Bislang gibt es in Deutschland eine technische Norm, die eine Beimischung von Wasserstoff in das Erdgasnetz auf höchstens 10 Prozent beschränkt. Einzelne Testversuche haben bereits eine höhere Beimischung erprobt. Mit dem jetzt gestarteten Projekt H2howi überprüft die Eon-Tochter Westnetz, ob die bestehende Infrastruktur auch für reinen Wasserstoff genutzt werden kann.
Wasserstoff für die Raumwärme
Dazu wird eine vorhandene Mitteldruck-Erdgasleitung in der Ruhrgebietsstadt Holzwickede zunächst vom Erdgasnetz getrennt und schliesslich an einen Wasserstoffspeicher angeschlossen. Von hier aus erfolgt die Versorgung von vier Gewerbekunden. Mit dem Wasserstoff soll die benötigte Raumwärme erzeugt werden. Neben der Umstellung der Leitung sind dafür auch Anpassungen an den bestehenden Kundeninstallationen erforderlich. Bei ihnen werden deshalb wasserstofftaugliche Brennwertgeräte installiert. Das gesamte Projekt wird seitens der Westnetz errichtet und bis Ende 2023 betreut und betrieben. Start der Bauarbeiten ist im November 2020.
Text: ee-news.ch, Quelle Eon SE
1 Kommentare
Spannende Entwicklung ... und für mich noch immer die offene Frage: Welchen Energieträger wird das Gasnetz in Zukunft transportieren, Wasserstoff oder Methan? (Natürlich in beiden Fällen "grün", also unter ausschließlichem Einsatz erneuerbarer Primärenergie produziert.)
Oder können wir uns gar beides parallel leisten?
Eine der zentralen Fragen wird sein: Wie viel würde die Umstellung von Erdgas respektive Methan auf Wasserstoff kosten? Insbesondere bei den Endgeräten? Wobei ... wir hatten ja in den 1970er Jahren schon mal eine ähnlich tiefgreifende Umstellung, nämlich von "Stadtgas" (durch Entgasung von Koks gewonnen, hoher Wasserstoffanteil) auf Erdgas. Das ging auch!
Allmählich verschiebt sich meine persönliche Affinität ein wenig vom Methan weg zum Wasserstoff. Aber noch immer ist das Rennen m.E. völlig offen!