Mit den angestrebten Einsparungen können die Klimaschutzziele 2030 für die Abfallwirtschaft nicht nur erreicht, sondern unterschritten werden. Sollte die Selbstverpflichtung nicht erfolgreich sein, werden ordnungsrechtliche Massnahmen erfolgen.

Abfallwirtschaft: Will Treibhausgase aus Deponien erheblich senken und Klimaschutzziele unterschreiten

(ee-news.ch) Die deutschen Deponiebetreiber verpflichten sich dazu, die Treibhausgasemissionen aus Deponien deutlich abzusenken. Bis zum Jahr 2027 soll der Austritt des klimaschädlichen Methans schrittweise um eine Million Tonnen CO2-Äquivalente gemindert werden. Deponiegase werden in Deutschland in der Regel zur nachhaltigen Energiegewinnung genutzt. Dies soll nun intensiviert werden.


Die Abfallwirtschaft ist der erste Wirtschaftssektor, für den eine konkrete Minderungsstrategie vorliegt, um die Ziele des deutschen Klimaschutzprogramms 2030 zu erreichen, das am 20. September vom Klimakabinett beschlossen werden soll. Gelingen die Massnahmen, würde die Abfallwirtschaft ihre Treibhausgasemissionen gegenüber 1990 um 87% senken können, verglichen mit anderen Sektoren wäre das eine besonders starke Verringerung. Das deutsche Bundesumweltministerium (BMU) unterstützt dieses Vorhaben im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative.

Deponien sind drittgrösste Methanquelle
Die deutsche Abfallwirtschaft zeichne sich schon jetzt im europäischen Vergleich durch geringe Treibhausgasemissionen aus, heisst es aus BMU. Das liege daran, dass n Deutschland schon seit langem Abfälle getrennt und aufbereitet werden und unvorbehandelte Abfälle nicht deponiert werden dürfen. Bis zum Jahr 2005 durften in Deutschland unvorbehandelte Abfälle auf Deponien abgelagert werden. Durch die Zersetzung dieser Abfälle entsteht auch heute noch Methan, was als Treibhausgas 25-mal schädlicher ist als CO2. Weltweit gesehen sind Deponien heute die drittgrösste Methanquelle. In Deutschland nehmen die auf Deponien entstehenden Gasmengen aufgrund der Weiterentwicklung der Kreislaufwirtschaft seit den 1990er Jahren kontinuierlich ab. Die beim Interessenverband Deutscher Deponiebetreiber organisierten Deponiebetreiber haben sich nun einstimmig dafür entschieden, weitere Massnahmen zu ergreifen, um die Treibhausgasemissionen aus Deponien zusätzlich zu senken.

Unterschreiten der Klimaschutzziele möglich
Die deutschen Klimaschutzziele für 2030 im Bereich der Abfallwirtschaft sehen eine Minderung auf fünf Millionen Tonnen CO2-Äquivalente vor. 2016 lagen sie bei 10.5 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten. Mit den angestrebten Einsparungen von zusätzlich einer Million Tonne können die Emissionen sogar auf 4.5 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente im Jahr 2030 gesenkt werden. Damit würden die Klimaschutzziele 2030 für die Abfallwirtschaft nicht nur erreicht, sondern unterschritten werden. Sollte die Selbstverpflichtung nicht erfolgreich verlaufen, würden ordnungsrechtliche Massnahmen seitens BMU erfolgen.

Die Gase, die auf Deponien entstehen, werden in Deutschland in Blockheizkraftwerken auf Deponien zur Energiegewinnung genutzt. Ein Teil des klimaschädlichen Methans entweicht jedoch in die Atmosphäre. Deswegen werden seit dem 1 Juli 2019 Massnahmen gefördert, die zu einer optimierten Gasfassung auf Deponien beitragen. So kann ein grösserer Anteil der Deponiegase zur nachhaltigen Energiegewinnung genutzt werden. Für ältere Deponien, die nur noch eine geringe Gasbildung aufweisen, soll die Förderung sogenannter Deponiebelüftungsprojekte ausgeweitet werden. Durch gezieltes Zuführen von Luft in den Deponiekörper, kann die Methanbildung unterbunden werden sowie die Stabilität der Deponie langfristig gesichert werden.

Text: ee-news.ch, Quelle: Deutsches Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU)

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