Über 80 nationale Regierungen, Regionen sowie Unternehmen bekennen sich in der Powering Past Coal Alliance dazu, den Bau neuer Kohlekraftwerke zu stoppen und die internationale Kohlefinanzierung zu beenden.

Deutschland: Tritt Allianz der Kohleausstiegsländer bei

(ee-news.ch) Deutschland tritt der internationalen Allianz für den Kohleausstieg bei. Das hat die deutsche Umweltministerin Svenja Schulze in New York am Rande des Klimagipfels des UN-Generalsekretärs erklärt. Die sogenannte Powering Past Coal Alliance umfasste bislang 30 nationale Regierungen sowie Regionen und Unternehmen. Als viertgrösste Volkswirtschaft der Welt will Deutschland mit dem beschlossenen Kohleausstieg und dem Beitritt zur Allianz ein starkes Signal setzen.


Möglich wurde der Beitritt zur Allianz der Kohleausstiegsländer durch die Beschlüsse des Klimakabinetts, denn damit bekennt sich die deutsche Bundesregierung offiziell zum Kohleausstieg. Der schrittweise Ausstieg soll mit dem Aufbau neuer, zukunftsfähiger Jobs für die betroffenen Regionen verbunden werden.

Powering Past Coal Alliance
Die Powering Past Coal Alliance wurde am Rande der Weltklimakonferenz in Bonn im November 2017 gegründet. In ihr bekennen sich insgesamt mehr als 80 nationale Regierungen, Regionen sowie Unternehmen dazu, den Bau neuer Kohlekraftwerke zu stoppen, die internationale Kohlefinanzierung zu beenden, ein Datum für den Kohleausstieg festzulegen und ihre nationalen Klimaschutzmassnahmen auf die Ziele des Pariser Klimaabkommens auszurichten.

Deutschland hat mit den Beschlüssen des Klimakabinetts am 20. September hierfür die Weichen gestellt. Bis spätestens 2038 sollen schrittweise alle Kraftwerke mit einer Gesamtleistung von 42.5 GW vom Netz genommen werden, nach Möglichkeit auch schon bis 2035. Bis 2030 soll die Kraftwerksleistung auf 17 GW reduziert werden. Im Januar hatte die von der deutschen Bundesregierung eingesetzte Kommission für Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung zudem Empfehlungen erarbeitet, wie betroffene Regionen bei der Gestaltung eines sozial-gerechten Wandels unterstützt werden können. Darüber hinaus beschloss die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) im Juli dieses Jahres, die Finanzierung von neuen Kohleprojekten komplett einzustellen. Das Bundesumweltministerium legt zudem einen Schwerpunkt seiner Entwicklungszusammenarbeit auf die Unterstützung von Partnerländern beim Kohleausstieg.

Anteil von Erneuerbaren soll 2030 auf 65 % steigen
2016 betrugen die Emissionen der Kohlekraftwerke rund 256 Mio. Tonnen CO2 und machten 28 Prozent der Gesamtemissionen Deutschlands aus. Bis 2030 will Deutschland seine Treibhausgasemissionen um 55 % senken. Gleichzeitig schreitet die Energiewende voran. In der ersten Jahreshälfte 2019 deckten erneuerbare Energien 44 Prozent des Stromverbrauchs. Ihr Anteil soll bis 2030 auf 65 Prozent steigen.

Text: Deutsches Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU)

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