Testfahrten haben gezeigt, dass sich Batteriebusse für eher flachere Gegenden mit entsprechenden Lademöglichkeiten eignen, während H2-Busse auch auf Strecken mit Steigungen eingesetzt werden können. ©Bild: Wiener Linien/Alexandra Gritsevskaja

Klimaschutz im Verkehr: Endlich - Wien bekommt 70 emissionsfreie Busse

(ee-news.ch) Bis 2025 kaufen die Wiener Linien, eine Tochtergesellschaft der Wiener Stadtwerke, 60 E-Busse und zehn Wasserstoff-Busse und errichten die dafür notwendige Infrastruktur. Als Bestbieter des mehrstufigen, europaweiten Ausschreibungsprozesses gingen Evobus Austria und Solaris hervor. Evobus Austria soll bis 2025 60 E-Citaros liefern, Solaris Austria liefert zehn Wasserstoff-Busse des Typs Urbino Hydrogen. Beide Fahrzeuge sind zwölf Meter lang und barrierefrei.


Neben dem Kauf der emissionsfreien Busse will das Unternehmen auch ein E-Kompetenzzentrum in Siebenhirten errichten, mit eigener E-Bus-Garage sowie der dazugehörigen Infrastruktur für Ladung, Instandhaltung und Servicetätigkeiten.

Zehn Linien werden auf E- und H2-Busse umgestellt
Diverse Testfahrten haben gezeigt, dass sich Batteriebusse vor allem für eher flachere Gegenden mit entsprechenden Lademöglichkeiten eignen, während H2-Busse auch auf anspruchsvollen Strecken mit Steigungen eingesetzt werden können. Bis Ende 2025 will der Verkehrsbetrieb daher neun Linien auf E-Busse umstellen. Auf der Linie 39A werden bis Ende 2024 zehn Wasserstoff-Busse unterwegs sein. Bei den Bussen handelt es sich laut Unternehmensangaben um echte Nullemissionsfahrzeuge, also Batteriebusse ohne Dieselzusatzheizer. Alle Busse sollen zudem mit einer CO2-Klimaanlage mit Wärmepumpe ausgestattet werden, die wesentlich klimaschonender als eine herkömmliche Bus-Klimaanlange ist.

E-Kompetenzzentrum, Schnellladestationen und H2-Tankstelle
Der Umstieg auf umweltfreundliche Antriebstechnologien erfordert auch die Entwicklung einer an die technischen und betrieblichen Erfordernisse angepasste Lade- und Betankungsinfrastruktur. Am ehemaligen Busabstellplatz in Siebenhirten planen die Wiener Linien daher, bis Ende 2023 ein neues E-Kompetenzzentrum zu errichten, das Platz für rund 50 E-Busse bietet. Die Busse sollen dort geladen, gewartet und repariert werden. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach soll emissionsfreien Strom liefern, die Abwärme der Ladegeräte soll für das Beheizen des Werkstättengebäudes genutzt werden.

Die Busgarage in der Spetterbrücke soll ebenfalls mit Ladeinfrastruktur ausgestattet werden, darüber hinaus sollen drei Schnellladestationen entlang der Linien entstehen. Für die Energieversorgung der Ladestationen werden auch bestehende Unterwerke der Strassen- sowie U-Bahn genutzt. Die Wasserstoff-Busse werden im H2-Kompetenzzentrum der Garage Leopoldau betankt und gewartet werden. Wien Energie und Wiener Netze haben dort eine Wasserstoff-Tankstelle errichtet, die auch von externen Kund*innen genutzt wird. Die Wiener Linien beziehen nach eigenen Angaben zu 100 % Strom und Wasserstoff aus erneuerbaren Energieträgern.

Text: ee-news.ch, Quelle: Wiener Linien

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