Mit 4.75 Rp. pro Kilowatt eingespeisten Solarstrom sind die St.Gallisch-Appenzellische Kraftwerke AG SAK das neue Schlusslicht in der Schweiz. AEW und EKZ gehörten mit zum Trio am unteren Ende der Rangliste. Grafik: VESE

BKW: Rückt bei Solarstromvergütung vom letzten Platz ins Mittelfeld vor

(©AN) Just zum Auftakt der Photovoltaiktagung von Swissolar am 19. und 20. April 2018 in Bern gab die BKW – langjähriges Schlusslicht bei der Vergütung von Solarstrom – bekannt, dass sie die Einspeisepreise von 4.5 auf 8.9 Rp. pro Kilowattstunde erhöhen würde. Dies realisiert das Unternehmen dadurch, dass es neu auch den Herkunftsnachweis mit 4.5 Rp. pro Kilowattstunde vergütet.


Die BKW Gruppe war bisher ein Sonderfall: Sie zahlte schweizweit die tiefsten Einspeisetarife für Solarstrom, verkaufte diesen gleichzeitig jedoch zu Spitzenpreisen. Damit soll jetzt Schluss sein. 4.4 Rp. pro Kilowattstunde gibt es fortan für den Solarstrom plus 4.5 Rp. pro Kilowattstunde für den Herkunftsnachweis. Die BKW wahrt mit dem Entgelt für den Herkunftsnachweis zudem ihr Gesicht, indem sie so nicht zugeben muss, dass sie den Solarstrom jetzt höher vergütet. Doch „fortan“ bietet eben keine Sicherheit. Wie andere Schweizer EVU gibt auch die BKW diese Vergütungen jährlich bekannt.

Den Spatz in der Hand
Nun gut, werden sich viele Besitzer von Solarstromanlagen nun sagen: Besser den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach! Mit der Aufteilung in Solarstrom und Herkunftsnachweis sichern sich die EVU aber äusserste Flexibilität: Sollte sich das eine oder andere Produkt am Markt besser verkaufen, bleibt so viel Spielraum für Preisspiele.

Die VESE, die die Solarstrompreise laufend erhebt (siehe ee-news.ch vom 28.3.18 >>), freut sich über das Einlenken von BKW, die national mit ihrer Praxis immer mehr unter Druck geriet: „Wir begrüssen es sehr, dass sich die BKW endlich bewegt“, erklärt Präsident Walter Sachs gegenüber der Tageszeitung Der Bund. Auch er weist aber darauf hin, dass die langfristige Preisstabilität nicht gewährleistet sei: „Private Investoren brauchen jedoch Planungssicherheit für neue Photovoltaikanlagen und deshalb stabile Preise.“ Dagegen schreibt die BKW in ihrer Pressemeldung: „Die BKW behält sich insbesondere im Falle von Anpassungen des rechtlichen Rahmens wie zum Beispiel der Strommarktliberalisierung, anderslautenden Verfügungen der Regulierungsbehörden oder bedeutenden technologischen und marktlichen Entwicklungen sowie bei Änderungen in der Nachfrage nach Ökostrom Anpassungen bei der Vergütung vor.“

Neues Schlusslicht St.Gallisch-Appenzellische Kraftwerke SAK
Mit 4.75 Rp. pro Kilowatt eingespeisten Solarstrom sind die St.Gallisch-Appenzellische Kraftwerke AG SAK das neue Schlusslicht in der Schweiz. AEW und EKZ gehörten mit zum Trio am unteren Ende der Rangliste. Mit dem Nachziehen der BKW geraten sie nun unter Handlunszwang. Die Industriellen Werke Basel (IWB), die die Rangliste mit 30 EVU anführen, vergüten Solarstrom übrigens mit 23 Rp. pro Kilowattstunde, notabene ohne HKN.

Erhebung der Einspeisebedingungen der Verteilnetzbetreiber für Solarstrom der VESE www.pvtarif.ch >>

©Text: Anita Niederhäusern, leitende Redaktorin ee-news.ch, Quelle: BKW / Der Bund

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1 Kommentare

Solarmax

Immer noch ein Bombengeschäft für die BKW: Solarstrom für 9 Rp einkaufen und mit 50% Wasserkraft verdünnt für 14 Rp wieder verkaufen. Ein Schelm der dabei Böses denkt...

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