Einsatz erneuerbarer Energien im Verkehrssektor Deutschlands von 2011 bis 2016. Bild: AEE

Deutschland: Hintergrundpapier zu Akzeptanz und Optionen erneuerbarer Energien im Verkehrssektor

(PM) Im Hintergrundpapier „Die Energiewende auf die Strasse bringen“ untersucht die deutsche AEE insbesondere Akzeptanz und Optionen für den Ausbau erneuerbarer Energien im Verkehrssektor. „Es ist höchste Zeit, die Energiewende auf die Strasse zu bringen“, betont AEE-Geschäftsführer Philipp Vohrer, denn Tag für Tag benutzen 37 Prozent der Menschen in Deutschland einen Pkw.


„Dafür brauchen wir eine Kraftstoffwende ebenso wie eine Antriebswende, aber auch eine Änderung unseres Mobilitätsverhaltens. Sonst droht der Einsatz Erneuerbarer Energien auf den deutschen Strassen zu verpuffen.“

Pkw das beliebteste Verkehrsmittel
Das neue AEE-Hintergrundpapier in der Publikationsreihe Renews Spezial zeigt Faktoren für die Akzeptanz und Optionen erneuerbarer Energien im Verkehrssektor auf. Laut Umfragen geniessen ein Umstieg auf Erneuerbare Energien im Verkehrssektor und ein Wechsel auf andere Formen der Mobilität hohe Akzeptanz in der deutschen Bevölkerung. Andererseits ist Deutschland ein Land der Autofahrer und der Pkw das beliebteste Verkehrsmittel. Tag für Tag benutzen 37 Prozent der Menschen in Deutschland einen Pkw. „Für einen Umstieg sind attraktive Angebote nötig, zum Beispiel ein preisgünstiger öffentlicher Personennahverkehr. Zugleich müssen technologischer Wandel und Ausbau Erneuerbarer Energien im Verkehrssektor Hand in Hand gehen, damit der Anteil des Verkehrssektors am Ausstoss von Treibhausgasen endlich sinkt“, mahnt Vohrer.

Das Renews Spezial-Papier hinterfragt auch die Art der Stromnutzung im E-Auto. Kommt der Strom nicht aus erneuerbaren Energien, ist der Klimagasausstoss eines E-Autos erheblich. Angesichts der aktuellen Ausbaugrenzen für Wind- und Solarstrom kann der künftig für neue E-Autos bereitgestellte Strom unter dem Strich kaum aus zusätzlichen regenerativen Quellen stammen. Trotzdem gelten die E-Autos laut den Regularien der Europäischen Union als emissionsfrei. „Es gilt daher, auf politischer Ebene für einen beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien zu sorgen, damit E-Autos dieser Einstufung auch gerecht werden können“, folgert Vohrer.

Saubere Kraftstoffe notwendig
Die Antriebswende vom Verbrennungs- zum Elektromotor allein kann eine vollständige Umstellung auf erneuerbare Mobilität nicht bringen, wie das Positionspapier erläutert. Denn in einigen Schlüsselbereichen, so im Flugverkehr, in der Schifffahrt, aber auch im Schwerlastverkehr werden Kohlenwasserstoffe als Kraftstoffe wegen ihrer hohen Energiedichte auch auf längere Sicht kaum verzichtbar sein. Hier sind kurz- und mittelfristig Biokraftstoffe das Mittel der Wahl, sei es in flüssigem oder gasförmigem Zustand. Langfristig kommen bei einem grösseren Angebot an Strom aus Erneuerbaren Energien auch synthetische Kraftstoffe infrage.

Beispiel Norwegen
Was möglich ist, zeigen Länder Skandinaviens: Norwegen, das häufig als Paradebeispiel in Sachen Elektromobilität genannt wird, ist auch Vorreiter bei der Kraftstoffwende – trotz seiner Exporte fossiler Rohstoffe. So konnte Norwegen 2017 einen Biokraftstoffanteil von rund 20 Prozent vorweisen. Das zeigt: Eine Verkehrswende mit Kraftstoff- und Antriebswende kann funktionieren. „Stimmen die Rahmenbedingungen, so werden wir in den kommenden Jahren eine zunehmende Verknüpfung von Verkehrs- und Stromsektor erleben. Für dieses notwendige Update der Energieversorgung hält die Branche der Erneuerbaren Energien Lösungen parat“, betont Vohrer.

AEE-Hintergrundpapier „Die Energiewende auf die Strasse bringen“ >>

Text: Deutsche Agentur Erneuerbare Energien

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1 Kommentare

Simeon Räber

Schade, wird kein Wort zur Entwicklung von Brennstoffzellen verloren und dadrüber, dass mit Power to Gas gerade die überschüssige erneuerbare Energie für die Mobilität verfügbar gemacht werden könnte. Gerade Deutschland, wo über 4 TWh/a erneuerbarer Strom abgeregelt wird und somit immer mehr Energie brach liegt, sollte doch Power to Gas intensivst diskutiert werden...

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