Unter den Carports befinden sich die Ladesäulen für Elektroautos. Neben der Solaranlage hat Rheinland Solar einen2-MW-Speicher von Tesvolt installiert, der sowohl die Stromtankstellen als auch das Gebäude mit Strom versorgt. Der Ladepark Hilden befindet sich strategisch günstig am Autobahnkreuz Hilden in der Nähe der Autobahnen A46 und A3, die viele Pendler zwischen Rheinland und Ruhrgebiet nutzen. Nach Schätzungen kommen dort täglich rund 235‘000 Fahrzeuge vorbei. Das Konzept aus Ladepark, grünem Strom und der ökologisch nachhaltigen Produktion von Lebensmitteln soll in Zukunft an weiteren Standorten repliziert werden.
Gelungenes Beispiel für die Sektorenkopplung
Der nach Aussagen des Betreibers gröste Ladepark Deutschlands ist ein Projekt von Bäcker und E-Mobil-Liebhaber Roland Schüren von der Bäckerei ‚Ihr Bäcker Schüren‘ in Hilden. Auf dem 12‘000 Quadratmeter grosen Gelände befinden sich neben dem Ladepark Büroräume sowie eine Bäckerei mit angeschlossenem Bistro; später sollen hier Salat und Obst für das Bistro angebaut werden (Seed & Greet). Die Idee des Projektes ist, dass sich E-Mobilfahrerende im Bistro stärken können, während ihr Wagen lädt. Nach der nun abgeschlossenen ersten Ausbaustufe gibt es im Ladepark neben AC-Ladesäulen 20 Supercharger von Tesla sowie vier Strom-Tankstellen von Fastned mit jeweils zwei Anschlüssen – damit können bis zu acht Elektroautos gleichzeitig laden. Es ist geplant, in der finalen Ausbaustufe Ende 2022 auf 40 Tesla-Supercharger, 22 Fastned-Stationen sowie 52 AC-Ladesäulen aufzurüsten. Laut Herstellerangaben kann der Supercharger einen Akku in 15 Minuten zu 80 Prozent aufladen. Der Ladepark Hilden wird als gelungenes Beispiel für die Sektorenkopplung bezeichnet, da Stromproduktion und Mobilität miteinander verbunden werden. Ergänzt wird das Konzept durch Wärmerückgewinnung, Regenwasser- und Brauchwasser-Zweitnutzung.
Die 384-KW-Solaranlage von Rheinland Solar soll im Jahr circa 330‘000 Kilowattstunden Strom produzieren. Die Anlage soll in einer späteren Ausbaustufe auf 750 Kilowatt erweitert werden. Das Carport, auf dem sich ein Teil der Anlage befindet, hat Firma Terhalle aus Ahaus als Spezialanfertigung analog der Abmessungen der Solaranlage konstruiert. Die Module sind mit 10 Grad Neigung nach Südwest sowie Nordost ausgerichtet. Der 2-MW-Speicher enthält ein Batteriemanagementsystem, das vom Hersteller Tesvolt aus Wittenberge für dieses Projekt geliefert wurde. Damit zählt er zu den derzeit grösten Stromspeicher in privater Hand. Der Speicher erfüllt in dem Projekt gleich mehrere Aufgaben: Zum einen soll er Strom aus der Solaranlage speichern und damit die Ladestationen, die Bäckerei und die Büroräume versorgen. Darüber hinaus wird er Netzstrom speichern, wenn dieser günstig ist. Zudem ist geplant, in einer der nächsten Ausbaustufen Windkraftanlagen aufzustellen, um die Eigenversorgung mit selbst produziertem Strom weiter zu steigern.
Text: ee-news.ch, Quelle: Rheinland Solar GmbH
1 Kommentare
Ein Super Beispiel. Schade ist der Ladepark ein wenig weit weg von der Schweiz, sonst hätte ich aus purer Neugierde eine Runde mit meinem Elektroauto gedreht. Aber es gibt sicher mal eine Gelegenheit ....