Die ersten Dächer im Möckernkiez fangen an, sich im Sonnenlicht blau-silbern zu spiegeln: Auf zwei Dächern des Kiezes wurden vor Kurzem Photovoltaikmodule aufwändig auf Stahlunterkonstruktionen montiert ©Bild: Naturstrom AG

Naturstrom: Realisiert Quartiersversorgung mit PV und BHKW in Berlin

(PM) Über 1600 Stunden scheint in der deutschen Bundeshauptstadt jährlich im Durchschnitt die Sonne. 1600 Stunden, die in einem neuen Stadtquartier in Berlin-Kreuzberg zukünftig auch genutzt werden können. Dort installiert Naturstrom gerade Photovoltaik-Anlagen auf fünf Dächern desMöckernkiezes und legt damit den Grundstein für die Mieterstrom-Versorgung des Quartiers.


Der Mix aus hausgemachtem Strom und Ökostrom aus dem Netz ist einer der zentralen Bausteine der nachhaltigen Strom- und Wärmeversorgung, die Naturstrom als Energie-Partner der Wohnungsbaugenossenschaft Möckernkiez eG realisiert.

Gemeinschaftlich, generationenübergreifend und ökologisch
Die ersten Dächer im Möckernkiez fangen an, sich im Sonnenlicht blau-silbern zu spiegeln: Auf zwei Dächern des Kiezes wurden vor Kurzem Photovoltaikmodule aufwändig auf Stahlunterkonstruktionen montiert – drei kleinere Anlagen werden bald folgen. Ein grosser Teil der so gewonnenen Energie kann bald unmittelbar verbraucht werden. Aktuell ziehen die ersten Bewohnerinnen und Bewohner auf dem 30‘000 Quadratmeter grossen Areal ein. Wenn alle der neuen, modernen 470 Wohnungen belegt sind, werden im Möckernkiez 1000 Menschen in insgesamt 14 Häusern leben – gemeinschaftlich, generationenübergreifend und ökologisch. Mit Kosten von 130 Millionen Euro ist es das grösste Bauprojekt einer privat organisierten Genossenschaft in Deutschland.

„Zu dem ökologischen kommt bei den ersten Häusern der gestalterische Aspekt“, erzählt Thilo Jungkunz, Leiter des Bereiches Dezentrale Energieversorgung bei Naturstrom. „Zwei Solar-Anlagen wurden von den Architekten des Möckernkiezes von Anfang an mitgeplant. Mit ihren zacken- und wellenartigen Formen schmiegen sie sich an das Haus an und zeigen, wie gut anspruchsvolles Wohnen und Sonnenstrom auch optisch miteinander harmonieren können.“ Einfach war das nicht, denn die Entwürfe der Architekten entstanden vor fünf Jahren. Seitdem haben sich Vorschriften und Anforderungen substantiell verändert. „Zunächst war nicht klar, ob sich die Ideen von damals überhaupt noch realisieren lassen. Unser Projektteam hat sich dafür eingesetzt, es zu versuchen – und Alternativlösungen erarbeitet, mit denen auch die Architekten leben können“, sagt Jungkunu. Seit letztem Sommer sass sein Team an den Plänen – jetzt werden sie Schritt für Schritt Wirklichkeit.

Sonnenstrom vom Dach plus Ökostrom von Naturstrom
135 kWp verbaut das Team im Möckernkiez. Genug, um jährlich rund 125.000 kWh Strom zu produzieren. Gut die Hälfte davon wird direkt von den Bewohnerinnen und Bewohnern vor Ort abgenommen werden können. Der Sonnenstrom vom Dach wird dabei mit Ökostrom von Naturstrom gemischt, um den gesamten Stromverbrauch zu decken. „Mieterstromkunden profitieren in mehrfacher Hinsicht. Ihr Strom ist sauber, günstig und wird direkt vor Ort gewonnen – näher dran an der Energiewende geht es nicht“, ist Tim Meyer, Vorstand bei Naturstrom, überzeugt.

„Mieterstrom passt sehr gut zu unserem Projekt“, sagt Frank Nitzsche, kaufmännischer Vorstand der Möckernkiez eG, „denn ein Ziel für das gemeinschaftliche und generationenübergreifende Wohnprojekt war von Anfang an ein möglichst hoher ökologischer Standard.“ Mieterstrom ist dabei ein wichtiger Baustein. Dazu kommt eine nachhaltige Wärmeversorgung: Naturstrom hat bereits ein Nahwärmenetz verlegt und ein Blockheizkraftwerk (BHKW) errichtet, das zu 100 Prozent mit Biogas betrieben wird. Für den Spitzenlastausgleich steht ein Gasdoppelkessel bereit.

Photovoltaik plus BHKW
Neben der Wärme wird das BHKW auch Strom produzieren – der wiederum Teil des Mieterstroms sein wird. Das BHKW verfügt über eine elektrische Leistung von 140 kWel und eine thermische Leistung von 215 kWth, der Spitzenlastdoppelkessel hat eine Leistung von insgesamt 1300 kWth. „Der Betrieb des BHKW ist auf die Wärmeversorgung des Möckernkiezes ausgerichtet. Den Mieterstrom, den es als Nebenprodukt erzeugt, wird es also vornehmlich abends und in der kalten Jahreszeit produzieren“, sagt Meyer. „Da die Solaranlagen dann nicht oder nur wenig liefern, ergänzen sich Photovoltaik und BHKW auch im wärmegeführten Betrieb bestens.“ In die Planung des Konzepts hat Naturstrom die Erfahrung aus mittlerweile mehr als 20 Mieterstrom-Projekten einfliessen lassen.

Zurück geht das ambitionierte Bauprojekt am Rand des Gleisdreieck-Parks auf eine lokale Bürgerinitiative im Jahr 2007. Deren Ziel: barrierefreies, soziales und ökologisches Wohnen für Menschen aller Generationen. Zur Verwirklichung des Vorhabens wurde 2009 die Möckernkiez eG gegründet, die das Projekt seitdem entwickelt hat, jetzt verwirklicht und künftig verwalten wird.

Text: Naturstrom AG

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