Die Studie zeigt: Deutschland kann den Umstieg auf grüne Gase schaffen, wenn die Regierung jetzt Energiesparen und Effizienz vorantreibt und den Ausbau der erneuerbaren Energien beschleunigt. ©Bild: Grüne Bundestagsfraktion

Die neue Gaswelt: Wie sieht der künftige Gasbedarf in Deutschland aus und wie kann er klimagerecht gedeckt werden?

 (PM) Zu dieser Frage hat die grüne Bundestagsfraktion eine Studie bei der deutschen Agentur für erneuerbare Energien in Auftrag gegeben. Die Auswertung wesentlicher Klimaschutzszenarien zeigt, dass der Umstieg auf grüne Gase zügig angegangen werden sollte. Dafür muss die Regierung jetzt Energiesparen und Effizienz vorantreiben und den Ausbau der Erneuerbaren Energien beschleunigen. So kann die Gas-Wende gelingen.


Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass der Gasbedarf in Deutschland wird deutlich sinken wird. So reduziert sich der Primärenergieverbrauch von Gas bis 2030 bereits um 30 bis 40 Prozent, bis 2050 um 70 bis 80 Prozent. Gebäude werden beim Heizen dank verbesserter Hülle und Technik künftig grösstenteils ohne Gas auskommen. Stattdessen kommen Wärmepumpen, Solarthermie, Biomasse sowie Nah- und Fernwärme auf Basis von Abwärme und Erneuerbaren Energien zum Einsatz.

Grüner Wasserstoff oder synthetisches Methan statt Erdgas
Auch in Zukunft wird Gas weiter gebraucht, zum Beispiel für Hochtemperaturprozesse in der Industrie, als Ausgleichsoption im Strombereich oder für manche Verkehrsträger. Aus Klimaschutzgründen darf dann allerdings kein fossiles Erdgas mehr zum Einsatz kommen, sondern grüner Wasserstoff oder synthetisches Methan – hergestellt aus Ökostrom. Damit das benötigte Gas so schnell wie möglich vollständig aus grünen Quellen kommt, muss es sparsamer und effizienter genutzt werden. Gleichzeitig müssen die erneuerbaren Energien deutlich schneller ausgebaut werden, damit zusätzlich zum Strombedarf ausreichend synthetische Gase auf Basis von Ökostrom produziert werden können.

Gas-Wende angehen
Die Grünen wollen die Gas-Wende angehen, um Klimaschutz und Umweltschutz gerecht zu werden. Dafür muss der Gasverbrauch konsequent gesenkt werden. Die deutsche Bundesregierung muss deshalb den Themen Energieeffizienz und Energiesparen endlich die notwendige Priorität einräumen. Zum Beispiel muss sie jetzt die Weichen für klimagerechte Gebäude stellen. Das kann die Regierung erreichen, indem sie ein zeitgemässes und klimagerechtes Gebäudeenergiegesetz auf den Weg bringt.

Keine Subventionen mehr für fossiles Erdgas
Gleichzeitig muss der Ausbau von Wind- und Solarenergie in Deutschland massiv beschleunigt werden. Denn es braucht genügend Ökostrom, um den Strombedarf sauber und klimafreundlich zu decken und darüber hinaus grünen Wasserstoff herzustellen. Die Regierung muss Bremsklötze wie pauschale Abstände für Windräder oder den Solardeckel aus dem Weg räumen. Der Umbau der Gasversorgung bedeutet auch, dass Technologien und Infrastrukturen, die auf fossiles Erdgas ausgerichtet sind, nicht länger subventioniert werden. Öffentliche Gelder dürfen nur noch in Massnahmen fliessen, die den Pfad des Pariser Klimaschutzabkommens entscheidend voranbringen. Ansonsten drohen Fehlinvestitionen, die am Ende teuer zu stehen kommen.

Die neue Gaswelt – Perspektiven für eine effiziente und grüne Gasversorgung >>

Text: Grüne Bundestagsfraktion

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1 Kommentare

Max Blatter

Dem ist nichts hinzuzufügen: Allem Genannten kann ich vorbehaltlos zustimmen.

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