Die Energiewende braucht einen breiten Technologiemix in der Erzeugung, im Vertrieb und der Sicherstellung der Versorgungssicherheit. Dabei ergänzen sich die spezifischen Stärken von Offshore, Wind an Land und Photovoltaik komplettiert um Biogas.

BSW Solar und BWE: Energiewende braucht Solar- und Windenergie gleichermassen

(BSW/BWE) Die beiden deutschen Bundesverbände für Solarwirtschaft (BSW) und Windenergie (BWE) fordern von der deutschen Bundesregierung, Solar- und Windkraft nicht länger künstlich gegeneinander in den Wettbewerb zu stellen. Für eine moderne, klimafreundliche und günstige Stromversorgung sei es an der Zeit, Investitionsbarrieren wie den 52-Gigawatt-Solardeckel endlich zu beseitigen und beide Klimaschutztechnologien kraftvoll auszubauen.


Nur in einem ausgewogenen Mix könnten sich Erneuerbare Energien zudem in ihren jeweiligen Vorteilen ergänzen.

Photovoltaik vereint alle Zuschläge auf sich
Hintergrund der Verlautbarung sind die von der Bundesnetzagentur veröffentlichten Ergebnisse zur zweiten technologieoffenen Ausschreibung für Wind- und Solarparks nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Wie schon bei der ersten Pilotauktion im Frühjahr dieses Jahres konnte die Photovoltaik aufgrund günstigerer Gebote alle Zuschläge auf sich vereinen. Die Politik diskutiert immer wieder gemeinsame Wind- und Solarausschreibungen. Im Energiesammelgesetz wird dieser Weg für die Zukunft angedeutet. Damit steigen die Investitionsrisiken.

Für die Solarbranche sind die jüngsten Erfolge kein Grund zum Feiern: Die erzielten Zuschlagsmengen für ebenerdige Solarparks werden von den Photovoltaik-Auktionsvolumen des Folgejahres wieder abgezogen. Auch die aktuell von der deutschen Bundesregierung für die Jahre 2019-2021 geplanten Sonderausschreibungen für grosse ebenerdige Solarparks sind nach BSW-Einschätzung weitgehend wertlos.

Kürzung der Förderung um 20 Prozent
So soll gleichzeitig zur Einführung der Sonderauktionen für ebenerdig errichtete Solarparks die Förderung neuer Solardächer zum 1.1.2019 überraschend um zusätzlich 20 Prozent gekappt werden. Im Verlauf des Jahres 2020 soll sie mit Erreichen des 52-GW-Deckels nach dem Willen des deutschen Wirtschaftsministeriums sogar ganz auslaufen, obwohl zu diesem Zeitpunkt auch nach Auffassung von Regierungsgutachtern erst wenige Solarprojekte ganz ohne Förderung auskommen werden. Der Förderdeckel wurde im Jahr 2012 eingeführt, als Solarstrom noch deutlich teurer war und die Klimaziele weniger anspruchsvoll. Seitdem wurden die Marktprämien bereits halbiert, gegenwärtig sinken sie monatlich regulär um 1 Prozent.

"Dies ist bereits ambitioniert, aber gerade noch verkraftbar. Beseitigt der Bundestag jetzt jedoch nicht endlich den Förderdeckel und verzichtet er auf ein Veto gegenüber den zusätzlich geplanten Einschnitten, so wird das die Energiewende in den Städten ausbremsen und tausende weitere Jobs in der Solarbranche kosten", warnt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW. "Die geplanten zusätzlichen Solarparks auf dem Land sind zu begrüssen, werden diesen Anschlag auf die Energiewende aber nicht auffangen können. So sind die Klimaziele nicht erreichbar", mahnt Körnig.

Breiter Technologiemix erforderlich
"Deutsche Unternehmen bestimmen weltweit die Entwicklung in den Technologien auf die sich die Energiewirtschaft der Zukunft stützt. Schon deshalb ist die Energiewende eine ökonomische Chance für unser Land. Die Energiewende braucht einen breiten Technologiemix in der Erzeugung, im Vertrieb und der Sicherstellung der Versorgungssicherheit. Die spezifischen Stärken von Offshore, Wind an Land und Photovoltaik komplettiert um Biogas ergänzen sich ideal. Wir fordern die Bundesregierung auf, jetzt deutlich zu machen, mit welchem Zeit- und Mengenvorgaben der Zubau der Erneuerbaren Energien das 2030er-Ziel von 65 Prozent erreichbar macht", so Hermann Albers, Präsident Bundesverband WindEnergie.

Text: Deutscher Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar), Deutscher Bundesverband Windenergie (BWE)

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1 Kommentare

Max Blatter

... und alle anderen erneuerbaren Ressourcen.

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