Gründe für die höhere Treibhausgasvermeidung sind höhere Einsparungen bei Biokraftstoffen aus Anbaubiomasse sowie der zunehmende Anteil von Abfall- und Reststoffen als Rohstoff für die Biodieselproduktion.

VDB: Treibhausgaseinsparungen durch Biokraftstoffe steigen deutlich

(PM) Biodiesel, Bioethanol und Biomethan haben im Jahr 2018 zusammen etwa 9.5 Millionen Tonnen CO2 eingespart. Damit haben sie über 20 Prozent mehr Emissionen vermieden als im Jahr 2017, als die gemeldeten Einsparungen bei 7.7 Millionen Tonnen CO2 lagen. Dies geht aus einem Bericht der der deutschen Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) hervor.


„Biokraftstoffe sind im Straßenverkehr derzeit der wichtigste Baustein, um Treibhausgasemissionen zu senken. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen führen dazu, dass die Industrie immer effizientere Kraftstoffe entwickelt, um den Treibhausgasausstoß zu verringern“, sagt Elmar Baumann, Geschäftsführer beim Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (SS). Die Einsparung von Treibhausgasen durch Biokraftstoffe im Vergleich zu fossilem Diesel und Benzin stieg erneut an und lag bei rund 84 Prozent (Vorjahr: 81 Prozent).

Anteil von Reststoffen als Rohstoff gestiegen
Gründe für die höhere Treibhausgasvermeidung sind höhere Einsparungen bei Biokraftstoffen aus Anbaubiomasse sowie der zunehmende Anteil von Abfall- und Reststoffen als Rohstoff für die Biodieselproduktion. Ihr Anteil stieg um rund 20 Prozent auf fast 36 % im Jahr 2018. „Die Attraktivität von Abfall- und Reststoffen hat noch einmal zugenommen“, sagte Baumann. „Biokraftstoffe aus Anbaubiomasse und Reststoffen könnten aber einen noch deutlich höheren Beitrag zum Klimaschutz im Verkehr liefern. Sie sind unverzichtbar für die Treibhausgasvermeidung im Verkehr.“

Klarer Ausbaupfad für erneuerbare Kraftstoffe erforderlich
Im kommenden Jahr steigt die Treibhausgasvermeidung durch erneuerbare Kraftstoffe aufgrund von gesetzlichen Bestimmungen ein weiteres Mal an und verharrt auf dem dann erreichten Niveau. Zu den erneuerbaren Kraftstoffen gehören Biodiesel, Bioethanol und Biomethan, aber auch strombasierte Kraftstoffe. „Die deutsche Bundesregierung sollte schon jetzt einen klaren Ausbaupfad für erneuerbare Kraftstoffe bis 2030 vorgeben und ihren Anteil stetig steigern. Für Biokraftstoffe aus Anbaubiomasse fordern wir einen moderaten jährlichen Anstieg, auch im Hinblick auf die Auswirkungen auf die Rohstoffmärkte“, sagte Baumann.

Aus dem BLE-Bericht geht hervor, dass eine neue europäische Vorgabe zur Bewertung fossiler Kraftstoffe zu höheren Biokraftstoffmengen und damit gestiegenen Treibhausgaseinsparungen geführt hat. „Wir begrüßen, dass die Treibhausgasemissionen fossiler Kraftstoffe realistischer bewertet werden. Damit wird der maßgebliche Klimaschutzbeitrag von Biokraftstoffen noch deutlicher“, sagte Baumann.

Anteil von Palmöl
Der Anteil von Palmöl als Rohstoff ist nach den Angaben im BLE-Bericht im Vergleich zum Vorjahr leicht auf 15,7 Prozent gesunken. „Alle in Deutschland und Europa eingesetzten Biokraftstoffe unterliegen strengen Nachhaltigkeitskriterien. Sie gelten weltweit und für alle Rohstoffe, also auch für Palmöl von Plantagen in Indonesien und Malaysia“, sagte Baumann.

BLE-Evaluations- und Erfahrungsbericht für das Jahr 2018 >>

Text: Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie e.V. (SS)

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1 Kommentare

Max Blatter

Dennoch: Das Potenzial der Bio-Treibstoffe ist beschränkt. Unter anderem wegen des sehr bescheidenen Wirkungsgrades der pfanzlichen Fotosynthese (die Natur ist nicht immer perfekt)! Klar, ökologisch nachhaltig gewonnene (!) Bio-Treibstoffe haben ihren Platz, müssen aber m.E. zwingend durch "Power-to-Fuel" und (als Zukunftsvision) durch direkte solarchemische Erzeugung von Treibstoffen ergänzt werden.

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