Die Minderung der Leistungsfähigkeit hat eine Reihe von Ursachen. Dazu gehören neben dem kalendarischen Alter der Batterie unter anderem die Anzahl der Lade- und Entladevorgänge, die Umgebungstemperatur, die Betriebsspannung und die Stärke des Lade- und Entladestroms.
Nutzungsstrategie anpassen
Das Team um Prof. Kuznietsov will ein Diagnosesystem entwickeln, das den jeweils aktuellen Zustand der Batterie analysiert und dabei die Ströme, Spannungen und Temperaturen einzelner Zellen erfasst. Die Komponenten des Ladesystems werden in die Untersuchung ebenfalls einbezogen. „Abhängig vom aktuellen Zustand der zu analysierenden Zellen und unter Berücksichtigung der Vorgeschichte können wir daraus eine in Hinblick auf die Lebensdauer optimale Lade- und Entladestrategie herleiten. Sie wird im Ladegerät gespeichert und im Entladebetrieb durch optimale Zuschaltung einzelner Zellen realisiert. So können wir durch eine flexible an den Zustand der Batterie angepasste Nutzungsstrategie die Lebensdauer der Batterie verlängern und die Effizienz des Gesamtsystems verbessern,“ erläutert Kuznietsov.
Akzeptanz erhöhen und Rohstoffe reduzieren
Die längere Lebensdauer von Speichersystemen für Elektrofahrzeuge werde die Akzeptanz und die zukünftigen Verkaufszahlen elektrisch betriebener Fahrzeuge direkt beeinflussen, so der Hochschullehrer. Neben Kostensenkungen verweist er auf den ökologischen Nutzen, weil Abfall vermieden und die ressourcenintensive Wiederaufbereitung reduziert wird. Rohstoffe wie Lithium und Kobalt lassen sich ebenfalls einsparen.
Nicht nur für die Autobranche nutzbringend
Die Projektergebnisse werden auch ausserhalb der Automobilbranche nutzbar sein. Die entwickelten Algorithmen lassen sich zum Beispiel bei der Optimierung von Speichern für regenerative Energien einsetzen.
Zwei Jahre wird geforscht
Das Forschungsvorhaben läuft zwei Jahre und hat ein Gesamtvolumen von 550‘000 Euro. Leiter des Forschungsprojekts ist Prof. Dr. Alexander Kuznietsov vom Kompetenzzentrum für Automotive, Mobilität und Materialforschung. Kooperationspartner ist die Firma BE Power in Fernwald. Das Land Hessen fördert das Vorhaben mit 385‘000 Euro.
Text: Technische Hochschule Mittelhessen
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