Der Bericht kommt zum Schluss, dass der Winteranteil der PV-Produktion durch eine Optimierung der genutzten Gebäudeflächen ohne grössere Zusatzkosten von heute 27% auf 30% gesteigert werden kann. Bild: M. Antranias Zimmer/Pixabay

Bundesrat: Zeigt Wege zu mehr Solarstrom im Winter auf - von 2.5 TWh auf 34 TWh

(BFE) Der Bundesrat hat an der Sitzung vom 23. Juni 2021 den Bericht «Stromerzeugung im Winter dank Photovoltaik» verabschiedet. Der in Erfüllung des Postulats Reynard (19.4157) erstellte Bericht zeigt auf, wie der Winteranteil der Solarstromproduktion in der Schweiz erhöht werden kann. (Texte en français >>)


Seit Inkrafttreten des totalrevidierten Energiegesetzes am 1. Januar 2018 ist die Schweiz auf dem Weg hin zu einer erneuerbaren Energieversorgung. Diese wird künftig zunehmend elektrischer, um bis 2050 das Netto-Null-Emissionsziel zu erreichen. Das zeigen die im November 2020 vom Bundesamt für Energie publizierten Energieperspektiven 2050+.

Von 2.5 TWh auf 34 TWh
Beim Ausbau der inländischen erneuerbaren Stromproduktion spielt die Photovoltaik (PV) eine grosse Rolle. 2050 könnte sie jährlich gegen 34 Terawattstunden (TWh) liefern. Das gesamte Potenzial der Solarstromproduktion auf und an Gebäuden liegt bei 67 TWh pro Jahr, davon 50 TWh auf Dächern und 17 TWh auf Fassaden. Die Ende 2019 in der Schweiz installierten Anlagen produzieren pro Jahr rund 2.5 TWh Solarstrom, davon 0.7 TWh oder rund 27% im Winterhalbjahr

Wahl spezifischer Flächen
Der Bericht des Bundesrats untersucht, wie sich die Wahl spezifischer Flächen, die geografische Lage (Mittelland oder alpine Regionen), die Installationsart (flach oder geneigt) auf die Solarstromproduktion im Winter und auf die Wirtschaftlichkeit der Anlagen auswirkt.

Ohne grössere Zusatzkosten von heute 27% auf 30%
Der Bericht kommt zum Schluss, dass der Winteranteil der PV-Produktion durch eine Optimierung der genutzten Gebäudeflächen ohne grössere Zusatzkosten von heute 27% auf 30% gesteigert werden kann. Dazu müssten vermehrt PV-Anlagen auf nach Süden ausgerichteten Fassaden installiert werden. Solche Fassadenanlagen werden heute noch kaum gebaut. Der Zubau von Fassadenanlagen könnte beispielsweise über eine höhere Einmalvergütung, ähnlich wie aktuell bei integrierten Anlagen, gefördert werden. Von den 34 TWh Solarstrom im Jahr 2050 könnten so rund 10 TWh im Winter produziert werden. Eine Steigerung des Winteranteils auf bis zu 35% wäre zwar theoretisch möglich, würde jedoch unverhältnismässig hohe Kosten verursachen.

Bericht «Stromerzeugung im Winter dank Photovoltaik» >>

Text: Der Bundesrat

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2 Kommentare

Jakob Sperling

Alles recht theoretisch. Könnte - kann aber auch nicht.
An sich hätten wir in den Alpen genügend schlecht einsehbare Südhänge, um ein paar grössere PV-Anlagen zu installieren, die das Problem sicher lösen. Aber wir sind so ängstlich und prinzipientreu, dass wir das von vornherein ausblenden. Schade.

Max Blatter

"Der Bundesrat zeigt ..." Na ja, der Bericht wurde ja wohl eher von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bundesamtes für Energie erstellt. Ehre denjenigen, denen sie auch gebührt!

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