im Gebäude verbraucht wird. Bild: Solaragentur

Solarpreis 2019: Die Gewinner stehen fest!

(ee-news.ch) Heute, dem 18. Oktober, werden in Genf die vielen Solarpreise vergeben, zum nun mehr 29. Mal. Verliehen werden sie sowohl an Gebäude, Unternehmen, Institutionen wie auch an Persönlichkeiten. Neben den Solarpreisen gibt es auch zwei Norman Forster Awards. Und einen Solarpreis des HEV und noch einen der Migros Bank. Sowie viele Diplome. Wir haben versucht, für Sie die wichtigsten auszuwählen.

Wir haben für unsere Leserinnen und Leser aus der Solarpreisbroschüre 2019 die Zusammenfassungen der in unseren Augen wichtigsten prämierten Solarobjekte herauskopiert. Dabei verzichten wir aus Gründen der Einfachheit darauf zu erwähnen, welchen Preis genau die Glücklichen gewonnen haben. Ab und zu gibt es auch Objekte, die nur ein Diplom erhalten, aber in unseren Augen einen Preis verdient hätten. Wer eine Gesamtübersicht möchte, findet am Schluss dieses Textes den Link zur Solarpreis-Broschüre 2019 - sobald die Broschüre von der Solaragentur aufgeschaltet wird.

Tarcisi Maissen SA
Die Tarcisi Maissen SA in Trun setzt sich seit der Firmengründung 1946 für einen nachhaltig- ökologischen Umgang mit Ressourcen ein. Sie verwendet ausschliesslich einheimische Rohstoffe wie Holz zum Bauen und Speckstein für «Tavetscher Öfen» zum Heizen. Die Solarstromproduktion ist die konsequente Fortsetzung dieser nachhaltigen Philosophie. Die Firma Maissen mit ca. 55 Mitarbeitenden benötigt insgesamt 256’000 kWh/a. Sie erzeugt ca. 517’600 kWh/a Solarstrom und gewinnt aus Abfallholz rund 760’000 kWh/a Wärmeenergie. Über 260’000 kWh/a Solarstrom speist sie ins öffentliche Netz und beheizt mit dem Fernwärme-Energieüberschuss von ca. 81’800 kWh/a zwei Nachbarbauten. Die CO2-neutrale Firma zeigt, wie auch grössere Betriebe die Energiewende schaffen und das Pariser Klimaabkommen vorbildlich umsetzen.

Siedlung Tobel mit drei Mehrfamilienhäusern
Die im Jahr 2017 erstellte PlusEnergie-Überbauung in Tobel besteht aus drei Mehrfamilienhäusern (MFH) mit 32 Wohnungen. Im März 2019 wurden sie durch eine perfekt integrierte 51.5 kW starke PV-Fassadenanlage ergänzt, die rund 28’300 kWh/a erzeugt. Die solare Winterstromversorgung steigt mit dem zusätzlichen Fassadenstrom im Winter um 9’600 kWh/a auf 61’800 kWh/a oder von 65% auf 77% des gesamten Winterstrombedarfs von 80’000 kWh/a. Zusammen mit den 208’000 kWh/a der PV-Dachanlage erzeugt die PEB-Siedlung rund 236’200 kWh/a und deckt den Gesamtenergiebedarf von 129’500 kWh/a zu 182%. Mit dem CO2-freien Solarstromüberschuss können 77 E-Autos oder 60 Teslas jährlich je 12’000 km CO2-frei fahren. Die solarbetriebene PEB-Siedlung Tobel mit preisgünstigen Mieten zeigt vorbildlich wie die Energiewende und das Pariser Klimaabkommen bereits heute kostengünstig umsetzbar sind.

Vierfamilienhaus Hutter
Das gut gedämmte Vierfamilienhaus Hutter in der Gemeinde Küsnacht entspricht dem Minergie- P-Baustandard. Der Gesamtenergiebedarf des Holzelement-Neubaus mit Erdsonden-Wärmepumpe beträgt 19’200 kWh/a. Die gut integrierte 21 kW starke PV-Dachanlage und die an Schiebeläden montierte Fassadenanlage mit 3.9 kW generieren 17’400 kWh/a. Die solarthermische Anlage mit 16 m2 auf dem Garagendach liefert 5’300 kWh/a Wärmeenergie. Das PlusEnergie- Mehrfamilienhaus weist eine Eigenenergieversorgung von 22’700 kWh/a oder 118% auf. Der Solarstromüberschuss beträgt 3’500 kWh/a. Damit können zwei Elektrofahrzeuge je 12’000 km pro Jahr CO2-frei fahren.

