Das Hauptgebäude der Credit Suisse am Paradeplatz in Zürich war gestern Schauplatz eines kreativen Auftritts von gut 20 Greenpeace-Aktivisten. Die Namen 400’000 Menschen, die die Petition unterschrieben haben, wurden aufgeschrieben. Bild: Greenpeace

Greenpeace Schweiz: Über 400'000 Menschen fordern die Credit Suisse auf, das Klima zu schützen

(PM) Mehr als 400’000 Menschen aus 138 Ländern haben eine globale Petition gegen die Finanzierung von Teersand-Pipeline-Projekten und Ölpipeline-Unternehmen durch die Schweizer Grossbank Credit Suisse und elf weitere international tätige Banken und Finanzinstitute unterzeichnet. Gestern überbrachten Greenpeace-Aktivisten der Credit Suisse in Zürich die gesammelten Unterschriften.


Das Hauptgebäude der Credit Suisse am Paradeplatz in Zürich war gestern Schauplatz eines kreativen Auftritts von gut 20 Greenpeace-Aktivisten. Am Morgen hattensie sechs grosse, weisse Stellwände vor die Rundfenster im Erdgeschoss gestellt und damit begonnen, diese zu beschreiben: mit den Namen und den Herkunftsländern der mehr als 400’000 Menschen, die die Petition unterzeichnet haben. An den Stellwänden hängen die Flaggen der 138 Länder, aus denen die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner stammen.

Mit ihrer Aktion wollten die Aktivisten auf friedliche und einfallsreiche Art der Credit Suisse klar machen, dass weltweit eine wachsende Anzahl von Menschen die Banken und Finanzinstitute auffordert, endlich Verantwortung in der Klimapolitik zu übernehmen. Die Petition verlangt konkret von den zwölf Banken*, dass diese sofort ihre finanziellen Beziehungen zu Teersand-Pipeline-Projekten, damit in Verbindung stehenden Pipeline-Unternehmen und/oder Energy Transfer, dem Unternehmen hinter der Dakota Access Pipeline (DAPL) in den USA, beenden.

Banken mitschuldig an Klimaerhitzung
Der Weltklimarat IPCC zeigt in seinem jüngsten Bericht auf, dass die Erderhitzung noch auf 1,5 Grad begrenzt werden kann. Dafür muss sich die Weltgemeinschaft rasch aus der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen befreien, damit bis Mitte des Jahrhunderts die Treibhausgasemissionen auf netto Null sinken.

«Die Credit Suisse muss ihr Geschäftsmodell drastisch anpassen und auf eine kohlenstoffarme und nachhaltige Wirtschaft ausrichten. Das ist ihre gesellschaftliche Verpflichtung», sagt Katya Nikitenko, Finanzexpertin von Greenpeace Schweiz. «Es ist unverantwortlich, weiterhin Ölpipeline-Unternehmen zu unterstützen. Damit macht sich die Credit Suisse mitschuldig an der weiteren Klimaerhitzung.»

Geld für Piplines und Teersandöl
Die Credit Suisse finanziert unter anderem den Energiekonzern Energy Transfer, der die Dakota Access Pipeline erweitern will. Die Grossbank stellt auch Geld für die Unternehmen TransCanada Corporation und Enbridge zur Verfügung, welche die Teersand-Pipeline-Projekte Keystone XL und Line 3 Expansion in Kanada und den USA realisieren wollen. Die Förderung von Teersandöl befeuert die Klimaerhitzung noch weit mehr als herkömmliches Öl und hinterlässt schwerwiegende Schäden an der Umwelt.

Sofortiger Ausstieg aus Kohle und Teersand
Greenpeace Schweiz geht einen Schritt weiter als die Petition und richtet sich mit den Forderungen auch an die zweite Schweizer Grossbank, die UBS: Bis zur Klimakonferenz im Dezember sollen die zwei Grossbanken der Öffentlichkeit verbindlich aufzeigen können, wie ihre Finanzströme mit dem Pariser Klimaabkommen in Einklang zu bringen sind. Zudem braucht es einen sofortigen Ausstieg aus der Finanzierung von Unternehmen, die mit Kohle und Teersand geschäften.

* Credit Suisse (Schweiz), Barclays (UK), JP Morgan Chase (USA), Toronto Dominion (Kanada), Royal Bank of Canada (Kanada), Citibank (USA), Deutsche Bank (Deutschland), Bank of Tokyo Mitsubishi (Japan), Crédit Agricole (Frankreich), Wells Fargo (USA), BBVA (USA, Spanien), Mizuho (Japan).

Text: Greenpeace Schweiz

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