Die Dampferzeugung erfolgt über einen definierten Stromfluss zwischen drei Elektroden in einem mit Wasser befüllten Behälter im Kesselkörper. Er erhitzt das Wasser und erzeugt so Dampf. ©Bild: Aurubis

Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan und Roland Harings, Vorstandsvorsitzender der Aurubis AG anlässlich der Einweihung der Anlage Ende August. Bild: Aurubis

Aurubis: 10 MW-Power-to-Steam-Anlage – überschüssiger Strom wird in Dampf für die Metallindustrie umgewandelt

(ee-news.ch) Die neuartige Power-to-Steam-Anlage wandelt im Netz überschüssigen Strom erzeugt durch erneuerbare Energien in Wasserdampf um. Dieser kann in der Produktion des Multi-Metall-Produzenten – beispielsweise zur Trocknung von Kupferkonzentraten – eingesetzt werden und verdrängt damit einen Teil des Dampfs, der durch fossile Brennstoffe erzeugt werden muss.


Mit einer Leistung von 10 MW ist die neue Power-to-Steam-Anlage die bisher grösste, die in der deutschen Nichteisen-Metallindustrie in Betrieb genommen wurde. Sie ersetzt eine bisherige Anlage zur Dampferzeugung, die mit Erdgas Dampf erzeugt. Eine 100%-ige Stromversorgung durch Erneuerbare Energien vorausgesetzt, könnten allein durch diese Anlage rund 4000 Tonnen CO2 jährlich eingespart werden. Roland Harings, Vorstandsvorsitzender der Aurubis AG. „Einerseits fragen unsere Kunden vermehrt Metalle für die Energiewende nach und andererseits ist die Metallraffination energieintensiv – wir haben somit ein originäres Interesse am Ausbau einer nachhaltigen und stabilen Energieversorgung.“


Fakten

  • Anlagenleistung: 10 MW
  • Dampfproduktion: 87‘000 MWh
  • Jährlich CO2-Einsparung: rund 4000 t jährlich bei 100 %-iger Stromversorgung aus Erneuerbaren Energien
  • Investitionssumme: ca. 3.5 Mio. €

Rund 60 Partner
Das Grossprojekt NEW 4.0 – Norddeutsche EnergieWende, in dessen Rahmen Aurubis die Power-to-Steam-Anlage installiert hat, bringt rund 60 Partner aller Sektoren und entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Energiebereich zusammen. In dem vom deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) im Rahmen des SINTEG-Programms geförderten Grossprojekt soll gezeigt werden, wie Hamburg und Schleswig-Holstein bereits 2035 zu 100 Prozent mit regenerativem Strom versorgt werden können.

Wichtige Rolle der Industrie
Prof. Dr. Werner Beba, Projektkoordinator von NEW 4.0, sieht das Potential der Initiative vor allem im Zusammenspiel der Akteure: „Das Energiesystem der Zukunft besteht aus einer Vielzahl von Einzellösungen, die durch eine intelligente Vernetzung zur Systemstabilität beitragen. Mit seinem Pilotprojekt zeigt Aurubis, welch wichtige Rolle die Industrie für die Energiewende übernehmen kann: Durch die Nutzung von Grünstrom statt Erdgas zur Dampferzeugung werden CO2-Emissionen in industriellen Prozessen vermieden und zugleich die Netze entlastet.“ Die Errichtung der Power-to-Steam- Anlage wurde im Rahmen von NEW 4.0 mit Mitteln des deutschen Bundeswirtschaftsministeriums zu etwa 10 Prozent gefördert.

Factsheet Power-to-Steam >>

Text: ee-news.ch, Quelle: Aurubis

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2 Kommentare

Frage VORKONDITIONERTES>

Im unteren Teil des Kessels befindet sich vorkonditioniertes
Wasser, das nach Bedarf in den oberen Behälter
gepumpt wird = VORGEHEIZT ??

Roman

Das ist einfach eine direktelektrische Heizung. Das kann sinnvoll sein, wenn man tatsächlich überschüssigen erneuerbaren Strom nutzt. Gemäss den Fakten läuft die Anlage allerdings 8700 Stunden im Jahr. D.h. es wird mit dem aktuellen Strommix aus Deutschland geheizt, welcher ca. 500 gCO2/kWh ausstösst. Als Vergleich eine Erdgasheizung hat einen CO2-Ausstoss von 250 gCO2/kWh...

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