Das für die Studie entwickelte ökonomische Modell ist nicht auf Deutschland beschränkt, sondern ist auf Energiesysteme weltweit anwendbar, was die Forschenden am Beispiel Italien demonstrieren. ©Bild: HU Berlin

Studie der HU Berlin: Sind Stromspeicher eine Alternative zum Netzausbau?

(PM) Erstmals untersucht eine wissenschaftliche Studie systematisch das Potenzial von Stromspeichern, Engpässe im Stromnetz abzumildern oder gar zu verhindern. Die Studie ‚Electricity storage and transmission: Complements or substitutes?‘ ist in Energy Economics, der Fachzeitschrift zu ökonomischen Fragen im Energiebereich, erschienen.


Nachdem bisher weitgehend angenommen wurde, dass eine zusätzliche Speichernutzung die Stromnetze entlasten würde, definiert die Studie nun erstmals typische Situationen, in denen dies der Fall ist. Weiterhin zeigt die Wissenschaftlerin Anna Pechan von der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg sowie die Wissenschafter Paul Neetzow und Klaus Eisenack von der Humboldt-Universität zu Berlin, dass allerdings auch Situationen auftreten können, in denen zusätzliche Speicher den Netzbedarf erhöhen. Für Deutschland kann dies zum Beispiel der Fall sein, wenn Speicher im Süden mit günstigem Windstrom aus dem Norden geladen werden sollen. Dabei können die Nord-Süd-Übertragungsleitungen durch den Speichereinsatz zusätzlich belastet werden. Umgekehrt verringern Speicher im Norden, die den Strom aus Winderzeugung aufnehmen können, den Druck auf die Netze.

Modell weltweit anwendbar
Das für die Studie entwickelte ökonomische Modell ist nicht auf Deutschland beschränkt, sondern ist auf Energiesysteme weltweit anwendbar, was die Forschenden am Beispiel Italien demonstrieren. Sie argumentieren, dass die Studie zu einer effektiveren zukünftigen Planung von Stromsystemen beitragen kann.

Frei verfügbare Vorversion der Studie >>

Studie: Electricity storage and transmissionComplements or substitutes? >>

Text: Humboldt-Universität zu Berlin

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1 Kommentare

Max Blatter

Dass das "ökonomische Modell ... nicht auf Deutschland beschränkt, sondern ... auf Energiesysteme weltweit anwendbar" ist, ist löblich. Aus dem Text geht aber nicht klar hervor, auf welchen geografischen Bereich das Modell in der aktuellen Studie tätsächlich angewendet wird. Ich fürchte, dass die Studie sich eben doch auf Deutschland beschränkt - und das würde definitiv zu kurz greifen. Der europäische Netzverbund ist als Ganzes zu sehen (im Gegensatz zur Politik, funktioniert die Zusammenarbeit im Bereich der Energieversorgung zum Glück bestens). Man muss die Frage "Speicherung versus Netzausbau" deshalb auch gesamteuropäisch angehen.

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