In Huttwil (Oberaargau BE) wird gerade die «Solarüberbauung Allmend» realisiert. Sie ist mit den drei bereits bestehenden 100% solarbeheizten Mehrfamilienhäusern in Oberburg (Emmental BE) absolut vergleichbar ist. Das erste der drei neu projektieren Gebäude wird schön um den 7.7-MWh-Wärmespeicher herum gebaut, welcher am 14. Juni 2018 mit einem Pneukran millimetergenau platziert wurde.
Dach-Südseite mit Sonnenkollektoren
Wie schon in Oberburg führen die beiden Solarfirmen Jenni Energietechnik AG und Jenni Liegenschaften AG auch in Huttwil das Zepter. In einer gemeinsamen Medienmitteilung heben sie alle Eigenheiten ihres Energiekonzeptes hervor, zum Beispiel: «Auch in Huttwil wird die Dach-Südseite mit Sonnenkollektoren für Heizung und Warmwasser eingedeckt.»
Das Heizungskonzept auf einen Blick
- Energieerzeugung: 160 m2 thermische Flachkollektoren
- Energiespeicherung: 110 m3 Saisonspeicher Swiss Solartank, Leergewicht 12 Tonnen
- Speichermedium: Wasser
- Solarer Deckungsgrad für Heizung und Warmwasser: 100 Prozent
- Energiebedarf pro Haus: < 10 kW bei -8° C
- Notheizung: gemeinsame Pelletheizung
- Wärmeverteilung: Fussbodenheizung.
Investoren dürfen die Jenni-Idee ruhig kopieren
Für Investoren ist das Bauen von solarbeheizten Häusern zweifellos ein Grundsatzentscheid. Die beiden Beispiele Oberburg und Huttwil könnten Investoren, Bauherren und Architekten zu folgendem Gedankengang anregen: Das Bauen von konventionellen statt energietechnisch zukunftsfähigen und nachhaltig konzipierten Häusern könnte dereinst zu einem Risikofaktor werden. «Dies ist auch ein Grund, weshalb die Jenni Energietechnik AG ihr Wissen anderen Interessenten zur Verfügung stellt. Denn: Bereits heute ist ein Sonnenhaus ein klarer Wettbewerbsvorteil.»
Mit relativ wenig Aufwand ganzjährig solarbeheizt
Neu gebaute Häuser können laut Medienmitteilung «mit relativ wenig Aufwand ganzjährig solarbeheizt werden». Mit dem Projekt «Solarüberbauung Allmend» möchte die Jenni Energietechnik AG erklärtermassen «auf diese leider viel zu wenig bekannte Tatsache aufmerksam machen». Und: Neben einer zukunftstauglichen Wärmeversorgung weisen solche Häuser anscheinend noch einen weiteren Vorteil auf: Relativ problemlos findet man laut Jenni AG selbst in Gegenden mit geringer Wohnungsnachfrage Mieter oder Besitzer von Stockwerkeigentum.
Tiefe laufende Kosten für Mieter und Eigentümer
Voraussichtlich im Frühjahr 2019 werden die ersten acht Miet- respektive Eigentumswohnungen bezugsbereit sein. Diese Wohnungen heben sich der Pressemitteilung zufolge «klar von anderen Überbauungen klar ab». Zum einen ist dabei die Rede von einem «nachhaltigen Energiekonzept, welches sowohl für Mieter als auch für Eigentümer tiefe laufende Kosten mit sich bringen wird». Zum anderen machten «die attraktive Umgebung und die Lage an der Langeten die Wohnungen einzigartig».
Vorerst wird nur eines von drei Häusern gebaut
Wichtigste bauliche Veränderung gegenüber den Mehrfamilienhäusern in Oberburg sind Lift und Tiefgarage, welche bei der Überbauung in Huttwil im Projekt eingeplant sind. Eine weitere bauliche Veränderung betrifft die Gebäudebreite: Die Häuser in Huttwil können 40 cm tiefer gebaut werden, was zu «noch geräumigeren Wohnungen» führt. Die drei projektierten Mehrfamilienhäuser werden je vier 4.5- und vier 5.5-Zimmer-Wohnungen umfassen, selbstverständlich mit dazugehörigem Keller- und Estrichabteil. Dass vorerst nur eines von drei Häusern errichtet wird und nicht alle gleichzeitig, hängt offenbar mit dem erheblichen Leerwohnungsbestand in diesem Teil des Oberaargaus zusammen.
©Text: Toni Rütti
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