Illustration des neuen Anschlusskonzepts. Die Windparks von Ørsted werden direkt mit der Offshore-Konverterplattform von TenneT verbunden. Umspannstationen in den Offshore-Windparks sind dadurch nicht mehr notwendig. Bild: Tennet

Tennet,Enbw und Ørsted: Kostensenkung durch neues Anschlusskonzept von Offshore-Windparks an Konverter-Plattformen in der deutschen Nordsee

(ee-news.ch) Ein in den Niederlanden von Tennet bereits vorgesehenes Anschlusskonzept wird künftig auch im Rahmen von ausgewählten Offshore-Gleichstromprojekten in der deutschen Nordsee eingesetzt. Es sorgt für den Wegfall der Umspannplattform bei Ørsteds zukünftigen Offshore-Windprojekten im An-schluss-Cluster 1 und bei Enbws zukünftigem Offshore-Windprojekt He Dreiht im Cluster 7, beide nördlich von Borkum. Das Konzept sieht eine direkte Verbindung von den Windenergieanlagen mittels 66-kV-Anschlusskabeln zu der Offshore-Konverterplattform des Übertragungsnetzbetreibers Tennet vor.


Der Netzbetreiber Tennet hat sich jeweils mit den Energieunternehmen Enbw bzw. Ørsted darauf geeinigt, die ausgewählten zukünftigen Offshore-Wind-Projekte in der Nordsee nicht mit 155-kV-Kabeln anzuschliessen, sondern stattdessen die Windenergieanlagen der Offshore-Windparks mit 66-kV-Anschlusskabeln direkt an die Offshore-Konverterplattform anzuschliessen. Dadurch kann auch der Bau von Offshore-Umspannplattformen (OSS) durch den Windparkbauer vermieden werden oder auf den geringeren Bedarf einer Offshore Service Plattform (OSP) reduziert werden. Zudem entfällt das Export-Kabel für den Netzbetreiber.

Direkter Anschluss von 66-kV-Kabeln Offshore-Konverterplattform
Statt der bisher genutzten 155-kV-Kabel zur Verbindung der Windenergieanlagen mit der OSS von ein oder mehreren Offshore-Windparks werden die Windenergieanlagen in den Offshore-Windparks mit 66-kV-Kabeln direkt an die Offshore-Konverterplattform angeschlossen. Von dort aus wird der Drehstrom in Gleichstrom umgewandelt, um ihn dann mit Hochspannungsgleichstromkabeln an Land zu übertragen und über eine landseitige Onshore-Konverterstation wieder als Drehstrom ins Stromnetz einzuspeisen.

Die Projekte
Bei den Projekten handelt es sich im Cluster 1 um die Windparks Borkum Riffgrund West 1 und 2 und den Offshore-Windpark Northern Energy OWP West sowie um den Windpark Enbw He Dreiht im Cluster 7, die sich nördlich von Borkum befinden. Enbw und Ørsted hatten in den Offshore-Wind- Auktionen 2017 und 2018 den Zuschlag unter anderem für diese Projekte erhalten. Aufgrund des Standorts der Ørsted-Windparks – nah beieinander -  kommen diese Offshore-Windparks für das neue Anschlusskonzept in Frage. Enbw He Dreiht nutzt ebenfalls die volle Kapazität des für den Netzanschluss vorgesehenen Konverters. Insgesamt werden damit  jeweils 900 Megawatt Leistung an die von Tennet zu errichtenden Konverterplattformen Dolwin epsilon und Borwin epsilon angeschlossen. Im Jahr 2024 sollen die Ørsted-Windparks und 2025 der Enbw-Windpark voraussichtlich ans Netz gehen. Für Enbw He Dreiht wird die finale Investitionsentscheidung 2022/2023 erwartet.

Behörden müssen Anschlusskonzept genehmigen
Durch den Wegfall der OSS rücken Tennet und die beiden Untenehmen Enbw sowie Ørsted bei der finalen Umsetzung enger zusammen. So gibt es neue Kommunikationsschnittstellen zwischen den Windparks und den Konverterplattformen. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) wird im Rahmen von getrennten Genehmigungsverfahren für die Netzanbindungen sowie für die Offshore-Windparks über das Anschlusskonzept befinden. Erste Gespräche dazu wurden bereits geführt. Dieses Anschlusskonzept wird dann gemäss Flächenentwicklungsplan, sofern es die Distanz zwischen den Windenergieanlagen und der Konverterplattform erlaubt, eine Standard-Alternative ohne OSS zu   155-kV-Anschlüssen mit OSS für den Bau von Offshore-Windparks und deren Netzanbindung ab dem Jahr 2026 sein.

Text: ee-news.ch, Quelle: Tennet

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