„Solarheizungen sind populär, weil sie sich mit nahezu allen anderen Heizsystemen kombinieren und unkompliziert nachrüsten lassen. Trotzdem wächst die Zahl der Solarwärmeanlagen nicht im gewünschten Masse“, konstatiert BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig. „Bei zu vielen Neubauten und Heizungssanierungen bleibt die Kraft der Sonne ungenutzt. Staatliche Förderprogramme sind oft unbekannt und weisen Lücken auf.“ BSW und BDH fordern übereinstimmend eine Verbesserung der Anreize. Erneuerbare Energien und Energieeffizienz dürften zudem von der Politik nicht gegeneinander ausgespielt werden, so die übereinstimmende Forderung beider Bundesverbände.
Energieeinsparungen bis zu 40 Prozent möglich
„Die Kombination von effizienter Heiztechnik und Solarthermie ist eine lohnende Investition. Gegenüber einer Altanlage lassen sich Energieeinsparungen von bis zu 40 Prozent realisieren. Dies macht sich nicht nur finanziell bemerkbar, sondern ist auch ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz“, sagt Andreas Lücke, Hauptgeschäftsführer des BDH. Der staatliche Zuschuss für die solare Heizungsmodernisierung eines Eigenheims beträgt in Deutschland in der Regel 3600 Euro, mindestens aber 2000 Euro. Sanierer, die sich für eine Solaranlage ausschliesslich zur reinen Warmwasserbereitstellung entscheiden, erhalten jetzt mindestens 500, maximal 2000 Euro. Gefördert wird ebenfalls die Erweiterung einer bereits existierenden Sonnenheizung mit bis zu 2000 Euro.
Dazu muss das bisherige Heizsystem eine Kollektorfläche von vier bis höchstens 40 Quadratmeter haben und bereits zwei Jahre im Einsatz gewesen sein. Wird ein Haus nachgerüstet, welches mehr als drei Wohneinheiten beherbergt, so werden bis zu 100 Quadratmeter Kollektorfläche mit 200 Euro pro Quadratmeter durch die sogenannte Innovationsförderung begünstigt. Im Neubau werden Solarwärmeanlagen derzeit nicht staatlich gefördert.
Hintergrund
Solarwärmeanlagen nutzen Sonnenenergie, um warmes Brauchwasser und Raumwärme zu erzeugen. Im energetisch optimierten Neubau können Solarthermieanlagen über 50 Prozent des Wärmebedarfs liefern. Sie lassen sich mit beinahe jedem erdenklichen Wärmeerzeuger kombinieren, etwa mit einem Holzheizkessel, einer Wärmepumpe oder einem Gasbrennwertkessel. Wie der Umstieg auf Solarwärme auch während der Heizperiode gelingt, zeigt der neue Kurzfilm ,Heizen mit Sonne und Gas‘ (siehe Link unten). Wichtig: Die Fördermittel aus dem Marktanreizprogramm müssen immer vor Beginn der Umbauarbeiten beantragt werden, zuständig ist das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).
Video: Heizen mit Sonne und Erdgas >>
Text: Deutscher Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar)
1 Kommentare
Richtig! Auch in der Schweiz stagnieren die Wachstumsraten der Solarthermie. PV in Ehren, aber um die vollständige Energiewende mit dem Ziel "100% erneuerbar" zu schaffen, braucht es auch die Solarthermie. (Siehe z.B. mein neu erschienenes Fachbuch "Erneuerbare Energien in der Schweiz".)