Energieunabhängigkeitsquote in Prozent und Energieunabhängigkeitstag, ausgewählte europäische Staaten, 2019. ©Bild: SES

Kennwerte der Auslandsunabhängigkeit vergangener Jahre. ©Bild: SES

Energie-Unabhängigkeitstag 2021: Seit dem 6. April lebt die Schweiz auf Pump

(SES) Der 5. April markiert den Energie-Unabhängigkeitstag der Schweiz 2021. Die von uns selbst im Inland produzierte Energiemenge ist bis zu diesem Zeitpunkt aufgebraucht. Ab dann leben wir auf Pump und sind in der Bilanz bis zum Jahresende auf Energieimporte aus dem Ausland angewiesen. Die Energiewende birgt die Chance, die Auslandabhängigkeit durch einheimisch produzierte erneuerbare Energien zu verringern und den Energie-Unabhängigkeitstag künftig weiter nach hinten zu verschieben.


Die Energieversorgung der Schweiz ist geprägt durch eine hohe Auslandabhängigkeit. Drei Viertel unserer Energie wird über weite Distanzen importiert, dazu gehören alle Erdölprodukte, Erdgas sowie Uran. Für den Import überweisen wir jährlich mehrere Milliarden Franken ins Ausland. Sinnbildlich für die hohe Auslandabhängigkeit bei der Energieversorgung steht der so genannte «Energie-Unabhängigkeitstag». Die Berechnung dieses Tages gibt an, bis zu welchem Tag im Jahr die Schweiz vom Ausland unabhängig ist, d.h. ihre inländische Produktion aufbraucht. Von diesem Zeitpunkt an leben wir bei der Energieversorgung auf Pump, sind also von Energieimporten aus dem Ausland abhängig.

Schweiz im europäischen Vergleich im hinteren Mittelfeld
Die Energieunabhängigkeitsquote ist im europäischen Vergleich in Estland und Island mit deutlich über 80 Prozent mit Abstand am höchsten (siehe Abbildung links). Auch Schweden, Rumänien, das Vereinigte Königreich, Serbien und Dänemark haben mit über 60 Prozent eine relativ hohe Unabhängigkeitsquote. Die Schweiz erreicht mit 25.4 Prozent eine vergleichsweise tiefe Quote, während sie in Zypern (7.2%) Luxemburg (4.9%) und Malta (2.8%) mit Abstand am niedrigsten ist.

Eine moderne Schweiz setzt auf einheimische Energie
In den letzten 20 Jahren hat die Schweiz ihre Energieunabhängigkeit bereits um 5 Prozent steigern können (siehe Abbildung links). Die vom Volk beschlossene Energiestrategie 2050 und das bundesrätliche Netto-Null-Klimaziel bringen nun mehr Bewegung in die Sache. Eine der wesentlichen Tendenzen, die darin enthalten sind, ist die Elektrifizierung. Der Anteil der fossilen Brenn- und Treibstoffe soll künftig ab- und der Anteil Strom zunehmen. «Die Schweiz hat im Strombereich mehr Möglichkeiten zur umweltfreundlichen Eigenproduktion als bei den fossilen Energieträgern», sagt Florian Brunner, Leiter Fachbereich Klima bei der SES. «Eine konsequente Umsetzung der Energiewende hat zur Folge, dass der Anteil in der Schweiz produzierter erneuerbarer Energien steigt und sich dadurch die Energieabhängigkeit vom Ausland verringert.» Während der Import fossiler und nuklearer Energie vor allem Kosten verursacht, löst die Modernisierung des Schweizer Energiesystems Investitionen aus, die Arbeitsplätze schaffen und unser Land fit für die Zukunft machen.

Kurzstudie ‚Energie-Unabhängigkeitstag 2021‘ >>

Text: Schweizerische Energie-Stiftung SES

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