Die Greenpeace-AktivistInnen sind nach Bern gereist, weil das Parlament in Kürze über die Totalrevision des CO2-Gesetzes beraten wird. Die PolitikerInnen hätten bislang komplett versagt, so Greenpeace. ©Bild: Greenpeace Schweiz

Heiss, heisser, Heisszeit: Greenpeace-AktivistInnen rufen zu mehr Klimaschutz auf

(PM) Greenpeace-AktivistInnen fordern am 8. August vor dem Bundeshaus in Bern einen effektiven Klimaschutz. Griffige Klimaschutzmassnahmen werden immer dringlicher, wie Hitzewelle und Dürre in den vergangenen Wochen deutlich gezeigt haben. Das Parlament hat bisher komplett versagt: Es muss mit der anstehenden CO2-Gesetzesrevision endlich die Weichen für den Ausstieg aus den fossilen Energien stellen.


Die Klimakrise ist schon so weit fortgeschritten, dass es keinen weiteren Aufschub verträgt.

Heiss? Klimaschutz!
Die Greenpeace-AktivistInnen sind nach Bern gereist, weil das Parlament in Kürze über die Totalrevision des CO2-Gesetzes beraten wird. Die verantwortlichen PolitikerInnen haben bislang komplett versagt, effektive Massnahmen gegen die Klimaerhitzung zu ergreifen. «Heiss?», fragten die AktivistInnen – und lieferten gleich die passende Antwort dazu: «Klimaschutz!». Die Forderungen an den Ständerat und Nationalrat sind deutlich: «Climat: c’est ici que ça doit chauffer» und «Ursache bekämpfen: CO2 auf Null senken».

Die AktivistInnen brachten zudem Fotos in die Bundeshauptstadt, welche die dramatischen Auswirkungen der Hitze und der Dürre der vergangenen Wochen in der Schweiz eindrücklich zeigen.

Weit überdurchschnittliche Temperaturen, kaum Niederschlag
Mit der Aktion weisen die Greenpeace-AktivistInnen auf die Klimakrise hin, die seit Monaten auch hierzulande deutlich zu spüren ist: Seit April verzeichnet die Schweiz weit überdurchschnittliche Temperaturen und kaum Niederschlag. Solche Hitze- und Dürreextreme nehmen wegen der menschengemachten Klimaerhitzung stark zu. Wissenschaftlichen Prognosen zufolge wird in 50 Jahren jeder zweite Sommer so verheerend heiss sein – falls wir nicht Gegensteuer geben.

«Wenn wir unsere Gesundheit und unsere Heimat mit den Gletschern, den Bergen, den grünen Wiesen und Wäldern, den blauen Gewässern und der reichen Artenvielfalt schützen wollen, müssen wir jetzt die Weichen stellen für einen Ausstieg aus Öl, Gas und Kohle sowie der intensiven, tierbasierten Landwirtschaft. Weiter untätig zu bleiben, wird schmerzhaft und teuer», sagt Georg Klingler, Leiter der Klimakampagne bei Greenpeace Schweiz.

Schweizer Klimapolitik - ein Trauerspiel
Die bisherige Schweizer Klimapolitik ist ein Trauerspiel: Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern hat die Schweiz eine der höchsten Ölheizungsdichten, den emissionsstärksten Automobilpark und die meisten Pro-Kopf-Flugmeilen. Der Schweizer Finanzplatz verantwortet weltweit mehr als 20 Mal so viele Emissionen wie alle Haushalte und Betriebe in der Schweiz jährlich verursachen, und die Landwirtschaft als Verursacherin einer grossen Menge an Treibhausgasen kennt keine Klimaregeln. Seit Jahren ist der Treibhausgas-Fussabdruck der Schweizerinnen und Schweizer konstant zu hoch, wie eine Auswertung des Bundesamts für Statistik BFS zeigt.

Nach der Ratifizierung des Klimavertrages von Paris liegt es nun am Parlament, im Rahmen der Totalrevision des CO2-Gesetzes endlich die Weichen für ein stabiles Klima zu stellen. Die Treibhausgasemissionen der Schweiz müssen bis spätestens 2050 auf netto Null gesenkt werden. Auf dem Weg dahin muss unser Land die eigenen Treibhausgasemissionen bis 2030 um 60 Prozent gegenüber 1990 reduzieren. Weil die Schweiz das globale Problem nicht alleine lösen kann, braucht es zusätzlich Emissionsreduktionen im Ausland und eine angemessene finanzielle Unterstützung für Entwicklungsländer im Kampf gegen Klimaveränderungen.

Trauriges Schlusslicht
Andere Länder haben die Zeichen der Zeit längst erkannt. Schweden hat sich ein Null-Ziel für 2045 gesetzt, Schottland will die Inland-Emissionen bis 2030 um 66 Prozent reduzieren, England um 57 Prozent und Holland um 49 Prozent. Die Schweiz steht mit der vom Bundesrat geplanten 30-Prozent-Inlandreduktion bis 2030 als trauriges Schlusslicht da. Je mehr Länder den Pariser Klimavertrag ernsthaft umsetzen, desto grösser ist unsere Chance auf eine klimastabile Zukunft.

Text: Greenpeace Schweiz

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1 Kommentare

Max Blatter

Und was macht Greenpeace? Ausser ein bisschen Medienpräsenz, die nur von denjenigen beachtet wird, die sich eh schon für den Klimaschutz einsetzen? Und ab und zu einer völlig dilettantischen Aktion wie diejenige mit dem kaum sichtbaren Klima-Transparent beim "Meteo-Dach" des Schweizer Fernsehens?

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