Mehrfamilienhaus Weinfelden
Das im Januar 2018 fertigerstellte Minergie-P Mehrfamilienhaus (MFH) mit drei Wohnungen erzeugt mit der ost-west-gerichteten 17 kW starken PV-Dachanlage 17’300 kWh/a. Dank sehr guter Wärmedämmung mit U-Werten bis 0.09 W/m2K weist der Holz-Neubau einen niedrigen Gesamtenergiebedarf von 9’900 kWh/a auf. Die passive Solarnutzung, die solarbetriebene Wärmepumpe und ein kleiner Holzofen mit 0.5 Ster Holz sichern die gesamte Wärmeversorgung. Das PlusEnergie-MFH weist eine Eigenenergieversorgung von rund 174% auf. Mit dem Solarstromüberschuss von 7’300 kWh/a können fünf Elektromobile jährlich je 12’000 km CO2-frei fahren.

Kirche St. Franziskus Ebmatingen
Die 1989 erstellte Röm.-Kath. Kirche St. Franziskus Ebmatingen ist nach der energetischen Sanierung 2018/19 emissionsfrei. Dank erheblich verbesserter Dachdämmung, der solarbetriebenen Erdsonden-Wärmepumpe, der Solarwärmenutzung mit 161 m2 photovoltaisch-thermischen Modulen (PVT) und der LED-Beleuchtung konnte der bisherige Gesamtenergiebedarf von 84’400 kWh/a um rund 35% auf 54’700 kWh/a reduziert werden. Die alte Ölheizung wurde herausgerissen. Damit konnten jährlich 7’000 Liter Heizöl eingespart und 21 t CO2-Emissionen pro Jahr vermieden werden. Die vorbildlich ganzflächig integrierte 90 kW starke PV-Anlage in nord-südlicher Ausrichtung erzeugt 78’900 kWh/a. Damit weist die Kirche eine Eigenenergieversorgung von 221% auf.

Ersatzneubau Berner-Energie-Bauernhaus Graben
Das Strohballen-Einfamilienhaus wurde Anfang 2018 in Graben/BE erstellt. Dank der ausgezeichneten Dämmeigenschaft von Strohballen liegen die hervorragenden U-Werte für die Fasssade bei 0,06 W/m2K und beim Dach mit einer 80 cm dicken Dämmschicht bei 0,05 W/m2K. Der Energiebedarf des ökologischen Holz-/Strohballenhauses liegt bei 17’400 kWh/a. Die allseitig sehr gut integrierte 22 kW PV-Dachanlage erzeugt 23’300 kWh/a. Die 40 m2 grosse Solarthermie-Anlage produziert 6’900 kWh/a Wärme. Gespeichert wird diese in einem 5’400 l Tank. Ein Holzofen liefert zusätzliche 4’900 kWh/a. Die CO2-freie Eigenenergieversorgung liegt mit 30’200 kWh/a bei 174%. Ein 16 kWh grosser Batteriespeicher erhöht die Energieautarkie des PlusEnergie-Bauernhauses.

Holzbau mit Photovoltaikfassade in Höngg
Das Holzbau-Mehrfamilienhaus in Höngg konsumiert dank guter Wärmedämmung mit U- Werten von 0.10 W/m2K bloss 33’200 kWh/a. Wegweisend für das Mehrfamilienhaus sorgten Architekt und Bauherrschaft für eine ganzflächig in die gesamte Gebäudehülle perfekt integrierte PV-Anlage. Die 25 kW starke dachintegrierte PV-Anlage erzeugt zusammen mit der 42 kW Fassadenanlage rund 41’900 kWh/a. Das PlusEnergie-MFH weist eine Eigenenergieversorgung von 126% auf. Mit dem Solarstromüberschuss von 8’700 kWh/a können sechs Elektrofahrzeuge je 12’000 km CO2-frei fahren. Eine 20 kWh grosse Batterie speichert einen Teil des produzierten Solarstromüberschusses und erhöht den Eigenverbrauch.

Studentenwohnungen mit Solarstromfassade
Das zentral gelegene Hochhaus Silo Bleu mit 273 Studentenwohnungen in Renens wurde Anfang 2019 fertiggestellt. Dank der guten Dachdämmung weist der Minergie-P Neubau einen Gesamtenergiebedarf von 658'000 kWh/a auf. Dies entspricht einem niedrigen Verbrauch von 2‘400 kWh/a pro Wohnung. An der Hochhausfassade produziert eine gut integrierte 132 kW starke PV-Anlage jährlich 62'500 kWh Solarstrom. Hinzu kommen 9'000 kWh/a von der 8 kW PV-Dachanlage. Insgesamt produzieren die 787 m2 grossen PV-Anlagen, die etwa 15% der 5‘135 m2 grossen Fassadenfläche energetisch nutzen mit der Dachanlage rund 71'500 kWh/a. Das Gebäude weist eine Eigenenergieversorgung von rund 11% auf.

