Die Solarindustrie in den USA kritisierte die Zölle auf Module allerdings und warnte vor einer Schwächung der Inlandsbranche.

Südkorea: Kündigt Beschwerde bei WTO gegen US-Zöllen auf Solarmodulen an

(sda afp) Die US-Regierung von Präsident Donald Trump hat hohe Zölle auf den Import von Solarmodulen verhängt und damit empörte Reaktionen in China und Südkorea ausgelöst. Die Regierung in Peking brachte am ihre "grosse Unzufriedenheit" über die Entscheidung zum Ausdruck, das südkoreanische Handelsministerium kündigt Beschwerde bei Welthandelsorganisation WTO an. 


Die Zölle für Solarmodule sollen vier Jahre lang erhoben werden. Im ersten Jahr soll der Satz 30 Prozent betragen, dann soll er schrittweise auf 15 Prozent im vierten Jahr fallen. Billige Importe hätten den Produzenten in den USA "ernsthaften Schaden" zugefügt, sagte der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer am Montag zur Begründung. Der Zollentscheidung ging laut Lighthizer eine intensive Untersuchung der US-Handelskommission voraus. Diese habe ergeben, dass die Importe aus dem Ausland die Produktion in den USA erheblich schadeten. Klage gegen die Solarmodul-Importe hatten zwei angeschlagene Solarunternehmen eingereicht: Suniva sowie die deutsche Firma Solarworld, die auch in den USA produziert.

Kritik der Industrie
Die Solarindustrie in den USA kritisierte die Zölle auf Module allerdings und warnte vor einer Schwächung der Inlandsbranche. Der Branchenverband SEIA bezifferte die Zahl der zu erwartenden Arbeitsplatzverluste in den USA auf 23'000, weil nun Investitionen im Solarbereich in Milliardenhöhe auf Eis gelegt würden.

Abschottungspolitik
Die Zollentscheidung stellte er dabei in direkten Zusammenhang mit Trumps "America First"-Politik: Der Schritt mache klar, "dass die Trump-Regierung stets die amerikanischen Arbeiter, Bauern, Rancher und Geschäftsleute verteidigen wird", erklärte Lighthizer. Trump hat sich wiederholt für einen Kurs der wirtschaftlichen Abschottung stark gemacht und verspricht, durch die Globalisierung verloren gegangene Industriejobs zurückzuholen. Besonders die Konkurrenz in China ist ihm ein Dorn im Auge.

In Seoul stiessen die neuen US-Zölle auf scharfe Kritik. Diese seien "übertrieben" und stellten womöglich eine Verletzung von Vorschriften der Welthandelsorganisation WTO dar, erklärte Handelsminister Kim Hyun Chong. Südkorea werde bei der WTO eine Petition einreichen.

Gegen Protektionismus
Die deutsche Regierung reagierte ebenfalls besorgt. "Wir setzen uns immer für fairen und freien Handel und gegen Protektionismus ein", erklärte Wirtschaftsministerin Zypries. Die Entscheidung von Präsident Trump betrachte sie daher mit Sorge: "Diese Massnahmen könnten zu einem neuen Handelskonflikt mit China und Südkorea führen, was wiederum Auswirkungen auf Europa und Deutschland haben kann", warnte Zypries.

©Text: SDA

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