Dies ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass die Gaslieferungen über die Pipeline Nord Stream 1 (NS1) ab dem 27. Juli auf 20% der Kapazität von NS1 reduziert wurden. Nach Abschluss der geplanten Wartungsarbeiten Mitte Juli wurde die Kapazität zwar vorübergehend wieder auf 40% erhöht.
Gazprom begründete die zusätzliche Reduktion mit der Ausserbetriebnahme einer weiteren Turbine der Portovaya-Kompressorstation. Dies, nachdem Lieferungen nach den Wartungsarbeiten an der NS1 Mitte Juli zunächst wieder mit 40% der Kapazität erfolgten. Die Folge der zusätzlichen Reduktion waren steigende Gaspreise: Der TTF-Frontmonatsvertrag stieg im Wochenvergleich um 20% und schloss am Freitag bei 193.55 €/MWh.
Französisch AKW mit sehr tiefer Verfügbarkeit
Nebst den anhaltend hohen Preisniveaus für Gas, Kohle und auch CO2-Zertifikate bleibt weiterhin die Unsicherheit über die Verfügbarkeit der französischen Kernkraftwerke ein wesentlicher preistreibender Faktor. Mittelfristig bedeuten die zusätzlichen Überprüfungen von Sicherheitseinspeiseleitungen in französischen Kernkraftwerken eine zusätzliche Unsicherheit für deren Verfügbarkeit. Die hohen Wassertemperaturen drohen die ohnehin schon ungewöhnlich niedrige Leistung der französischen Grosskraftwerke zu verringern in einer Zeit, in der die Hälfte der Reaktoren aufgrund von Wartungs- und Korrosionsproblemen vom Netz ist. Das bedeutet, dass Frankreich zu einem Zeitpunkt Strom importiert, zu dem es normalerweise Strom exportieren würde.
Terminmarktbericht vom 02-08-2022 >>
Text: Eidgenössische Elektrizitätskommission (ElCom)
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