In der Jahresbetrachtung 2018 sind nicht nur an Termin- sondern auch an den Spotmärkten steigende Tendenzen auszumachen. ©Bild: Swissgrid

Elcom Strommarktsituation 2018: Steigende Tendenzen auf den Termin- und Spotmärkten

(ee-news.ch/Elcom) Wir veröffentlichen auf ee-news.ch wöchentlich die Termin- und Spotmarktkommentare der Elcom. Nun hat diese die Preisentwicklung für 2018 kommentiert: Während zu Jahresbeginn die Preise auf den Terminmärkten für ein Jahresbaseprodukt in der Schweiz bei etwa 40 EUR/MWh lagen, stiegen sie zwischenzeitlich bis auf über 63 EUR/MWh. Auch auf dem Spotmarkt steigen die Strompreise insbesondere aufgrund steigender Kosten von Gas und Kohle sowie CO2-Emissionszertifikate.


Terminmärkte

Das laufende Jahr hat für langfristige Stromprodukte (Jahr, Quartal, Monat) vor allem steigende Preise an den Börsen gebracht. Während zu Jahresbeginn die Preise für ein Jahresbaseprodukt – also für die permanente Stromlieferung während eines ganzen Jahres (24/7/365) – in der Schweiz bei etwa 40 EUR/MWh lagen, stiegen sie zwischenzeitlich bis auf über 63 EUR/MWh. In den vergangenen Wochen konnte ein leichter Rückgang beobachtet werden. Aktuell liegt der Preis bei 55 EUR/MWh.

Grenzkosten von Kohle- und Gaskraftwerken
Der Strompreis wird stark von den Grenzkosten der Stromproduktion in Kohle- und Gaskraftwerken bestimmt. Die Grenzkosten setzen sich vor allem aus den Brennstoffkosten (für Gas und Kohle) und den Kosten für die CO2-Emissionen zusammen. Die Preise für die CO2-Emissionszertifikate sind im vergangenen Jahr stark gestiegen: Ein Emissionsrecht kostete anfangs 2018 acht EUR/t, stieg bis im Herbst auf 25.5 EUR/t und steht aktuell bei 17.5 EUR/t. Ein wichtiger Grund dafür ist die Einführung der Markstabilitätsreserve für CO2-Zertifikate, welche das Angebot für Zertifikate ab 2019 einschränkt. Auch die Kohle- und Gaspreise sind im Verlauf des Jahres 2018 gestiegen und haben zum Strompreisanstieg beigetragen.

Spotmärkte
Die Strompreise für kurzfristige Produkte (Stunden-, Tages- und Wochenkontrakte) sind stark vom Wetter beeinflusst und schwanken entsprechend. Vor allem die deutschen Preise können bei viel Wind- und Sonneneinspeisung mit gleichzeitig tiefer Nachfrage – beispielsweise an einem Wochenende oder in der Nacht – gegen null tendieren oder sogar für kurze Zeit negativ sein. In der Jahresbetrachtung 2018 waren auch an den Spotmärkten steigende Tendenzen auszumachen: Die Preisanstiege bei den Brennstoffen und CO2-Zertifikaten haben sich wie bei den Terminmärkten auch auf die Spotmärkte ausgewirkt.

Auch die steigende Anzahl von AKW in Belgien und in Frankreich, die aus Sicherheitsgründen, abgestellt werden müssen, könnte den Preise weiter ansteigen lassen. Lesen Sie dazu den Kommentar von energie.de vom 22.11.18 auf ee-news.ch >>.

Text: ee-news.ch, Quelle: Elcom

0 Kommentare

Kommentar hinzufügen

Partner

  • Agentur Erneuerbare Energien und Energieeffizienz

Ist Ihr Unternehmen im Bereich erneuerbare Energien oder Energieeffizienz tätig? Dann senden sie ein e-Mail an info@ee-news.ch mit Name, Adresse, Tätigkeitsfeld und Mail, dann nehmen wir Sie gerne ins Firmenverzeichnis auf.

Top

Gelesen
|
Kommentiert