Die Auditierung der Nachrüstung einer in Betrieb befindlichen ABB-Ladestation erfolgte am Audi Zentrum in Kassel. ©Bild: ABB

Die förmliche Zertifizierung der Nachrüstung der ABB-Ladestationen zur Eichrechtskonformität durch die PTB erfolgte im Juli 2021. Das erste Eichsiegel wurde am 9. Juli 2021 an der Ladestation am Audi Zentrum Kassel angebracht. ©Bild: ABB

ABB: DC-Ladestationen für E-Fahrzeuge erzielen Eichrechtskonformität

(PM) Zur Erfüllung strenger Vorschriften des deutschen Mess- und Eichgesetzes hat ABB als einer der ersten Hersteller von Gleichstrom (DC)-Ladestationen für E-Fahrzeuge die Eichrechtskonformität für seine Ladestationen Terra 53/54 und HPC erreicht. Sowohl die AC- als auch die DC-Energiemessung von ABB erfüllen die strengen Anforderungen der deutschen Messgesetze und -verordnungen, einschliesslich der Anforderungen an eine sichere Ladedatenübermittlung an den Endverbraucher.


Das deutsche Mess- und Eichgesetz schreibt seit Jahren eine geeichte Energiemessung vor. Hersteller von Ladestationen konnten diese Vorschrift bisher nicht einhalten, da keine geeigneten DC-Energiezähler am Markt verfügbar waren. Zudem müssen diese von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB), dem nationalen Metrologie-Institut in Deutschland, geprüft und zertifiziert werden. Während für die AC-Energiemessung bereits seit langem zertifizierte Zähler existieren und so eine Integration in Ladestationen für Elektrofahrzeuge in den letzten Jahren möglich wurde, wurden die ersten DC-Zähler erst gegen Ende 2020 zugelassen.

Norm IEC 62053-41 für DC-Energiezähler ab Sommer 2021
Im Unterschied zu Wechselstromzählern, die der Messgeräterichtlinie der EU (engl. kurz MID), der EN 50470 und der IEC 62053-21 unterliegen, gab es für Gleichstromzähler zusätzlich keine grundlegenden Normen. Entsprechend wurde zunächst durch Fachkreise eine deutsche Anwendungsregel für Messsysteme für Ladeeinrichtungen (VDE-AR-E 2418-3-100) erarbeitet. Die Veröffentlichung der internationalen Norm IEC 62053-41 für DC-Energiezähler ist für Sommer 2021 geplant.

Neben der zertifizierten Energiemessung erfordert die Eichrechtskonformität auch die sichere Übermittlung der Ladedaten – über den Betreiber der Ladestation (engl. Charge Point Operator, CPO) und den E-Mobility Service Provider (eMSP) – an den Fahrer des E-Fahrzeugs. Diese durchgängige Funktionalität wurde von ABB gemeinsam mit ersten grossen deutschen CPO/eMSP geprüft und vom VDE bestätigt.

Nachrüstpakete entwickelt
Da das deutsche Mess- und Eichgesetz auch für bereits in Betrieb genommene Ladesysteme gilt, hat ABB Nachrüstpakete zur nachträglichen Erlangung der Eichrechtskonformität für oben genannte Typen von Ladestationen sowie einen mobilen Feld-Validierungs-Tester (FVT) entwickelt. Der FVT wurde für Kalibrierung und Prüfung der Messsysteme jeder aufgerüsteten Ladestation im Feld entwickelt und ist als universell einsetzbares Kalibriersystem auch für nicht-ABB DC-Ladestationen mit CCS-, CHAdeMO- und AC Typ 2-Anschlüssen gedacht.

In enger Zusammenarbeit mit seinen Kunden und ausgewählten Installations- und Servicepartnern bereitet ein ABB Serviceteam eine grosse Aufrüstungskampagne für mehr als 2000 in Betrieb befindliche DC-Ladestationen in Deutschland vor. So soll gewährleistet werden, dass allen Betreibern von ABB-Ladeinfrastruktur ein Angebot zur Nachrüstung für deren in Betrieb befindlichen Ladestationen unterbreitet und eine Umsetzung in realistischen Fristen erfolgen kann.

Auditierung und erste Zertifizierung bei Audi
Die Werksabnahme für neue, ab Fabrik eichrechtskonform ausgestattete ABB DC-Ladestationen hat der VDE zusammen mit dem kompletten ABB-Testteam am ABB-Standort Terranuova Bracciolini, in Italien durchgeführt. Die Auditierung der Nachrüstung einer in Betrieb befindlichen ABB-Ladestation erfolgte am Audi Zentrum in Kassel. Die Auditierung wurde vor Ort vom für die Elektroladeinfrastruktur verantwortlichen Planungsingenieur der Glinicke Holding begleitet.

Für die Auditierung verfolgten zwei VDE-Auditoren den Prozess der Nachrüstung im Detail. Vor Ort waren vier ABB-Mitarbeitende beteiligt, zudem waren alle beteiligten ABB-Entwickler digital und remote zugeschaltet, um die Auditierung zu verfolgen und tiefer gehende Spezialfragen zu beantworten. Laut eigenen Angaben hat die ABB-Lösung die kritische Prüfung durch den VDE mit sehr guten Ergebnissen bestanden.

Nachrüstungen gemäss auditiertem Musterprozess
Weitere Nachrüstungen werden gemäß dem bei der Audi-Niederlassung auditierten Musterprozess vorgenommen werden. Die wesentliche Hardware des nachgerüsteten Eichrechtskits ist der DC-Zähler, der zusammen mit Software und Steuerung das Gesamtpaket ergibt. Bei einer Nachrüstung baut ein Techniker die Hardware ein und nimmt dann ein Update der Station vor. Anschliessend wird die nachgerüstete Station mit dem FVT kalibriert und abschliessend das Eichsiegel aufgebracht.

Die förmliche Zertifizierung der Nachrüstung der ABB-Ladestationen zur Eichrechtskonformität durch die PTB auf Basis des positiven Audits des VDE erfolgte im Juli 2021. Das erste Eichsiegel wurde am 9. Juli 2021 an der Ladestation am Audi Zentrum Kassel angebracht. Die Zertifizierung war der Startschuss für den deutschlandweiten Rollout der Nachrüstung. Zudem können jetzt auch alle neuen Terra- und HPC- Stationen von ABB ab Werk mit der zertifizierten Gesamtlösung geliefert werden.

Text: ABB



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