Der zu bietende Mindestpreis für Dachflächenanlagen liegt je nach Grösse der Anlage zwischen sieben und zehn Cent pro Kilowattstunde, für Freiflächenanlagen zwischen fünf und sieben Cent. Darauf weist das Beratungsunternehmen Sterr-Kölln & Partner hin. Projekte mit einer finanziellen Bürgerbeteiligung erhalten 0.3 Cent mehr Förderung pro Kilowattstunde. Die Ausschreibung erfolgt in drei Runden von November 2018 bis November 2019. Teilnehmen können auch deutsche Unternehmen und Projektentwickler.

50 Prozent über PV-Zubau in Baden-Württemberg
„Der Umfang der Ausschreibung zwischen Sainte-Croix-aux-Mines und Sondersdorf ist gross“, sagt Markus Jenne von Sterr-Kölln & Partner. „Er übersteigt den Photovoltaikzubau in Baden-Württemberg vom vergangenen Jahr um fast 50 Prozent.“ Bei Photovoltaik-Ausschreibungen erhalten die Angebote mit dem geringsten Förderwunsch den Zuschlag. In Deutschland ist diese Fördervariante für Grossanlagen ab einer installierten Leistung von 750 Kilowatt bereits seit 2017 verbindlich vorgeschrieben.

200 Megawatt für Freiflächen, 100 Megawatt für Dachanlagen
Die Regionalbehörde für Umwelt, Infrastruktur und Wohnungswesen DREAL (Direction régionale de l’Environnement, de l’Aménagement et du Logement) in Metz ist für die Ausschreibung zuständig. Für Freiflächen-Photovoltaikanlagen sind 200 Megawatt installierter Leistung vorgesehen, für Dachanlagen 100 Megawatt. Freiflächenanlagen können zwischen 500 Kilowatt und 30 Megawatt gross sein, Dachanlagen zwischen 500 Kilowatt und acht Megawatt. Die Photovoltaikvergütung wird, wie in Frankreich üblich, jährlich an die Preisentwicklung angepasst.

Die vorgesehene Abgabefristen für die Gebote der drei Ausschreibungsrunden liegen zwischen 2. und 23. November 2018, 2. und 23. Mai 2019 sowie 4. und 25. November 2019. In die Bewertung der Angebote fliessen auch die CO2-Emissionen ein, die bei dem Vorhaben entstehen. Bevorzugt werden daher unter anderem französische Module. Freiflächenprojekte benötigen einen Eignungsnachweis (certificat d’éligibité du Terrain d’implantation) für die vorgesehene Fläche.

Solarstrom anstatt Atomstrom aus Fessenheim
Die insgesamt zu installierende Leistung der Photovoltaikanlagen beträgt rund 17 Prozent der Leistung des elsässischen Atomkraftwerks. Das Kernkraftwerk soll im Jahr 2019 vom Netz gehen, wenn die Inbetriebnahme des Reaktors in Flamanville vorgesehen ist. Über die Ausschreibungsbedingungen des von der DREAL veröffentlichten Lastenheftes informieren die Freiburger Experten von Sterr-Kölln & Partner detailliert.

Text: Sterr-Kölln & Partner