Top 10 nach Zubauleistung 2017. Grafik: GWEC

Top 10 nach kumulierter Leistung. Grafik: GWEC

Weltweit kumulierte Windenergieleistung 2001-2017. Grafik: GWEC

16.8 GW Wind waren Ende 2017 in Europa installiert. 11.6% des Stromverbrauchs wurde mit Windstrom gedeckt. Grafik: WindEurope

Windstromanteil am jährlichen Stromverbrauch der EU nach Ländern in Prozenten . Grafik: WindEurope

2017 zugebaute Onshore- und Offshore-Leistung in der EU nach Ländern.

Grafik: WindEurope Kumulierte Leistung 2017 Onshore und Offshore in den EU-Ländern. Grafik: WindEurope

Windenergie: 2017 weltweit über 50 GW zugebaut – Gesamtleistung steigt auf 539 GW

(©ee-news.ch) 2017 betrug der Zubau neuer Windenergieleistung gemäss dem Global Wind Energy Council 52.6 GW (2016: 51.4 GW). Damit steigt die weltweit kumulierte Leistung 2017 auf 539 GW. Rekordwerte wurden in Europa mit einem Zubau-Plus von 20 % sowie in Indien und bei Offshore erzielt. China baute mit 19.5 GW etwas weniger zu als Europa.


Gemäss den Zahlen des Global Wind Energy Council (GWEC) wurden 2017 weltweit über 50 Gigawatt (GW) Windenergie zugebaut. Dabei konnten Europa, Indien und die Offshore-Industrie Rekordzuwächse erzielen, während der chinesische Zubau leicht gesunken ist. Mit einer neu installierten Leistung von 19.5 GW bleibt China jedoch weiterhin weltweit der führende Markt. Steve Sawyer, CEO von GWEC, stellt vor allem die fortlaufend sinkenden Kosten für die Herstellung von Strom aus Windkraft heraus. Windenergie sei global betrachtet die günstigste Technologie zur Stromerzeugung und könne erfolgreich mit stark subventionierten fossilen Technologien konkurrieren.

Sowohl Onshore wie auch Offshore sind für Überraschungen gut, wenn es um die Preise geht: So verschiedene Märkte wie Marokko, Indien, Mexiko oder Kanada produzieren für $US 0.03/kWh, in Mexiko wurden sogar Preise von unter $US 0.02 geboten. Bei Offshore wurde in Deutschland erstmals ein Angebot für einen Windpark eingereicht, der ohne staatliche Unterstützung auskommt: Über 1 GW Offshoreleistung soll allein zu Börsenstrompreisen gebaut werden.

Rangliste der Windenergieländer 2017

  • China: 19.5 GW neu installiert, 188 GW kumuliert
  • USA: 6.8 GW neu installiert, 89 GW kumuliert
  • Deutschland: 6.1 GW neu installiert, 56 GW kumuliert
  • Indien: 4.6 GW neu installiert, 32.9 GW kumuliert
  • UK: 3.3 GW neu installiert, 17.9 GW kumuliert
  • Brasilien: 2 GW neu installiert, 12.8 GW kumuliert
  • Frankreich: 1.7 GW neu installiert, 13.8 GW kumuliert

Plus von 20 % in Europa
Der europäische Markt blickt nach einem Zubau von 12.5 GW Onshore und 3.1 GW Offshore – ein Plus von 20 Prozent gegenüber 2016 – auf ein Rekordausbaujahr zurück. In sechs EU-Mitgliedstaaten wurde beim Zubau ein Rekord erzielt: 6.6 GW und damit 42 Prozent des Zubaus wurden in Deutschland realisiert, gefolgt von Grossbritannien mit 4.3 GW und Frankreich mit 1.7 GW, Belgien mit 476 MW, Irland mit 426 MW und Kroatien mit 147 MW. In der EU sind aktuell 169.3 GW Windenergieleistung installiert. Zudem haben die Erneuerbaren im vergangenen Jahr die Kohle europaweit erstmals als wichtigsten Energieträger überholt.

Konzentration auf wenige Länder setzt sich fort
Besorgt zeigte sich WindEurope-CEO Giles Dickson über die starke Konzentration des Zubaus auf einige wenige EU-Mitgliedstaaten, die sich auch 2017 fortsetzte. Hier zeige sich die Bedeutung zuverlässiger nationaler Regulierung für die Entwicklung eines funktionierenden Windenergiemarktes. Die grossen zwischenstaatlichen Unterschiede im Zubau der Windenergie würden auf lange Sicht den Erfolg der europäischen Energiewende gefährden.

Unsicherheit aufgrund neuem Ausschreibeverfahren
Gleichzeitig erklärte WindEurope mit Blick auf das neugeschaffene Ausschreibungsverfahren in Deutschland, dass der Übergang zu Ausschreibungen insgesamt „unkoordinierter als vorgestellt“ verlaufen sei und warnte, dass Unsicherheiten bei der Energiepolitik Deutschlands im nächsten Jahrzehnt zu einer Verringerung der Investitionen in die Windenergie führen könnten.

Asien und China bleiben an der Spitze
Asien und China bleiben weiterhin die Spitzenmärkte. Indien hat ein sehr starkes Jahr hinter sich, leidet aber 2018 unter einer Gesetzesänderung. Auch die Windenergiemärkte in Pakistan, Thailand und Vietnam sehen vielversprechend aus und holen zu den grösseren Märkten wie Japan und Süd Korea auf. In letzterem setzt die Politik neu auf Windenergie.

Private Unternehmen Markttreiber in den USA
Mit 7.1 GW Zubau und einer starken Projektpipeline für die nächsten Jahre stehen die USA sehr gut da. Treibend sind direkte Investitionen von Unternehmen wie Google, Apple, Nike, Facebook, Wal-Mart, Microsoft etc., die sowohl im Wind- wie auch im Solarbereich investieren, sowie Stromabnahmeverträge. Kanada und Mexiko haben zwar ein bescheidenes Jahr hinter sich, was den Zubau angeht, doch die Zukunft sieht besser aus. Die neue Regierung in Alberta kurbelt den Markt wieder an und in Mexiko versprechen neue gesetzliche Rahmenbedingungen ebenfalls gute Zubauzahlen für die nächsten Jahre.

In Lateinamerika erreichte Brasilien einen Zubau von über 2 GW, trotz der politischen und ökonomischen Krise, die noch nicht ganz überstanden ist. Uruguay hat sein Ziel einer 100 % erneuerbaren Energieversorgung schon fast erreicht. Die 2016 und 2017 in Argentinien durchgeführten Auktionen werden 2018 zu einem starken Zubau an Windleistung führen.

Auch in Afrika und im Mittleren Osten wurden einige Projekte angestossen, doch nur in Südafrika wurden auch 621 MW ans Netz angeschlossen. Grosse Projekte werden in Marokko und Kenia dieses Jahr in Betrieb gehen.

Im pazifischen Raum ist es im Bereich Windenergie ruhig, doch 2017 wurde eine Vielzahl von neuen Verträgen unterzeichnet. In Australien wurden bescheidene 245 MW zugebaut.

©Text: ee-news.ch, Quellen: Global Wind Energy Council, Deutscher Bundesverband Windenergie

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