Auf der rund 90 Meter langen und 2.5 Meter breiten Solarwegteststrecke sollen rund 12 Megawattstunden Strom pro Jahr produziert werden. ©Bild: Jürgen Schwarz/Phototek

Photovoltaik und Radverkehr: Erster mit Photovoltaikmodulen gepflasterter Radweg in Deutschland eröffnet

(ee-news.ch) Am 11. November wurde in Erftstadt bei Köln der erste mit robusten Photovoltaik-Modulen belegte und mit Sonnenenergie betriebene Radweg Deutschlands eingeweiht. Der erzeugte Strom wird den Radweg beleuchten, die Monitoring-Station betreiben und weitere kommunale Liegenschaften versorgen. Und im Winter soll er das Eis abtauen.


Die rund 90 Meter lange und 2.5 Meter breite Solarwegteststrecke ist Teil des Projekts ‚Infrastrukturring Liblar – Wandel der Mobilitätsstruktur‘. Mit der rund 200 Quadratmeter grossen Solarfläche sollen rund 12 Megawattstunden Strom pro Jahr produziert werden.

Solarradwege und –Strassen als Teil der E-Mobilität
Die Idee stammt vom Potsdamer Start-Up-Unternehmen Solmove, das auch Solarstrassen bauen will. Solmove Gründer Donald Müller-Judex suchte im im Allgäu nach einem freien Dach für Solarmodule aber alle Dächer waren bereits mit Solarmodulen belegt waren. Also mussten alternative Flächen her. Und die Strassen waren sonnenbeschienen und leer. Solarstrassen könnten zur Ladestation für Elektroautos und -räder werden – im besten Fall kabellos durch Induktion. Und sie könnten Lärm absorbieren, im Dunkeln den Weg leuchten, im Winter eisfrei bleiben und am besten durch Datennutzung z. B. Ampelanlagen effizienter steuern.

Der zur Realisierung von Solarstrassen und Solarradwegen benötigte Solarteppich besteht aus Betonmodulen, Solarpanelen und rutschfestem Sicherheitsglas. Das hört sich simpel an. Der Teufel steckt jedoch im Detail. An der Entwicklung und Verwirklichung sind zwei Fraunhofer Institute, die RWTH Aachen sowie ein Spezialglashersteller aus dem Bayerischen Wald beteiligt.

Text: ee-news.ch, Quellen: Deutsches Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) und Solmove GmbH

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2 Kommentare

Max Blatter

@ Luk: Wo steht etwas von einer "Beleuchtung gegen den Himmel"? Ich nehme an, die PV-Module speisen normale, nach unten leuchtende Laternen? Weiter: " ... Strom ..., der im Winter gerade bei Schnee und Eis nicht produziert wird". Radwege sollten schon wegen der Sicherheit möglichst schnell von Schnee und Eis geräumt werden, und für die restliche Zeit: Schon was von Überbrückung durch Akkus gehört? -
Klar, solche Projekte sind dem "Kleinvieh" zuzuordnen, das aber bekanntlich auch Mist macht. Ob es konkurrenzfähiger Mist oder "ökonomischer Unsinn" ist, kann nur eine seriöse Kosten-Nutzen-Rechnung zeigen. Ich maße mir nicht an, eine solche aus den Fingern zu saugen.

Luk

Was für ein Wahnsinn...
Da werden nur 60 kWh pro Quadratmeter und Jahr produziert (40% von einer Aufdachanlage) dazu kommen die erhöhten Kosten um die empfindlichen Solarzellen zu schützen. Ökonomischer Unsinn.
Im Winter wo Solarstrom sowieso schon wenig liefert, liefert die Strasse nochmals weniger. Viel sinnvoller wären die (Süd)Fassaden die im Winter mehr produzieren als eine Aufdachanlage.

Den Weg beleuchten können die auch nicht wenn Laub oder Schnee liegt. Abgesehen davon sollte man von Beleuchtungen gegen Himmel wegkommen (Lichtverschmutzung, betrifft Insekten, Vögel und den Menschen).
Eisfrei? Ja wie denn? Dafür muss man die Strasse mit Strom heizen (der im Winter gerade bei Schnee und Eis nicht produziert wird). Der Stromverbrauch um die Strasse eisfrei zu halten ist dann auch schnell höher als die Jahresproduktion. Es hat ja Gründe warum wir nicht alle Strassen heizen... (das machen nur die Isländer, wenn sie zu viel Abwärme von der Geothermie haben).

Unglaublich das dieser Unsinn immer wieder aufs neue auftaucht.

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