„Unsere akkreditierten Labore können ihre Unsicherheit auf unter +/-1,35 Prozent verringern, bezogen auf die bei PV-Modulen gemessene Leistung“, sagt Jörg Althaus, Leiter des Bereichs PV-Anlagen-Dienstleistungen bei Tüv Rheinland. Das sei eine erhebliche Verbesserung der Messgenauigkeit. Das Prüfergebnis entscheide darüber, ob ein Vertrag erfüllt werden könne oder über die Lieferpreise verhandelt werden müsse. Wenn es auf Grund ungenauer Messwerte zu einer Fehleinschätzung von einem Prozent komme, könne dies bei einer Laufzeit von 20 Jahren einen Betrag von mehreren Millionen Euro ergeben, erklärt Solarexperte Althaus.
Messgenauigkeit erfordert viele Maßnahmen
Messunsicherheiten können nie pauschal angegeben werden. Sie sind von der Technologie des jeweiligen Moduls abhängig. Für präzise Messungen müssen Fachleute sowohl den Temperaturkoeffizienten bestimmen als auch die spektrale Empfindlichkeit ermitteln. Diese PV-Modul-Kalibrierung erfordert einen entsprechenden Aufwand und ist deshalb nicht für jede Einzelmessung von PV-Modulen realisierbar. Bei größeren Stichproben wird ein Referenzmodul kalibriert und weitere Module werden in Relation dazu gemessen. Entscheidend ist dabei, dass die Messung verlässlich reproduzierbar ist.
Know-how ein entscheidender Faktor
Die Reduzierung der Messunsicherheit bei der Leistungsmessung von Solarmodulen erfordere technisches Know-how und ein entsprechend hochwertiges, kalibriertes Equipment, so Tüv Rheinland. Über 90 Einflussgrößen seien dabei zu berücksichtigen und ausschlaggebend für das Messergebnis. „Wir bewerten dabei die Geräte- und verfahrenstechnischen Faktoren extrem scharf, aber stets auch sehr konservativ“, sagt Jörg Althaus. „Für die Kalibrierung gemäß der Physikalisch Technischen Bundesanstalt rechnen wir stets einen Betrag an Unsicherheit hinzu. Dementsprechend erreichen wir in unseren Laboren inzwischen Messgenauigkeiten von bis zu +/- 1.35 Prozent“, erklärt Jörg Althaus.
Die Expertinnen und Experten von Tüv Rheinland sind vom 11. bis 13. Mai an der Intersolar in München vertreten (Stand A1.435), die im Rahmen der Innovationsplattform ‚The smarter E Europe‘ stattfindet.
Text: ee-news.ch, Quelle: Tüv Rheinland
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