Auf dem Abschnitt Beznau – Birr hat Swissgrid am «Gäbihübel» im Raum Bözberg/Riniken zum ersten Mal ein längeres Teilstück einer 380-Kilovolt-Höchstspannungsleitung in den Boden verlegt.Bild: Swissgrid

Swissgrid: Nimmt die neue Höchstspannungsleitung Beznau–Birrein Jahr früher in Betrieb

(PM) Swissgrid hat die bestehende Leitung zwischen Beznau und Birr auf eine Spannung von 380 kV ausgebaut. Dabei wurde erstmals ein längeres Teilstück einer Höchstspannungsleitung in die Erde verlegt. Die Leitung wurde von Swissgrid am 19. Mai ein Jahr früher als geplant in Betrieb genommen. (Texte en français >>)


Die Spannungserhöhung zwischen Beznau (AG) und Mettlen (LU) von 220 auf 380 Kilovolt ist Teil des «Strategischen Netzes 2025» von Swissgrid und sichert die Energieverteilung und die Versorgungssicherheit im Ballungsraum Zürich, in der Zentralschweiz und im Mittelland. Der rund 6,5 Kilometer lange Abschnitt zwischen Rüfenach und Habsburg war das letzte noch nicht ausgebaute Teilstück der Leitung zwischen Beznau und Birr.

Erste erdverkabelte Höchstspannungsleitung unter Strom
Auf dem Abschnitt Beznau – Birr hat Swissgrid am «Gäbihübel» im Raum Bözberg/Riniken zum ersten Mal ein längeres Teilstück einer 380-Kilovolt-Höchstspannungsleitung in den Boden verlegt. An beiden Enden des rund 1.3 Kilometer langen Abschnitts wurden Übergangsbauwerke errichtet, um Erdkabel und Freileitung zu verbinden. Nachdem die Erdkabel bereits im Sommer 2019 in die Kabelrohrblöcke eingezogen wurden, folgte zuletzt noch die Fertigstellung des 5.2 Kilometer langen Freileitungsabschnitts. Dazu wurden 14 neue Masten errichtet und die Leiterseile eingezogen. Nach einer Bauzeit von rund zwei Jahren hat die Netzleitstelle von Swissgrid die neue 380-kV-Leitung am 19. Mai 2020 ans Übertragungsnetz angeschlossen. Durch die erste erdverkabelte Höchstspannungsleitung fliesst seither Strom. Hauptgrund für den Vorsprung auf den Terminplan waren zum einen die erfolgreichen Projekt- und Ausführungsplanungen, zum anderen begünstigte das verhältnismässig warme und trockene Wetter, insbesondere im Winter 2018/19, die Bauarbeiten am Erdkabelabschnitt.

Wissenschaftlich begleitet

Am «Gäbihübel» wird sichtbar, welche Auswirkungen die Verkabelung eines Abschnitts einer 380-kV-Höchstspannungsleitung auf Landschaftsbild und Umwelt hat und welche Herausforderungen Bau, Betrieb und Instandhaltung mit sich bringen. Deshalb lässt Swissgrid den Bau, die Inbetriebnahme sowie den weiteren Betrieb der erdverkabelten Leitung wissenschaftlich begleiten. Untersucht werden beispielsweise das Temperaturverhalten der Erdkabelleiter in Abhängigkeit von der Stromlast, der Temperaturverlauf im Erdreich über dem Rohrblock und in der weiteren Umgebung sowie die Biodiversität im Boden. Für den Erdkabelabschnitt am «Gäbihübel» mit zwei Übergangsbauwerken fallen Kosten von rund 20,4 Millionen Franken an. Die Kosten für die Erdkabelstrecke der Höchstspannungsleitung Beznau – Birr sind damit über den gesamten Lebenszyklus betrachtet rund 6 Mal höher als für eine Freileitung. In Abhängigkeit von der Technologie und den örtlichen Gegebenheiten sind die Kosten einer Erdverkabelung um einen bestimmten Faktor höher als bei einer Freileitung.

Rückbau der 220-kV-Leitung
Im Mai startete zwischen Rüfenach und Habsburg der Rückbau der alten 220-Kilovolt-Freileitung. Insgesamt wurden 19 Masten demontiert, was insbesondere die Ortsbilder von Neu-Riniken und Hafen entlastet. Um zu den Masten zu gelangen, mussten teilweise Zufahrtspisten erstellt werden. Anschliessend wurden per Kran die Masten abgebaut und am Boden in kleinere Teile zerlegt. Die Betonfundamente werden zerkleinert, abtransportiert und das Gelände wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt. Die Rückbauarbeiten der heutigenLeitungdauernvoraussichtlichbisEnde 2020.

Text: Swissgrid

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