Montaliche Produktion verschiedener Anlagetypen unter der Anhame von 40 GW installierter Leistung je Anlagetyp. (Quellen: nach Meteonorm V8, Füllstand Staussen) Grafik: BFH

Fachhochschule BFH: Photovoltaik-Potenziale der Schweiz – welche Anlagentypen produzieren wieviel Winterstrom?

(BFH) Das PV-Potenzial der Dachflächen reicht für die Umsetzung der Energiestrategie. Doch Fassaden-, Infrastruktur-, Alpine- oder Agri-PV helfen, die Ziele schneller und sicherer zu erreichen. Christof Bucher, Professor für Photovoltaiksysteme und Leiter des PV-Labors der Berner Fachhochschule BFH, fasst in einer Übersicht die Potenziale verschiedener PV-Anlagentypen zusammen und bewertet deren Relevanz für die Winterstromproduktion in der Schweiz.


Die Debatte über den besten Strom-Mix für die Schweiz läuft schon seit vielen Jahren. Mit der Energiekrise hat sie im Sommer 2022 nun eine neue politische Dimension erreicht. In den Medien werden kontroverse Meinungen wiedergegeben, von «Die Energiestrategie des Bundes sei Wunschdenken» bis hin zu «Lasst uns endlich Solarstrom produzieren». Während sich über gesellschaftliche Akzeptanz und politische Massnahmen streiten lässt, gibt es auf der technischen Seite oft einen Konsens. So ist beispielsweise genau bekannt, wie viele Gebäude in der Schweiz stehen und wie viel Solarstrom auf ihren Dächern produziert werden könnte. Auch ist bekannt, wie gross die Winterproduktion von PV-Anlagen an Fassaden oder in den Alpen ist. In einer kompakten Übersicht stellt Christof Bucher, Professor für Photovoltaiksysteme und Leiter des PV-Labors der Berner Fachhochschule BFH, einige wichtige Fakten zusammen und gibt eine Einschätzung zur Relevanz verschiedener PV-Potenziale.

Vor- und Nachteile der Anlagentypen
Die Übersicht zeigt, dass sich das PV-Potenzial über eine Vielzahl von Anlagentypen erstreckt, die jeweils verschiedene Vor- und Nachteile haben. Anlagen auf Dächern im Schweizer Mittelland sind am günstigsten, produzieren aber am wenigsten Winterstrom. Steil aufgestellte alpine PV-Anlagen hingegen sind teurer, dafür haben sie im Winter einen höheren Ertrag als im Sommer. Die Übersicht zeigt ebenfalls, dass der bereits bestehende PV-Anlagenpark im Januar zwar effektiv eine eher bescheidene Produktion aufweist, beim Tiefststand der Stauseen im April/Mai aber bereits nahe an seinem Leistungsmaximum produziert.

PV-Anlagen unterstützen ganzjährige Stromversorgung
Der Sommer 2022 bestätigt einmal mehr, dass heisse, trockene Sommer immer häufiger vorkommen und extremer werden. Während gewisse Atomkraftwerke wegen Wassermangel in den Flüssen und zu hohen Wassertemperaturen ihre Leistungen drosseln müssen, laufen die PV-Anlagen zu ihrer Hochform auf und helfen, die derzeit einzigen verfügbaren Langzeitspeicher der Schweiz, die Wasserkraftwerke, zu entlasten. Damit unterstützen PV-Anlagen die ganzjährige Stromversorgung.

Übersicht «Photovoltaik-Potenziale der Schweiz» >>

Text: PV-Labor der Berner Fachhochschule BFH

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1 Kommentare

Jakob Sperling

Wie im Artikel gesagt, ist PV schon früh im Jahr sehr produktiv.
Meine Anlage im Schweizer Mittelland hat einen Winkel von 45 Grad - einfach weil das Dach so war.
Gemäss 7-jähriger Statistik produziert sie schon im Februar 6.5% der Jahresenergie und im März 9.6%, also schon deutlich mehr als 1/12.

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