Nordex hat die Quartalszahlen vorgelegt. Es läuft zurzeit nicht rund beim deutschen Windenergieanlagen-Hersteller, der dies auf die geänderten gesetzlichen Rahmenbedingungen zurückführt. ©Bild: Nordex

Nordex: Auftragseingänge fast 50 % unter Vorjahresniveau

(PM) In den zurückliegenden neun Monaten des Geschäftsjahres 2017 hat die Nordex-Gruppe einen Umsatz von 2319.5 Mio. EUR (9M/2016: 2339.5) erzielt. Damit liegt das Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr auf einem stabil hohen Niveau und im Rahmen seiner Erwartungen. Im dritten Quartal erwirtschaftete die Gruppe einen Umsatz von 818.3 Mio. EUR (Q3/2016: 855.5 Mio. EUR).


Der Bereich Service steigerte seinen Umsatz um 21 Prozent auf 227.5 Mio. EUR und trug damit wesentlich zum Geschäftsvolumen bei. Zudem erhöhte sich die Produktionsleistung aufgrund kurzfristiger Lieferverpflichtungen. Die Leistung der Turbinenmontage stieg um 26 Prozent auf 2452 MW; im Bereich Rotorblatt stieg die Menge der produzierten Einheiten um 30 Prozent auf 626 Rotorblätter. Dabei erhöhte sich der Fertigungsanteil der Werke, die die außereuropäischen Märkte versorgen deutlich.

Rückläufige Auslastung
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen betrug 181.9 Mio. EUR (9M/2016: 203.9 Mio. EUR), was einer Ebitda-Marge von 7.8 Prozent entspricht (9M/2016: 8.7%). Im dritten Quartal lag das operative Ergebnis bei 64.4 Mio. EUR (Q3/2016: 67.3 Mio. EUR), was einer Ebitda-Marge von 7.9 Prozent entspricht. Die erwartete Entwicklung beim Ergebnis geht im Wesentlichen auf die rückläufige Auslastung zurück. So stieg die Personalkostenquote auf 10.5 Prozent (9M/2016: 8.7%) und der Saldo der sonstigen Betrieblichen Aufwendungen und Erträge zur Gesamtleistung auf 8.2 Prozent (9M/2016: 6.8%). Dagegen erhöhte sich die Bruttomarge infolge der gestiegenen Ergebnisqualität im Service.

Die Bilanzstruktur war weitgehend unverändert und zeichnete sich durch eine leicht gestiegene Eigenkapitalquote von 33.7 Prozent aus (31.12.2016: 31.4%). Die Netto-Verschuldung lag bei 214.7 Mio. EUR (31.12.2016: -6.1 Mio. EUR). Dagegen verbesserte sich die Working Capital-Quote unterjährig wieder auf 8.6 Prozent und das trotz weiterhin hoher Aktivitäten bei der Installation neuer Windparks.

Neugeschäft weiter unter dem Vorjahr
Der Auftragseingang entwickelte sich im dritten Quartal unter den Erwartungen. So lag das Neugeschäft nach neun Monaten mit 1108 Mio. EUR (9M/2016: 2169 Mio. EUR) unter dem Wert des Vorjahres. Ursächlich hierfür waren vor allem veränderte gesetzliche Rahmenbedingungen, die sich negativ auf die Projektvorlaufzeiten und damit auf die Auftragsvergabe ausgewirkt haben. Das gilt insbesondere für das 2017 in Kraft getretene Ausschreibungssystem in Deutschland.

Nordex erwartet für das Geschäftsjahr 2017 einen Umsatz leicht unterhalb von 3.1 Mrd. EUR und eine Ebitda-Marge von 7.8 bis 8.2 Prozent (vor Einmalaufwendungen für das ‚45 by 18‘ Kostensenkungsprogram). Zudem hält der Vorstand daran fest, die Working Capital-Quote zum Jahresende weiter auf 5 bis 7 Prozent zu reduzieren und die Investitionen auf 150 Mio. EUR zu erhöhen.

Ausblick
Für eine konkrete Prognose der Entwicklung im nächsten Jahr sind die Planungsgrundlagen noch nicht ausreichend sicher. Trotzdem ist der Vorstand davon überzeugt, dass die Nachfrage in den europäischen Kernmärkten in 2018 schwach bleibt und hat sich dazu entschieden, seine Strukturkosten in der Division Europa um 45 Mio. EUR zu reduzieren. Der damit verbundene Stellenabbau ist bereits in Vorbereitung. Dabei setzt das Unternehmen auf eine sozialverträgliche Lösung.

Text: Nordex SE


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