Die 90 Kilometer lange Verbindung bietet dringend benötigte Netzkapazitäten für grenzüberschreitende Stromflüsse einschliesslich höherer Anteile erneuerbarer Energien. Gleichzeitig soll Alegro die Versorgungssicherheit in der Region Aachen-Köln massgeblich stärken. Letzte Woche haben die Partner über Algro einen Schwarzstart durchgeführt. Sollte Belgien jemals von einem Stromausfall betroffen sein, kann die Verbindungsleitung verwendet werden, um das belgische Netz aus Deutschland wieder zu versorgen. Dies funktioniert auch in die entgegengesetzte Richtung.
Kontrollierte Stromversorgung
Siemens Energy lieferte die beiden Umrichterstationen an den Enden der Leitung, die den Wechselstrom in Gleichstrom und umgekehrt umwandeln. Die Stationen wurden in Oberzier in Deutschland und Lixhe in Belgien errichtet und sind über ein unterirdisches Gleichstromkabel verbunden. Ausgestattet mit der HGÜ-Plus-Technologie auf Basis modularer Multilevel-Konverter(MMC) soll das System eine kontrollierte Stromversorgung in beide Richtungen garantieren und gleichzeitig als „Firewall“ gegen Störungen in hoch belasteten Wechselstromnetzen fungieren.
Siemens Energy realisiert nach Angaben derzeit weltweit 12 HGÜ-Projekte und kann auf mehr als 55 abgeschlossene Projekte zurückblicken. Die Technologie spielt eine immer wichtigere Rolle bei der Integration erneuerbarer Energien.
Text: ee-news.ch, Quelle: Siemens Energy.
1 Kommentare
Gut möglich, dass dies der Beginn einer Entwicklung ist, die ich schon lange als mögliches Szenario sehe: Dass als übergeordnete Netzebene (über dem mit 3-Phasen-Wechselspannung betriebenen "Übertragungsnetz" = "Netzebene 1") ein vermaschtes HGÜ-Netz entsteht!
Ein nicht zu unterschätzender Vorteil dieser Technologie ist, dass mit ihr auch Erdkabel über lange Strecken möglich sind, was die Akzeptanz solcher "Elektrizitäts-Autobahnen" im Hinblick auf Landschaftsschutz und "Elektrosmog" signifikant verbessert. Was durchaus im Sinne der Energiewende ist.