Die ehemaligen Braunkohleregionen können zum erfolgreichen Experimentierfeld für klimafreundliche Technologien und neue Geschäftsfelder zu werden. Dazu zählen auch Power-2-X oder die Batteriezellforschung.

Chance statt Depression: Erneuerbare Energien helfen ehemaligen Kohleregionen auf die Beine

(BEE) „Erneuerbare Energien können und werden eine wichtige Rolle bei einem erfolgreichen Strukturwandel spielen“, sagte Jan Hinrich Glahr, Vorstand im deutschen Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) anlässlich der 1. Lausitz-Konferenz in Schwarze Pumpe. „Klimaschutz, Kohleausstieg und Erneuerbare-Energien-Ausbau müssen zusammen gedacht und vorangebracht werden.“


Glahr fährt fort: „Gerade für die heutigen Kohleregionen bieten Erneuerbare in Zusammenspiel mit Sektorenkopplung und Digitalisierung grosse Chancen für die Strukturentwicklung und für Arbeitsplätze mit Zukunft. In der Veredlung von erneuerbarem Strom über P2X-Prozesse liegen noch erhebliche innovationspotenziale, die in der Region genutzt werden können."

Starker industriepolitischer Faktor
Es gelte, Wertschöpfung und Arbeitsplätze vor Ort zu generieren. Erneuerbare Energien sind ein starker industriepolitischer Faktor, der für eine zukunftssichere und klimaschützende Energieversorgung die Basis schafft. Dafür würde zügig ein starker Ausbau über alle erneuerbaren Technologien hinweg benötigt. Für den Klimaschutz zähle jede Massnahme, die CO2 einspart. Die Industrie benötige eine klare Roadmap als Basis für ihre Investitionsentscheidungen. Deshalb müssten Massnahmen zum Klimaschutz, das Ende der Kohleverstromung und der Erneuerbaren-Ausbau Hand in Hand gehen. „Der Strukturwandel muss gestaltet werden, damit er erfolgreich verläuft und zu einer guten Entwicklung für die Regionen beiträgt", so Jan Hinrich Glahr.

Langfristige Wachstumsperspektive
Chancen nutzen statt in Depression zu verharren müsse zum Motto in der Lausitz werden. Wie am ehemaligen Tagebau Klettwitz, der mit aktiver Bürgerteilhabe zum Standort für erneuerbare Energien mutierte (siehe ee-news.ch vom 18.10.2018 >>), brauche die Lausitz insgesamt einen mutigen Aufbruch, wenn sie Energieregion mit hohen Wertschöpfungseffekten bleiben will (siehe ee-news.ch vom 21.8.2019 >> und ee-news.ch vom 12.7.2019 >>). Die ehemaligen Braunkohleregionen hätten die Chance, zum erfolgreichen Experimentierfeld für klimafreundliche Technologien und neuer Geschäftsfelder zu werden. Dazu zähle Power-2-X ebenso wie Formen der Direktbelieferung von Industriebetrieben mit erneuerbarem Strom oder die Batteriezellforschung. Damit lasse sich Wertschöpfung in den Regionen halten und eine langfristige, industrielle Wachstumsperspektive schaffen.

„Klar ist aber auch: Grundlage für die neuartigen Prozesse und Dienstleistungen, die vor Ort in Forschungsverbünden entwickelt werden sollen, sind die erneuerbaren Energien. Die ehemaligen Braunkohleregionen eignen sich ganz besonders für den weiteren Ausbau von Wind- und Solarenergie, da dort ausreichend Flächen zur Verfügung stehen. Perspektivisch zusätzlich wichtig wird es, den Menschen vor Ort die Vorteile der Energiewende für die Regionen und Bürger deutlich zu kommunizieren. Lasst uns jetzt den Aufbruch organisieren", so Jan Hinrich Glahr.

Text: Deutscher Bundesverband Erneuerbare Energie e. V. (BEE)

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1 Kommentare

Max Blatter

Ja, natürlich ist das so! Nur hätte man viel früher darüber nachdenken sollen. Ich habe ja ein wenig den Verdacht, dass man das wegen des in Deutschland einseitig forcierten (zwar richtigen, aber überstürzten) Nuklear-Ausstiegs vernachlässigt hat.

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