Zusätzlich zum Umbau der Fertigungslinien werden im Werk Zwickau insgesamt zwölf neue Hallen und Gebäude errichtet, um die geplante Steigerung der Produktionskapazität von 1350 auf 1500 Fahrzeuge pro Tag realisieren zu können. ©Bild: Volkswagen

Volkswagen: Will Zwickau zum grössten Produktionsstandort für Elektroautos in Europa machen

(ee-news.ch) Volkswagen hat die Serienproduktion des voll-elektrischen ID.3 gestartet. Das erste Fahrzeug ist am 4. November 2019 im Werk Zwickau vom Band gelaufen. Der ID.3 ist das erste Modell, das Volkswagen im Rahmen seiner E-Offensive auf die Strasse bringen will. Dafür will Volkswagen eine grosse Automobilfabrik vollständig vom Verbrennungsmotor auf die Elektromobilität umstellen.


Die Transformation des Standorts Zwickau läuft bereits seit 2018 und soll im Jahr 2021 vollständig abgeschlossen sein. Die Umstellung des Werks Zwickau erfolgt schrittweise und im laufenden Betrieb. Seit dem Start des Umbaus wurden Karosseriebau, Lackiererei und Infrastruktur modernisiert und erneuert. Unter anderem musste die gesamte Fördertechnik auf die Elektroautos vorbereitet werden. Zudem wurde die erste von zwei Fertigungslinien in der Montage umgestellt. Hier rollte jetzt der erste ID.3 vom Band. Das Werk in Zwickau verfügt über rund 1700 Roboter, fahrerlose Transportsysteme und voll-automatisierte Fertigungsprozesse.

Zweite Fertigungslinie ab Sommer 2020
Parallel läuft die Fertigung des klassischen Golf Variant noch bis Mitte 2020 weiter. Ab Sommer 2020 wird dann auch die zweite Fertigungslinie nach dem gleichen Muster auf die Produktion von E-Autos umgestellt und noch im selben Jahr in Betrieb genommen. Der Umbau des Werks komme zügig voran und liege voll im Zeitplan, so Volkswagen. In der finalen Ausbaustufe ab 2021 soll die Zwickauer Mannschaft bis zu 330‘000 rein elektrische Autos pro Jahr fertigen. Dann werden in den Werkhallen sechs Modelle auf MEB-Basis für drei Konzernmarken gebaut: Volkswagen, Audi und Seat. Zwickau soll damit zum grössten und leistungsfähigsten E-Auto-Werk Europas werden.

Zwölf neue Hallen und Gebäude
Zusätzlich zum Umbau der Fertigungslinien werden im Werk Zwickau insgesamt zwölf neue Hallen und Gebäude errichtet, um die geplante Steigerung der Produktionskapazität von 1350 auf 1500 Fahrzeuge pro Tag realisieren zu können. Das grösste Einzelprojekt ist die Erweiterung des Presswerks: Ab 2021 können nahezu alle Pressteile für die in Zwickau produzierten Fahrzeuge vor Ort gefertigt werden. Die Investitionen dafür betragen rund 74 Millionen Euro, wobei ein Grossteil der Kosten auf die neue Grosspresse entfällt. Neu ist dabei der vollautomatische Umwandlungsprozess vom reinen Stahl bis zum Fertigteil. Insgesamt werden 50‘000 Quadratmeter Hallenfläche neu errichtet. Rund 50 Partnerfirmen unterstützen beim Umbau.

Neben der Fertigung im Werk Zwickau sind auch die Komponentenwerke Braunschweig, Kassel, Salzgitter und Wolfsburg am ID.3 beteiligt. Sie fertigen wichtige Bauteile wie die E-Maschine oder das Batteriesystem. Die Fahrzeugwerke Emden und Hannover sollen ab 2022 ebenfalls mit der Produktion von E-Autos beginnen. Zusammen mit Northvolt will der Konzern zudem eine Gigafactory für Batteriezellen in Salzgitter aufbauen (siehe ee-news.ch vom 25.9.2019 >>).

Text: ee-news.ch, Quelle: Volkswagen

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1 Kommentare

Max Blatter

Präzisierung des Titels: Batteriebetriebene Elektroautos. Autos mit Elektro-Antriebsstrang (m.E. der einzige zukunftsfähige Antrieb) können die benötigte Energie auch anderweitig mitführen (Wasserstoff, Methan aus "erneuerbar" betriebenen Power-to-Gas-Anlagen u.ä.). Ich weiß nicht ob es klug ist, sich zum jetzigen Zeitpunkt einseitig auf Batterien festzulegen.

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