„Bereit zum Einsatz, der John Deere Hybridtraktor als Prototyp auf dem Hof Eldracher“. ©Bild: AÜW

Hybridtraktor: E-Mobilität hält Einzug in die Landwirtschaft

(ee-news.ch) Die Vorfreude und auch ein bisschen Stolz sind Josef Eldracher ins Gesicht geschrieben: Bei strahlendem Sonnenschein nahm der Landwirt aus dem Oberallgäu letzten Herbst einen neuartigen hochmodernen Hybridtraktor von AÜW und John Deere entgegen. Zum Traktor gehört ein stationärer Batteriespeicher, eine Solarstromanlage und eine intelligente Steuerung von ABB. Und das System funnktioniert.


Hybridtraktoren sind heute noch ein recht seltener Anblick im Allgäu. Photovoltaikanlagen auf landwirtschaftlichen Gebäuden wiederum sind bereits seit vielen Jahren ein gewohnter Anblick. Eine Kombination, die sich, spätestens mit dem Auslaufen der EEG-Förderung vieler PV Anlagen ab 2021, jedoch künftig eine interessante Alternative für die Landwirte darstellen wird. Davon sind die Projektingenieure von AÜW überzeugt.

Die Allgäuer Überlandwerk GmbH und Ihre Projektpartner, beschäftigen sich im Forschungsprojekt 3connect schon heute mit der energetischen Zukunft der Landwirtschaft und wie die Elektromobilität den Einzug in die Allgäuer Agrarwirtschaft schaffen und sinnvoll ergänzen kann.

Energiezukunft in der Landwirtschaft
Für viele tausend Photovoltaikanlagen endet in den nächsten Jahren die gesicherte 20-jährige EEG-Einspeisevergütung, so auch bei vielen landwirtschaftlichen Betrieben. Somit haben die Landwirte zwei Optionen: Entweder sie verkaufen die erzeugte Energie zu den dann gängigen Marktpreisen oder sie nutzen die selbst erzeugte Energie auf Ihrem eigenen Hof.

Für beide Optionen arbeitet AÜW derzeit an Angeboten und Lösungen für die Besitzer von PV-Anlagen. Im Bereich „Eigenverbrauchsoptimierung“ ergibt sich die Herausforderung, das viele der PV Anlagen auf den Dächern der landwirtschaftlichen Betriebe so gross sind, das ein Eigenverbrauch der erzeugten Energie nur möglich ist, wenn der Strom gespeichert und über ein intelligentes Energiemanagementsystem auf mehrere Verbraucher verteilt wird. Als flexible Verbrauchseinheiten sind hier, der stationäre Batteriespeicher, elektrisch angetriebene Traktoren, andere landwirtschaftliche Einsatzmaschinen oder z.B. die Umwandlung von Strom in Wärme zu sehen.

Intelligentes Energiemanagement für die Landwirtschaft
Wie bereits erwähnt, werden nicht nur elektrisch angetriebene Fahrzeuge die Zukunft der Landwirtschaft mitbestimmen. Auch eine intelligente Steuerung der grossen Stromverbraucher und der Erzeugungsanlagen auf dem Hof werden immer wichtiger. Bei Eldracher wurde dafür ein modernes Energiemanagementsystem (EMS) vom Hersteller ABB installiert. Damit ist sichergestellt, dass beispielsweise das elektrische Rührwerk immer genau zum optimal wirtschaftlichen Zeitpunkt gestartet wird. Auch die Ladung des Hybridtraktors wird durch dieses sogenannte EMS immer nach optimalen Kriterien, wie z.B. bei grosser Sonneneinstrahlung und in Abhängigkeit des Nutzerprofils und der Marktgegebenheiten gesteuert. So sorgt das EMS dafür, dass zum richtigen Zeitpunkt die richtige Energie in das Fahrzeug „getankt“ wird.

Nach ein paar Testwochen ist Josef Eldracher überzeugt: „Mit dem neuen Hybridtraktor kann ich nicht nur meinen eigenen Sonnenstrom vom Dach „tanken“, der Hybridtraktor ist durch seinen zusätzlichen elektrischen Antrieb erheblich leistungsstärker als ein konventionelles Modell. Das wirkt sich insbesondere in den hügligen und bergigen Landschaften des Allgäus vorteilhaft für uns aus.“

Weitere Informationen Forschungsprojekt 3connect >>

Text: Allgäuer Überlandwerke GmbH

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