Solarstrom vom Dach des alten, umgenutztenBurehüsli
Das ursprünglich landwirtschaftlich aber später nicht mehr verwendete Bauobjekt im alpinen Gstaad wurde 2018 umfassend saniert. Der Gesamtenergiebedarf des jetzt geräumigen Einfamilienhauses (EFH) beträgt 17’600 kWh/a. Die vorbildlich integrierte 32 kW starke PV-Anlage erzeugt jährlich rund 27’000 kWh CO2-freien Solarstrom. Die so entstandene homogene Dachfläche korrespondiert mit dem schlichten äusseren Erscheinungsbild des Gebäudes. Diese PlusEnergieBau-Sanierung zeigt, wie sich Tradition und integrierte Photovoltaik ästhetisch sehr gut ergänzen können. Insgesamt weist das EFH eine Eigenenergieversorgung von 154% auf. Ein 13 kWh Batteriespeicher erhöht den Eigenverbrauch.

Weinscheune auf dem Schloss
Thierry Grosjean wollte unter allen Umständen den neu errichteten Weinscheune „Le Corbet“ seines Schlosses in Auvernier/NE solar betrieben – obwohl dieses Rebbaugebiet geschützt ist. Seine Hartnäckigkeit zahlte sich aus. Thierry Grosjean erhielt die Baubewilligung für eine Anlage mit gefärbten Solarzellen. Sie produziert rund 14’600 kWh/a und erzeugt erheblich mehr Solarenergie als der Weinbauscheune pro Jahr benötigt. Mit dem Solarstromüberschuss kann Thierry Grosjean zahlreiche Geräte und Weinbaumaschinen CO2-frei betreiben. Der Solarstromüberschuss reduziert den fossilen Energiebedarf des Chateau Auvernier mit einem Jahresbedarf von rund 114‘000 kWh. Grosjeans beabsichtigt künftig auch sein Schloss solar zu betreiben.

Solares Faltdach auf der Ara Chur
Das Solarfaltdach der Abwasserreinigungsanlage ARA Chur basiert auf glasfreier Leichtbau-technik. Es wird vollautomatisch gesteuert resp. ein- und ausgefahren und überspannt die ganze Anlage. Die faltbare 643 kW starke PV-Anlage generiert 0.54 GWh/a. Damit leistet sie einen Anteil von 14% am Gesamtenergiebedarf (inkl. Schlammtrocknung) von 3.95 GWh/a der ARA Chur. Die ARA Chur zeigt mit den CO2-frei erzeugten 0.54 GWh/a beispielhaft auf, was infrastrukturintegrierte PV-Anlagen leisten können. Der Stadt Chur und der ganzen Schweiz mit über 100’000 ähnlichen Infrastrukturbauten möge die CO2-frei funktionierende ARA-PV-Anlage als leuchtendes Beispiel dienen (zum Aufwachen und Nachahmen).

Strom für die Eishalle ind Wohlen
Die 0.38 MW starke PV-Dachanlage auf der Eishalle des Schüwo Parks in Wohlen im Kanton Aargau ist gut integriert und liefert Solarstrom. Fenster und Lichtbänder sorgen für Tageslicht für das Gebäudeinnere. Dadurch spart die Eishalle Beleuchtungskosten und Energie. Jährlich generiert die 378 kW starke PV-Anlage rund 379’400 kWh oder 67% des Gesamtenergiebedarfs von 570’000 kWh/a für das Sportareal mit Eishalle, Freibad, Gastro und Sport. Die IB Wohlen AG (ibw) ist bestrebt, den Solarstromanteil in der Gemeinde Wohlen kontinuierlich zu steigern. In der Gemeinde Wohlen, die bereits 2013 als erste Schweizer Gemeinde eine hervorragend konzipierte und vorbildlich integrierte 2.9 MW starke PV-Anlage inkl. Tageslichtnutzung in Betrieb nahm, betreibt die ibw mittlerweile rund 20 Anlagen auf privaten und öffentlichen Bauten.

Velounterstand mit Photovoltaik ausgerüstet
Der Velounterstand des Mehrfamilienhauses (MFH) VIVA in Liestal mit 34 Wohnungen ist mit einer sehr gut integrierten Photovoltaikanlage ausgestattet. Die knapp 33 kW starke PV-Anlage dient grösstenteils zur Eigenenergieversorgung der 34 MFH-Wohnungen und generiert 28’300 kWh/a. Die eingesetzten transparenten Glas-Glas-Solarmodule dienen als Witterungsschutz und lassen dennoch genügend Tageslicht in das Innere des Velounterstandes. Tagsüber wird keine zusätzliche Lichtquelle mehr benötigt. Der Velounterstand zeigt vorbildlich auf, wie auch kleine Infrastrukturbauten sinnvoll genutzt werden können, um CO2-freien Strom zu produzieren.

Solarpreis-Broschüre 2019 >> (Link folgt im Verlaufe des Tages)

Text: ee-news.ch und Solaragentur

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