Zertifizierung der Stadt Qingdao als Eco-City. Vom Erfahrungsaustausch auf dem Gebiet der emissionsarmen, ökologischen und nachhaltigen Stadtentwicklung profitieren mittlerweile insgesamt 21 chinesische Städte. ©Bild: dena

Stand der Energiewende in China, Europa und den USA: Bedarf an integrierten Ansätzen steigt – fünf chinesische Eco-Cities zertifiziert

(ee-news.ch) Die Deutsche Energie-Agentur (dena) und die Chinese Society for Urban Studies (CSUS) haben fünf chinesische Städte für ihre vorbildlichen Klimaschutzprogramme ausgezeichnet. Die Eco-Cities Guigang, Jining, Weihai, Qingdao und Taicang wollen ihre Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2030 um mindestens 30 Prozent reduzieren und dabei auch mit deutschen Unternehmen zusammenarbeiten.


Die Auszeichnung fand an der Green Building-Konferenz in Shenzhen statt, einem Treffen für energieeffizientes Bauen und nachhaltige Stadtentwicklung in China. Gleichzeitig veröffentlichte die dena mit dem Thinktank China National Renewable Energy Center (Cnrec) und weiteren Partnern einen Überblick über den Stand der Energiewende in China, Europa und den USA. Darin wird deutlich, dass es trotz sehr unterschiedlicher Rahmenbedingungen in allen betrachteten Ländern erforderlich ist, bei der Umstellung der Energiesysteme auf erneuerbare Energien einen integrierten Ansatz zu entwickeln.

Eco Cities und urbane Energiewende
Das Projekt Eco-Cities in China spielt eine wichtige Rolle in der strategischen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und China sowie bei der Umsetzung der Deutsch-Chinesischen Urbanisierungspartnerschaft. Die dena führt es gemeinsam mit dem chinesischen Partner CSUS durch. Vom Erfahrungsaustausch auf dem Gebiet der emissionsarmen, ökologischen und nachhaltigen Stadtentwicklung profitieren mittlerweile insgesamt 21 chinesische Städte. Zertifizierte Städte haben ein von der dena entwickeltes Energie- und Klimaschutzmanagement eingeführt, um damit den Energieverbrauch systematisch und nachhaltig zu senken. Dafür haben sie unter anderem Leitbilder formuliert, Organisationsstrukturen geschaffen und Energieeffizienzmassnahmen in den Bereichen Bauen, Mobilität und Ressourcennutzung entwickelt.

Energy Transition Trends: Ländervergleich für die Energiewende China
Der Bericht Energy Transition Trends 2019 fasst den Stand der Energiewende in China, Deutschland, Dänemark, der EU und den USA zusammen. Überall geht der Trend hin zu einem Energiesystem, das vermehrt auf dezentralen erneuerbaren Energien beruht und einen hohen Grad an Flexibilität bereitstellen muss. Wie der Bericht zeigt, ist es dabei wichtig, dass kurzfristige energiepolitische Zielsetzungen regelmässig nachjustiert werden können, aber einer klaren Langzeitvision folgen. Ausserdem sollte vermehrt ein integrierter, sektorübergreifender Entwicklungsansatz gewählt werden, so dass Erzeugung und Verbrauch von Strom, Gas, Wärme und Kraftstoffen effizient aufeinander abgestimmt werden können.

Für China sind verschiedene Ansätze aus anderen Ländern interessant, zum Beispiel das Clean Energy Package der EU mit seinem Ansatz, der stark auf dem Subsidiaritätsprinzip beruht, die Strukturwandelkommission in Deutschland mit ihrem Vorschlag für einen sozialverträglichen Ausstieg aus der Kohleverstromung, der Umgang mit hohen Mengen an Windstrom in Dänemark und die Entwicklung von marktwirtschaftlichen Rahmenbedingungen für ein flexibles Energiesystem in den USA. Der Bericht entstand im Rahmen eines internationalen Projekts, an dem Partner aus China, Deutschland, Dänemark und den USA gemeinsam an Lösungen für die Energiewende arbeiten und jährlich den China Renewable Energy Outlook (CREO) veröffentlichen.

Ansporn zur stärkeren Zusammenarbeit
Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung, sieht den Bericht und die Entwicklungen in China als Ansporn, die internationale Zusammenarbeit weiter zu verstärken. „Energiewende und Klimaschutz können gelingen, wenn wir sie international gemeinsam angehen“, betont Kuhlmann. „Unsere Zusammenarbeit mit China erstreckt sich mittlerweile über alle relevanten Handlungsfelder – von Energieeffizienz in Gebäuden, Industriebetrieben und Energieunternehmen bis zur urbanen und integrierten Energiewende. Je mehr sich die Staaten der Welt auf den Weg machen, die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, desto mehr sind sie mit ähnlichen Fragestellungen konfrontiert: Wie kann ein möglichst reibungsloser Übergang von einer starken Kohle- und Gasnutzung hin zu erneuerbaren Energien gelingen, ohne dass Probleme im Netz entstehen? Und wie lassen sich die vielen Teile des Energiesystems in einem klug aufeinander abgestimmten, vielschichtigen Netzwerk integrieren? Umso wichtiger ist es, dass wir uns über unsere Ideen und Erfahrungen austauschen.“ Die Berlin Energy Week, die vom 8. bis 12. April in Berlin stattfindet, biete eine gute Bühne dafür. Im Rahmen der Berlin Energy Week veranstalte die dena auch das Tech Festival der Start Up Energy Transition (SET)-Initiative (siehe ee-news.ch vom 29.03.2019 >>).

Energy Transition Trends 2019 – China, Europe, USA >>

Cnrec – Energiewende-Expertise für China >>

Text: ee-news.ch, Quelle: Deutsche Energie-Agentur (dena)

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