Photovoltaik kann massgeblich die Reduzierung der Klimagasemissionen unterstützen, idealerweise im Zusammenspiel mit der Windenergie. ©Bild: Enerparc AG

Photovoltaik im Energiesystem: Der Joker der Energiewende?

(PM) Weg von fossil, hin zu erneuerbar: Die photovoltaische Stromerzeugung kann eine der zentralen Schlüsseltechnologien bei der Defossilierung des Energiesystems werden. Diesen Trend beleuchtet die neue VDI-Publikation „Photovoltaik im Energiesystem – Der Joker der Energiewende?“ aus mehreren Perspektiven.


„Photovoltaik kann massgeblich die Reduzierung der Klimagasemissionen – idealerweise im Zusammenspiel mit der Windenergie – unterstützen“, so Prof. Martin Kaltschmitt, Leiter des Instituts für Umwelttechnik und Energiewirtschaft der TU Hamburg und Vorsitzender des VDI-Fachausschuss für Regenerative Energien.

Marktentwicklung von Photovoltaik übertrifft alle Marktprognosen
Weltweit wächst der Markt für Photovoltaik rasant. Im vergangenen Jahrzehnt hat die photovoltaische Stromerzeugung rund um den Globus um den Faktor 30 bis 35 zugenommen, während die Photovoltaikmodul- und -systempreise um rund 80 Prozent gefallen sind. Ein vorhersehbares Ende ist noch nicht in Sicht. „Demzufolge wird der Photovoltaikmarkt auch ausserhalb der staatlichen Förderregime stark wachsen“, prognostiziert Prof. Kaltschmitt.

Stromgestehungskosten liegen unter 0.04 EUR/kWh
Die Stromgestehungskosten aus Photovoltaik-Grossanlagen sind enorm günstig. In Deutschland liegen sie derzeit schon unter 0.04 EUR/kWh. In Ländern mit einem höheren solaren Strahlungsangebot liegen die Gestehungskosten rund bei der Hälfte und teilweise sogar noch darunter.

Die Langlebigkeit der Photovoltaikanlagen führt dazu, dass die Stromgestehungskosten künftig weiter sinken. Der Grund: Sie können ohne grosse Leistungseinbussen nach Auslaufen der Abschreibungsdauer weiter betrieben werden. „Mit den dann nur noch anfallenden Betriebskosten sind Stromgestehungskosten von unter 0.01 EUR/kWh gut möglich“, erklärt Kaltschmitt. „Für Deutschland bedeutet das, dass die Photovoltaikanlagen, die aus dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) fallen, aus Kostensicht konkurrenzlos Strom ins Netz einspeisen können.“

Vermehrter Einsatz von Batterien als Speicher
Auch wenn unter heutigen Bedingungen der Einsatz von Batterien als Energiespeicher nur begrenzt wirtschaftlich ist, kann sich das in den nächsten Jahren ändern: Sollten die Preise für Batterie- und für Photovoltaiksysteme weiter fallen, entsteht ein erhebliches Marktvolumen. Zu solch einer Kostenreduktion von Batterien wird nicht zuletzt auch die hohe Nachfrage nach Elektromobilität beitragen.

Darüber hinaus kann Photovoltaikstrom auch zur Erzeugung von Wasserstoff genutzt werden. Dieser speichert langfristig und annähernd verlustfrei Energie. Bisher sind die Kosten für nahezu alle Anwendungsfelder von strombasiertem Wasserstoff jedoch trotz verfügbarer Förderinstrumente noch sehr hoch. Die jüngst beschlossene deutsche Wasserstoffstrategie will das ändern: Sie hat unter anderem zum Ziel, die Bereitstellungskosten für strombasierten Wasserstoff durch Technologieentwicklungen zu reduzieren.

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Text: Verein deutscher Ingenieure (VDI)

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1 Kommentare

Max Blatter

Fotovoltaik IST eine der Schlüsseltechnologien; sie "kann" es nicht nur "werden"!

Die auf die Erdoberfläche auftreffende Solarstrahlung ist die einzige Energieressource, deren Energiefluss den Energiebedarf der Menschheit (auch den künftigen!) deutlich übersteigt. Andere erneuerbare Ressourcen kommen "nur" nahe daran, sind aber als Ergänzung der volatilen (= stark witterungsabhängigen) Fotovoltaik wichtig und wertvoll: Wind wegen der Winterproduktion; Geothermie als kontante Bandenergie; nachhaltig genutzte Biomasse als Spitzenenergie; um nur eingie zu nennen.

Gleichberechtigt neben der Fotovoltaik muss aber die Solarthermie stehen: Zur Deckung des Wärmebedarfs für Raumheizung und Warmwasser beispielsweise ist der Umweg über die elektrische Energie nur bedingt sinnvoll.

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