Die Deneff ist erleichtert, dass die EU-Kommission das EU-weite Effizienzziel nach oben korrigiert hat. Jetzt ist eine klare politische Rahmensetzung wichtig, damit die grossen Potenziale des Energiesparens auch tatsächlich genutzt werden.

EU-Gassparplan: Energieeffizienz und Energiesparen sind die schnellste und kostengünstigste Antwort auf die Energiekrise

(PM) Am 18. Mai hat dieEuropäische Kommission den Repower-EU-Plan beschlossen. Damit korrigiert sie ihren Entwurf für eine novellierte Energieeffizienzrichtlinie und erhöht die Effizienzziele und Einsparverpflichtungen nach oben. „Save Energy“ ist eine der drei Aktionen, die die Europäische Kommission in ihrem Repower-EU-Plan vorstellt. Zusammen mit einem schnelleren Ausstieg aus fossilen Brennstoffen und einer Diversifizierung der Gasversorgung soll der Plan erlauben, so schnell wie möglich von russischen Energieimporten unabhängig zu werden, die Versorgungssicherheit verbessern, den Energiepreisanstieg stoppen und gleichzeitig dazu beitragen, die Klimaziele zu erreichen.


„Energieeffizienz und Energiesparen sind die schnellste und kostengünstigste Antwort auf die Energiekrise“, hiess es von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Konkret korrigiert die Kommission ihren Vorschlag vom Juli 2021 für ein neues EU-weites Effizienzziel nach oben: Anstelle von 9 % zusätzlicher Reduktion des Energieverbrauchs bis 2030 sollen die Mitgliedstaaten gemeinsam ein Ziel von 13 % erreichen.

Höhere Preise machen Investitionen in Energieeffizienz rentabler
Die Europäische Kommission stützt die Korrektur des Vorschlags vom letzten Juli auf neue Modellierungen, die die Preisentwicklung der letzten Monate berücksichtigen. Deutlich höhere Preisniveaus machen Investitionen in Energieeffizienz noch rentabler als zuvor. Der Berichterstatter des Europäischen Parlaments, Niels Fuglsang (S&D), fordert ein Ziel von zusätzlich 19 %, um die gesamten wirtschaftlichen Potenziale abzuschöpfen. Der neue Kommissionsvorschlag schafft Rückenwind für diese Position.

Klare politische Rahmensetzung statt blosser Appelle
„Wir sind erleichtert, dass die Europäische Kommission die dringend notwendige höhere Ambition, den Energiebedarf zu senken, vorschlägt. Eine klare politische Rahmensetzung, nicht bloss Appelle, ist jetzt wichtig, damit die grossen Potenziale des Energiesparens auch tatsächlich genutzt werden“, sagt Christian Noll, geschäftsführender Vorstand der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz (Deneff). „Wir setzen jetzt auf die Unterstützung der Bundesregierung und ihrer Partner im Rat, um mit gesetzlich verankerten Zielen alle Sektoren anzustossen, das Thema aktiv anzugehen, anstatt allein weiter darauf zu hoffen, dass Energie schnell wieder billig wird. Nur eine ehrgeizige Energiesparstrategie schafft dauerhafte Kostenentlastung und schafft gleichzeitig Arbeitsplätze in Europa.“

Im Rahmen der Umsetzung des European Green Deals, hatte die Europäische Kommission im Juli 2021 ein umfassendes Gesetzespaket vorgelegt, dass der EU erlauben soll, bis 2030 ihre Treibhausgasemissionen um 55 % zu vermindern. In dem ‚Fit for 55‘-Paket (siehe ee-news.ch vom 15.7.2021 >>) enthalten ist ein Vorschlag für eine Novellierung der Energieeffizienzdirektive, über den das Europäische Parlament und die Mitgliedstaaten derzeit beraten. Darin enthalten ist ein EU-weites Energieeffizienzziel, das 9 % über den bereits festgelegten nationalen Beiträgen zur Erreichung des 2030 Ziels liegt, sowie eine Erhöhung der Einsparverpflichtung von derzeit 0.8 % auf 1.5 % ab 2024.

Ziel von 19 bis 23 % wäre wirtschaftlich sinnvoll
Tatsächlich hält die Deneff sogar noch höhere Ziele für wirtschaftlich sinnvoll. In einer Studie des Fraunhofer ISI und Stefan Scheuer Consulting stellte sich heraus, dass je nach Preisentwicklung sogar ein Ziel von 19 bis 23 % wirtschaftlich sinnvoll wäre.

Studie des Fraunhofer ISI und Stefan Scheuer Consulting >>

Text: Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz (Deneff)

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