Die Bp-Raffinerie in Lingen. Ab 2024 soll hier mit Hilfe von Windstrom grüner Wasserstoff produziert werden. ©Bild: Bp

Projekt Lingen Green Hydrogen: Bp und Ørsted stehen in den Startlöchern für Bau einer Elektrolyse-Anlage

(ee-news.ch) Weniger CO2-Emissionen und mehr nachhaltige Kraftstoffe: Das ist perspektivisch das Ziel des gemeinsamen Projekts von Bp und Ørsted. In einem ersten Schritt soll ein 50-MW-Elektrolyseur entstehen, der mit Strom aus einem Offshore-Windpark von Ørsted beliefert werden könnte. 2024 könnte dann im norddeutschen Lingen grüner Wasserstoff produziert werden. Dieser soll einen Teil der fossilen Wasserstofferzeugung in der Bp-Raffinerie ersetzen, der zur Produktion von nachhaltigeren Kraftstoffen genutzt wird.


Eine Erhöhung der Elektrolysekapazität in weiteren Schritten könnte dafür sorgen, dass die gesamte heute noch erdgas-basierte Wasserstoffproduktion treibhausgasneutral wird, schreibt Ørsted in einer Pressemitteilung. Perspektivisch sei sogar die Produktion wichtiger synthetischer, klimaneutraler Flugkraftstoffe und eine direkte umweltfreundliche Nutzung von Wasserstoff im Straßen- und Schiffsverkehr möglich. Voraussetzung dafür sei aber eine Leistungssteigerung der Elektrolyse auf deutlich über 500 MW. Das Projekt habe damit das Potential, Erzeugung und industrielle Abnahme von grünem Wasserstoff mit der Nutzung von Transportsystemen über mehrere Schritte zu verbinden, so Ørsted.

Förderung des Markthochlaufs
Vor diesem Hintergrund haben beide Unternehmen gemeinsam einen Förderantrag im Rahmen des -Programms IPCEI (Important Project of Common European Interest)* beim deutschen Bundeswirtschaftsministerium gestellt. Raffinerien verbrauchen derzeit etwa ein Drittel des gesamten produzierten grauen Wasserstoffs in Europa. Die Nutzung von grünem Wasserstoff in der Bp Raffinerie steht im Einklang mit der Förderstrategie der deutschen Bundesregierung für Wasserstoff. Demnach sind insgesamt 40 Prozent des gesamten Elektrolyse-Ausbauziels für den Raffinerie-Sektor vorgesehen. Da die Herstellung von großskalierenden Elektrolyse-Anlagen noch sehr teuer ist, benötigen Pionier-Anlagen Förderung. Das Förderprogramm IPCEI greift diesen Punkt auf und hat den Markthochlauf von Wasserstofftechnologien im Fokus, um eine wettbewerbsfähige industrielle Erzeugung von grünem Wasserstoff durch Elektrolyse zu ermöglichen.

*IPCEI: Important Project of Common European Interest. Dabei handelt es sich um ein transnationales, wichtiges Vorhaben von gemeinsamem europäischen Interesse, das mittels staatlicher Förderung einen wichtigen Beitrag zu Wachstum, Beschäftigung und Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie und Wirtschaft leisten soll.

Text: ee-news.ch, Quelle: Ørsted

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