Private Konsument:innen können mit dem interaktiven Filter der Solarkarte anhand der Postleitzahl ihrer Wohngemeinde den Solaranteil einsehen, der im Standard-Strom des lokalen Anbieters steckt. ©Bild: My New Energie

Schweizer Solarkarte zeigt: Erhöhung des Solarstroms in Grundversorgung dringend notwendig

(ee-news.ch) Die neue Solarkarte der Stromlandschaft Schweiz legt offen, dass die Solarenergie im Schweizer Standardmix noch stark untervertreten ist. Angesichts der angestrebten Solaroffensive in der Schweiz wäre eine deutliche Erhöhung des Solarstroms in der Grundversorgung dringend angezeigt. (Article en français >>)


Strom ist der Schlüssel zur Bewältigung der Klimakrise. Allerdings stellen die aktuellen geopolitischen Konflikte grosse Herausforderungen dar: Die Energiepreise explodieren, die Versorgungssicherheit steht in Frage. Als Lösung müsste die Schweiz rasch auf nachhaltige, neue Energien umsteigen. Diese Dringlichkeit haben viele Vertreter:innen und Entscheidungsträger:innen aus Politik und Wirtschaft begriffen. Auf Worte müssen jetzt Taten folgen.

Neue Solarkarte visualisiert den Solaranteil in der Grundversorgung
Zentral für die Schweizer Stromwende ist die Solarenergie. Sie hat grosses Ausbaupotenzial und stösst in der Bevölkerung auf breite Akzeptanz. Einen Überblick über den Ausbau in der Schweiz gibt die Solarkarte, mit der die Stromlandschaft Schweiz ergänzt wurde. Private Konsument:innen können mit dem neuen interaktiven Filter anhand der Postleitzahl ihrer Wohngemeinde den Solaranteil einsehen, der im Standard-Strom des lokalen Anbieters steckt. Dabei visualisiert die Goldfärbung die Höhe des Solarstroms in Prozent.

Die Solarkarte ist mehrheitlich noch fahl eingefärbt. Den grössten Solaranteil in der Solarkarte von My New Energy hat die Opfikon Energie AG mit 25 %, gefolgt von der Burgdorfer Lokalnet AG (20 %), die Aargauische Aew sowie die Ewk Herzogenbuchsee (15%). Alle oben genannten Anbieter wollen ihren Solaranteil auch 2023 beibehalten. Derzeit sind die Preise von selbst erzeugtem Solarstrom im Vergleich zu Marktpreisen sehr tief. Daher wäre eine möglichst lokale und nachhaltige Stromproduktion und die rasche Abkehr der breiten Nutzung von börsennotierten Strom sinnvoll. Denn letzterer hat sich als Preistreiber entpuppt.

Zahlreiche Schweizer Gemeinden ohne Solarstrom
Bis heute gibt es laut My New Energy noch viele Schweizer Gemeinden ohne Solarstrom in der Grundversorgung: in der Solarkarte erkennbar als grossflächiges Hellgrau. Zwar bieten viele Versorger ihren Kunden optional Grünstrom-Produkte zu einem Aufpreis an. Dies setzt jedoch einen aktiven Wechsel der Kund:innen voraus. Dagegen sollte der Standard-Strom zu einem möglichst grossen Teil aus nachhaltigen Quellen stammen und auch regelmässig dem Ausbau der neuen erneuerbaren Energien angepasst werden.

Hintergrund
My New Energy hat 211 Schweizer Versorger untersucht. Deren Solaranteil im Standardprodukt lag bei durchschnittlich unter 2 %. 117 der untersuchten Betriebe wiesen gar keinen Solarstrom aus. Gemäss dem Branchenverband Swissolar lag der Solaranteil 2021 (unter Berücksichtigung des Anteils der kostendeckenden Einspeisevergütung KEV) bei rund 5 % (siehe ee-news.ch vom 18.07.2022 >>). Zumindest dieser Anteil sollte auch im Standard wiederzufinden sein.

Solarkarte von Stromlandschaft Schweiz >>

Text: My New Energy

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